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·25. Dezember 2025
Selke packt über HSV-Abschied aus - "Wichtig, dass die Darstellung passt"

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·25. Dezember 2025

Die Zusammenarbeit zwischen dem Hamburger SV und Davie Selke zog bei ihrer Bekanntgabe kritische Blicke und Stimmen nach sich, doch letztlich wurde dieser Transfer eine reine Erfolgsstory für den HSV und Selke – wenn auch eine kurze.
Als Selke im Sommer 2024 ablösefrei vom 1. FC Köln zum Hamburger SV weiterzog, glaubten wohl nur wenige, dass der 1,95m große Mittelstürmer für die Hamburger eine derart bedeutende Rolle spielen würde. Zu ernüchternd die beiden zuvor abgeleisteten Spielzeiten beim Effzeh, in denen Selke insgesamt nur auf elf Treffer kam. Dennoch glaubte man an der Elbe an seine Qualitäten und sollte dafür am Ende mit dem lange ersehnten Aufstieg belohnt werden.

Gefeierter Aufstiegsheld: Davie Selke / RONNY HARTMANN/GettyImages
Der 30-Jährige avancierte zum Top-Transfer, knipste 22 Saisontore für den HSV und schoss die Hamburger damit als Torschützenkönig der 2. Bundesliga zurück ins Oberhaus. Selke, der zuvor noch kritisch beäugt wurde, war jetzt der gefeierte Aufstiegsheld und nicht wenige wünschten sich einen Verbleib des Stürmers in Hamburg. Auch Selke selbst wollte unbedingt weiterhin das Trikot mit der Raute tragen, wie er jetzt in einem Interview mit der Sport BILD verriet.
"Natürlich war die Zeit im Sommer emotional sehr herausfordernd für mich", gestand Selke nun. Dass er mit dem HSV nach nur einer Saison keinen gemeinsamen Nenner für eine weitere Zusammenarbeit fand, setzte ihm im vergangenen Sommer zu. "Mit etwas Abstand hat man das Thema verarbeitet", so Selke. Alleridngs ist dem Angreifer wichtig, dass klar ist, wie sehr er bleiben wollte.
"Mein Plan war immer, dass der Weg für mich beim HSV weitergeht. Ich habe angesichts der sehr erfolgreichen Saison in den Vertragsgesprächen maximale Kooperation gezeigt, dass wir eine Lösung finden. Mehr Bereitschaft war meinerseits kaum möglich."- Davie Selke

Wäre gerne beim HSV geblieben - Davie Selke / picture alliance/GettyImages
"Mir ist nur wichtig, dass die Darstellung passt. Mein Plan war immer, dass der Weg für mich beim HSV weitergeht. Ich habe angesichts der sehr erfolgreichen Saison in den Vertragsgesprächen maximale Kooperation gezeigt, dass wir eine Lösung finden. Mehr Bereitschaft war meinerseits kaum möglich. Leider kamen wir dennoch nicht zu einem positiven Ergebnis." Selkes Worte drücken großes Bedauern aus, dass der gemeinsam so erfolgreich eingeschlagene Weg an der Elbe nicht weiterging. Stattdessen zog es den Aufstiegshelden ins Ausland - trotz zahlreicher Angebote aus Deutschland.
Selke: "Als feststand, dass es beim HSV für mich nicht mehr weitergeht, war klar: Es kommt nur ein Wechsel ins Ausland infrage. Ich hätte in Deutschland bleiben können, ich hatte Möglichkeiten aus der Bundesliga." Am Ende konnte und wollte sich der Torjäger aber keinem anderen deutschen Verein anschließen.
"Ich erlebte in Hamburg mit dem Aufstieg und den Feierlichkeiten emotional eine unglaubliche Zeit. Darum wäre ein Wechsel innerhalb Deutschlands zu dem Zeitpunkt dem HSV nicht gerecht geworden."- Davie Selke

Davie Selke fand beim HSV sein sportliches Glück / picture alliance/GettyImages
"Ich erlebte in Hamburg mit dem Aufstieg und den Feierlichkeiten emotional eine unglaubliche Zeit. Darum wäre ein Wechsel innerhalb Deutschlands zu dem Zeitpunkt dem HSV nicht gerecht geworden. Dazu wollten meine Frau und ich auch mal im Ausland unsere Erfahrungen sammeln." Letztlich erfolgte der Wechsel in die türkische Süper Lig. "Am Ende hat das Gesamtpaket von Basaksehir FK am besten gepasst", so Selke, der bislang fünf Torbeteiligungen in zwölf Pflichtspielen beisteuern konnte und noch so seine Anpassungsprobleme an den türkischen Fußball hat.
"Die Spielweise in der Süper Lig ist anders als in der Bundesliga. Es gibt während eines Spiels viel öfter einen Schlagabtausch, während in Deutschland die taktische Herangehensweise strukturierter ist", so Selke. Auch die Schiedsrichter stellen den Hamburger Helden noch vor Anpassungsprobleme.
"Die Voraussetzungen für uns Spieler haben gehobenes Bundesliga-Niveau. Nur an die türkischen Schiedsrichter muss ich mich noch gewöhnen."- Davie Selke über Anpassungsprobleme

Davie Selke geht jetzt in der Türkei auf Torejagd / Anadolu/GettyImages
"Die Voraussetzungen für uns Spieler haben gehobenes Bundesliga-Niveau. Nur an die türkischen Schiedsrichter muss ich mich noch gewöhnen", verriet Selke mit einem Lachen. "Meine Spielweise ist körperbetont, intensiv. Zuletzt, gegen Kasimpasa, sah ich deshalb Gelb-Rot und fehlte gegen Fenerbahçe Istanbul. In Deutschland wäre ich deswegen niemals vom Platz gestellt worden. Eine neue Erfahrung – von einigen, die ich bisher in der Türkei sammelte", erklärte der Angreifer im Interview mit der SportBILD.
"Meine Familie und ich fühlen uns super wohl in Istanbul, es ist eine faszinierende und lebenswerte Stadt. Basaksehir ist ein sehr familiärer Klub, er wird sehr professionell geführt [...]."- Davie Selke
Selke und seine Familie fühlen sich in der neuen sportlichen Heimat aber dennoch bereits wohl. "Meine Familie und ich fühlen uns super wohl in Istanbul, es ist eine faszinierende und lebenswerte Stadt. Basaksehir ist ein sehr familiärer Klub, er wird sehr professionell geführt, die Verantwortlichen legen sehr viel Wert auf hohe Standards." Ein erneutes Engagement in der Bundesliga wollte Selke dabei aber trotzdem nicht ausschließen: "Natürlich. Es gab im vergangenen Sommer Themen – und es wird auch in Zukunft wieder Möglichkeiten geben, die mir eine Rückkehr ermöglichen könnten", antwortete der Angreifer auf eine dementsprechende Frage bezüglich einer Deutschland-Rückkehr.
"Als Fußballer hatte ich beim HSV meine schönste Zeit [...] Ich wollte unbedingt meinen Teil dazu beitragen, dass der HSV endlich aufsteigt [...] Darauf bin ich sehr stolz."- Davie Selke
Am meisten freuen würde sich der Stürmer vermeintlich weiterhin über ein Comeback beim HSV. "Als Fußballer hatte ich beim HSV meine schönste Zeit. Dabei war der Start für mich und für die HSV-Fans etwas speziell. Ich kam als Ex-Bremer, wir mussten uns erst ein wenig beschnuppern", so Selke. Und weiter: "Ich wollte unbedingt meinen Teil dazu beitragen, dass der HSV endlich aufsteigt. Das haben wir geschafft, auch durch die unglaubliche Unterstützung der Anhänger. Darauf bin ich sehr stolz. Es war leider nur ein Jahr, aber die Zeit wird immer in meinem Herzen bleiben. Und ich hoffe und würde mich freuen, wenn die HSV-Fans das auch so empfinden."

Davie Selke / RONNY HARTMANN/GettyImages
Dass seine alte Liebe HSV den Klassenerhalt in der Bundesliga schafft, daran hat Selke keine Zweifel: "Davon bin ich überzeugt. Diese Wucht, die im Volkspark gemeinsam mit den Fans entsteht, ist ein unglaublicher Bonus."
Wer weiß, vielleicht darf Davie Selke diese Wucht eines Tages ja doch noch einmal am eigenen Leib spüren. Wie heißt es so schön? Sag niemals Nie.
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