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·15. Dezember 2025

Sergen Yalcin nach Remis in Trabzon außer sich: „Das war Theater“ – Cerny und Abraham frustriert

Artikelbild:Sergen Yalcin nach Remis in Trabzon außer sich: „Das war Theater“ – Cerny und Abraham frustriert

Im letzten Topspiel des Jahres in der Trendyol Süper Lig trafen Trabzonspor und Besiktas am 16. Spieltag aufeinander. Nach einem turbulenten Duell mit vielen Zweikämpfen, Karten und einem am Ende leistungsgerechten 3:3-Unentschieden meldete sich Besiktas-Trainer Sergen Yalcin nach dem Spiel mit deutlichen Worten zu Wort. Vor allem die frühe Kartenlinie und die Entscheidungen des Schiedsrichters waren dem Coach ein Dorn im Auge und bestimmten seine Analyse des Abends.

Yalcins Frust über verpassten Sieg und leere Bank

In seiner ersten Einschätzung stellte Sergen Yalcin die personelle Situation bei Besiktas in den Vordergrund. Er betonte, dass ihm im Verlauf der Partie kaum Optionen von der Bank zur Verfügung gestanden hätten und lobte gleichzeitig den Einsatz seiner Mannschaft: „Wir hatten niemanden, den wir von der Bank ins Spiel bringen konnten. Alle meine Spieler haben hart gekämpft, ich danke ihnen dafür.“ Angesichts des Spielverlaufs sprach er davon, dass man „froh sein müsse, das Unentschieden gerettet zu haben“, und fügte an, man sei „dankbar für das Unentschieden“, obwohl mehr möglich gewesen wäre.


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Dennoch ließ Yalcin keinen Zweifel daran, dass er das Duell grundsätzlich als Partie sah, die Besiktas „sehr leicht hätte gewinnen können“. Die Mischung aus personellen Engpässen, eigenen Fehlern und aus seiner Sicht fragwürdigen Entscheidungen habe letztlich verhindert, dass die Schwarz-Weißen alle drei Punkte aus Trabzon mitnehmen konnten.

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„Heute gab es hier ein Theaterstück“ – scharfe Kritik am Schiedsrichter

Am deutlichsten wurden die Aussagen des Trainers, als es um die Leitung der Partie ging. Yalcin sprach von einem regelrechten „Theater“ auf dem Platz und monierte vor allem die frühe Linie bei persönlichen Strafen: „Heute gab es hier ein Theaterstück! Ein Spiel, das wir sehr leicht gewinnen würden. Gelbe Karte in der ersten Minute, Gelbe Karte in der vierten Minute. Die Spieler können sich nicht in Zweikämpfe einmischen. Sie suchen jemanden, den sie so aus dem Spiel nehmen können.“

Der Coach stellte klar, dass er mit der Gesamtleistung des Unparteiischen absolut nicht einverstanden sei, deutete aber an, dass er sich aus Rücksicht auf mögliche Sanktionen verbal zurückhalte: „Ich weiß nicht, was ich sagen soll, aber ich weiß, dass ich bestraft werde, wenn ich sage, was ich denke.“ Damit unterstrich er, dass seine Kritik an der Spielleitung deutlich über das hinausgeht, was er öffentlich vollständig aussprechen wollte.

„Sogar der Gegner war überrascht“ – Diskussion um die Rote Karte

Ein besonderes Thema war für Sergen Yalcin die Szene rund um El Bilal Toure. Der Angreifer war im Laufe des Spiels mit Rot vom Platz gestellt worden, nachdem der Schiedsrichter die Situation am VAR-Monitor überprüft hatte. Für Yalcin war diese Entscheidung nicht nachvollziehbar: „Wir haben die Kontrolle über das Spiel, Bilals Position ist kein Foul, keine Gewalt. Auch die Spieler des Gegners waren über die Rote Karte überrascht.“

Trotz der langen Unterzahl betonte der Trainer erneut den Einsatzwillen seines Teams und bedankte sich ausdrücklich bei seinen Spielern. Seine Worte machten deutlich, dass er das Verhalten der Mannschaft als kämpferisch und loyal wahrnahm, während er die Spielleitung als unglücklichen Hauptfaktor für den verpassten Sieg ansah.

Cerny: „Mit zwei Toren Vorsprung muss man gewinnen“

Auch die Spieler von Besiktas zogen nach dem Derby ihr Fazit. Vaclav Cerny, der zu den auffälligen Akteuren zählte, richtete den Blick vor allem auf das Ergebnis und die eigene Verantwortung: „Es ist klar, dass es in Derbys schwierig ist, mit zehn gegen elf zu spielen. Wir haben versucht, kompakt zu spielen, und lagen mit zwei Toren in Führung. Wenn man mit zwei Toren in Führung liegt, muss man gewinnen.“

Zugleich zeigte er Verständnis für die schwierige Situation in Unterzahl, betonte aber, dass man „keine zwei Gegentore kassieren dürfe“, wenn man bereits so weit vorne liege. Man habe versucht, aus einer stabilen Defensive heraus auf Konter zu setzen, müsse jedoch weiter hart arbeiten, um solche Führungen in Zukunft souveräner nach Hause zu bringen.

Abraham untermauert Teamgeist: „Wir haben einfache Fehler gemacht“

Stürmer Tammy Abraham hob in seiner Analyse vor allem den Charakter der Mannschaft hervor. Er nannte das Duell ein „schwieriges Auswärtsspiel“ und erklärte: „Ich bin stolz auf meine Mannschaft. In 25 Minuten haben wir gezeigt, dass wir eine sehr gute Mannschaft sind. Wir haben Chancen herausgespielt und drei Tore geschossen.“

Gleichzeitig räumte er ein, dass man „einfache Fehler gemacht“ habe, die dem Gegner zurück ins Spiel geholfen hätten. Ohne diese Nachlässigkeiten hätte Besiktas seiner Meinung nach in dieser Saison insgesamt mehr Punkte holen können. Dennoch betonte er, dass man gegen eine gute Mannschaft gespielt habe und dass das Team aus kämpferischen Spielern mit „gutem Herzen“ bestehe, die gemeinsam für den Verein arbeiten.

Djalo: „Der Schiedsrichter hat uns heute aus dem Spiel genommen“

Verteidiger Tiago Djalo fand nach dem Abpfiff ebenfalls klare Worte. Er stellte den kämpferischen Auftritt der Mannschaft heraus, wies zugleich aber auch auf den Einfluss der Schiedsrichterentscheidungen hin: „Wir haben heute im Spiel sehr gekämpft. Die zweite Halbzeit war schwierig für uns. Ich möchte nicht über die Schiedsrichter sprechen, aber der Schiedsrichter hat uns heute aus dem Spiel genommen.“

Mit Blick auf die Gesamtleitung des Unparteiischen sprach Djalo von einer „schlechten allgemeinen Leitung“. Er erinnerte daran, dass man nach dem 3:1-Vorsprung „keine zwei Gegentore hätte kassieren dürfen“, fügte aber hinzu, dass solche Wendungen im Fußball manchmal vorkämen. Insgesamt zeichnen die Aussagen der Besiktas-Akteure ein Bild aus Frustration über verpasste Chancen, Kritik an der Schiedsrichterleistung und einem dennoch ungebrochenen Glauben an die eigene Mannschaft.

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