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·12. August 2024
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Die neue Saison in der Serie A startet am 17. August und wie jedes Jahr stellt sich bereits vor dem ersten Spieltag eine wichtige Frage: Wer wird der neue Capocannoniere in Italiens höchster Spielklasse? Einige Kandidaten, die gute Chancen auf die Auszeichnung haben, schauen wir uns im Folgenden genauer an.
Was wäre eine Auflistung potentieller Torschützenkönige ohne Lautaro Martínez? Der Argentinier in Diensten von Inter hat erst während der abgelaufenen Saison eindrucksvoll aufs Neue bewiesen, zu welchen Höchstleistungen er fähig ist: Mit insgesamt 24 Treffern in der Serie A schoss „Il Toro“ die Nerazzurri nicht nur zum 20. Meistertitel in der Vereinshistorie, sondern krönte sich nebenbei auch noch selbst zum unangefochtenen Torschützenkönig.
Damit ist er aktuell die Nummer 1 in Italien und sofern ihn keine Verletzungen daran hindern, wird er auch in der bevorstehenden Spielzeit 2024/25 wieder angreifen. Für die Konkurrenz dürfte es äußerst schwierig werden, an Martínez vorbeizukommen, denn der Weltmeister von 2022 ist praktisch immer zur Stelle, wenn seine Mannschaft ihn braucht. Er vereint physische Stärke mit einer ausgeprägten Spielintelligenz und besonderem Ehrgeiz. Diese Eigenschaften, gepaart mit einem überragenden Abschluss, machen ihn zu einem absoluten Torgaranten.
Hinzu kommt, dass er hervorragend mit seinen Mitspielern interagiert, allen voran mit Hakan Çalhanoğlu und Marcus Thuram, die oft als Vorlagengeber für ihn fungieren. Martínez ist mit Abstand der teuerste Spieler im Kader der Mailänder und gleichzeitig auch einer der wichtigsten. Nicht umsonst läuft er seit der letzten Saison mit der Kapitänsbinde auf. Wie man es von dem Mittelstürmer kennt, wird er voraussichtlich alles daran setzen, die Torjägerkrone zu verteidigen.
Mit ihm bekommt Lautaro Martínez einen heißen Konkurrenten: Artem Dovbyk, seines Zeichens ukrainischer Nationalstürmer, spielt neuerdings für die AS Roma und damit bald in der Serie A. 30,5 Millionen Euro überwiesen die Giallorossi nach Spanien an den FC Girona, um sich die Dienste des hochgewachsenen Angreifers zu sichern, der während der vergangenen La-Liga-Saison keinen Zweifel daran ließ, dass er in seiner Rolle als Vollstrecker bestens aufgehoben ist:
(Photo by Clive Mason/Getty Images)
In 36 Partien erzielte der Ukrainer 24 Tore und steuerte zudem acht Vorlagen bei. Damit avancierte Dovbyk prompt zum Torschützenkönig in der Primera División und trug maßgeblich dazu bei, dass Girona die Spielzeit auf dem dritten Tabellenplatz beendete. Der 27-Jährige, der bei Dnipro Cherkasy ausgebildet wurde, zeichnet sich insbesondere durch seine körperliche Stärke aus, verfügt aber auch über großes technisches Geschick. Darüber hinaus hat er die Angewohnheit, sich gelegentlich zurückfallen zu lassen, um den Spielfluss zu unterstützen.
Trotz seiner beachtlichen Größe von 1,89 m ist Dovbyk ziemlich schnell, koordiniert und weicht oft selbst auf die Flügel aus, was wiederum Raum für die nachrückenden Spieler aus der zweiten Reihe schafft, denen er immer wieder mustergültig assistiert. Seine Kopfballstärke, Beweglichkeit und Geschwindigkeit in Kombination mit seinem ausgezeichneten Schuss haben die Roma-Verantwortlichen dazu gebracht, ihn zu verpflichten – er könnte es ihnen mit vielen Toren und Assists danken.
Neuerdings haben die Rossoneri mit Álvaro Morata einen frischgebackenen Europameister in ihren Reihen. Der spanische Stürmer schloss sich gegen eine Ablöse in Höhe von 13 Millionen Euro der AC Milan an und soll dort den abgewanderten Routinier Olivier Giroud ersetzen. Morata, der die Furia Roja während der EM 2024 als Kapitän aufs Feld geführt hatte, kennt sich in der Serie A bereits bestens aus: Von 2014 bis 2016 sowie von 2020 bis 2022 stand er nämlich für den italienischen Rekordmeister Juventus auf dem Rasen.
Morata ist ein Angreifer, der im Laufe seiner bisherigen Karriere immer wieder unterschätzt wurde. Dabei kann der 31-Jährige eine umfangreiche Sammlung an Trophäen vorweisen: Neben dem EM-Titel 2024 gewann er unter anderem mit Real Madrid je zweimal die Champions League und den Meistertitel, mit dem FC Chelsea die Europa League und mit Juve zweimal den Scudetto. Sein Wechsel von Atlético Madrid zu Milan kam nicht wirklich überraschend – Morata hatte zuletzt immer wieder betont, dass er sich in seiner Heimat Spanien nicht wertgeschätzt fühlt.
(Photo by Lars Baron/Getty Images)
Obwohl der Spanier sich immer wieder einiger Kritik ausgesetzt sieht und mitunter als „Chancentod“ betitelt wird, erledigt er seinen Job am Ende des Tages meist doch recht zuverlässig: Bei den Rojiblancos erzielte er während der Saison 2023/24 in 32 Partien 15 Tore sowie vier Vorlagen. Auch in der Champions League stellte er mit fünf Treffern und einem Assist seinen zweifelsfrei vorhandenen Torriecher unter Beweis. Morata gilt als Spieler, der auf dem Platz viel ackert, sich aufreibt fürs Kollektiv und deshalb beliebt bei seinen Teamkollegen ist. Bei Milan in der Serie A könnte er von Akteuren wie Rafael Leão oder Christian Pulisic profitieren und außerdem zeigen, dass es keinen Grund gibt, seine Fähigkeiten infrage zu stellen.
Auch Juves serbischer Sturmtank Dušan Vlahović gehört zu jenen Spielern, die Lautaro Martínez den Status als Italiens bester Torschütze streitig machen könnten. Der 24-Jährige verkörpert mit seiner Größe von 1,90 m und seinem starken linken Fuß das Bild eines klassischen Mittelstürmers – seine Abschlussstärke und sein harter, präziser Schuss tun ihr Übriges. Mit seiner Schnelligkeit und seinem explosiven Antritt macht er es Verteidigern regelmäßig schwer, ihn aufzuhalten oder gar vom Ball zu trennen.
(Photo by FILIPPO MONTEFORTE/AFP via Getty Images)
Vlahović, der außerdem über eine ausgefeilte Technik und Spielübersicht verfügt, belegte 2023/24 mit 16 Treffern den zweiten Platz in der italienischen Torschützenliste. Es war seine bislang beste Saison im Trikot der Bianconeri. Im Umschaltspiel der Vecchia Signora übernimmt der Serbe eine wichtige Rolle: Wenn er in der Außenspur oder am Mittelkreis angespielt wird, kann er im Dribbling problemlos den Ball nach vorne tragen und seine Mitspieler durch präzise Pässe in Szene setzen. Im Dribbling selbst agiert er beidfüßig und fällt zudem durch häufige Tempowechsel auf.
Wenngleich der in Belgrad geborene Angreifer manchmal noch Probleme mit der Entscheidungsfindung hat und dadurch hin und wieder Ballverluste verursacht, ist er dennoch ein sehr kompletter und vor allem robuster Stürmer, der unter Juventus’ neuem Trainer Thiago Motta noch mehr aufblühen könnte: Dessen vorwärtsorientierter, offensiver Ballbesitzfußball dürfte Vlahović wesentlich besser zu Gesicht stehen als der extrem defensiv ausgerichtete Spielstil von Ex-Coach Massimiliano Allegri.
Zugegeben, sein Name taucht in dieser Auflistung eventuell etwas überraschend auf. Doch Mateo Retegui sollte keinesfalls unterschätzt werden, auch wenn sein Bekanntsheitsgrad aktuell noch nicht mit dem eines Lautaro Martínez’ oder eines Moratas mithalten kann. Der italienische Nationalspieler, der auch die argentinische Staatsbürgerschaft besitzt und mit der Squadra Azzurra an der EM 2024 teilnahm, wechselte jüngst vom CFC Genua zu Atalanta in die Lombardei.
Dort soll er Gianluigi Scamacca ersetzen, der den Bergamaschi aufgrund eines Kreuzbandrisses derzeit nicht zur Verfügung steht. 22 Millionen Euro zahlte der lombardische Klub für Retegui, der mit sieben Toren und zwei Vorlagen in 29 Serie-A-Spielen maßgeblich daran beteiligt war, dass Genua souverän den Klassenerhalt schaffte. Der 25-jährige Rechtsfuß ist aber nicht nur torgefährlich, sondern auch technisch stark und überzeugt in der Serie A mit körperlicher Präsenz sowie einer aufopferungsvollen Spielweise.
(Photo by Dan Mullan/Getty Images)
Beim Kopfballspiel kommt ihm außerdem seine Größe von 1,86 m zugute. In Argentiniens Profifußball brachte es Retegui auf insgesamt 103 Einsätze und 40 Treffer, unter anderem war er dort für Boca Juniors und den CA Tigre aktiv. Als zentaler Stürmer geht er gerne in die Tiefe und ist zudem gut darin, sich zwischen die weiten Maschen der Abwehr zu schleichen, um dann mit Geschwindigkeit aufs Tor zuzugehen. Für den gebürtigen Argentinier ist der Wechsel zu Atalanta mit Coach Gian Piero Gasperini der nächste Karriereschritt, von dem er vor allem spielerisch profitieren dürfte.
(Photo by Marco Luzzani/Getty Images)
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