TSV 1860 München
·16. Februar 2025
Serie gerissen: Löwen verlieren 2:5 bei Dynamo Dresden
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·16. Februar 2025
Die Löwen waren einen Rückschlag erlitten und das Auswärtsspiel bei Dynamo Dresden mit 2.5 verloren. Die frühe Führung durch Christoph Daferner (6.) konnte Leroy Kwadwo bereits drei Minuten später egalisieren (9.). Doch erneut Daferner (32.) und Andi Hoti (39.) stellten vor der Pause auf 3:1. Tony Menzel (63.), und Jakob Lemmer (71.) brachten die Sachsen mit 5:1 in Front, ehe Maximilian Wolfram per Handelfmeter zum Endstand traf (90.+2).
Personal: Trainer Patrick Glöckner musste im Auswärtsspiel in Dresden auf die verletzten bzw. erkrankten Morris Schröter, Raphael Schifferl, Philipp Maier und Moritz Bangerter verzichten. Nicht im Spieltagskader standen der dritte Torhüter Erion Avdija, und Florian Bähr.
Spielverlauf: Die Löwen versuchten in ihrem 250. Drittligaspiel erst einmal, kompakt zu stehen. Das ging aber nicht lange gut. Ausgerechnet Ex-Löwe Christoph Daferner nutzte in der 6. Minute die erste Chance zur Führung. Jakob Lemmer war auf der rechten Seite gegen Leroy Kwadwo zum Flanken gekommen, seine flache Hereingabe ans vordere Fünfmetereck erlief Daferner vor Jesper Verlaat, knallte per Direktabnahme die Kugel zum 1:0 ins kurze Kreuzeck (6.). Drei Minuten später der Ausgleich. Thore Jacobsen hatte von rechts geflankt, Kwadwo verlängerte den Ball per Kopf in die Mitte, Dresdens Verteidiger Andi Hoti köpfte die Kugel im Zurücklaufen gegen den linken Pfosten, den Abpraller wuchtete Kwadwo mit links zum 1:1 unter die Latte (9.). Zwei Minuten später rettete Jacobsen im Anschluss an eine Ecke bei einem Schuss von Aljaz Casar von der Fünfmeterkante auf der Linie für seinen geschlagenen Keeper (11.). Im direkten Gegenzug stellte Niklas Hauptmann gegen den durchgebrochenen Julian Guttau kurz vorm Strafraum seinen Körper in die Laufbahn, trotz klaren Foulspiels blieb die Pfeife von Schiedsrichter Nicolas Winter stumm (11.). Ansonsten machten die Sachsen viel Druck, kamen immer wieder über die außen gefährlich vors Sechzger-Tor. In der 20. Minute legte Mika Baur von der linken Grundlinie nach außen zu Sascha Risch, der scharf vors Tor flankte, Marco Hiller hechtete in die Hereingabe, boxte den Ball gegen den Rücken von Sean Dulic, brachte aber das Spielgerät im Nachfassen unter Kontrolle. Ein 21-Meter-Freistoß halblinks flankte Sascha Risch ins Zentrum, Dickson Abiama wehrte den Ball per Kopf ab, die Kugel landete bei Baur, der im Vollsprint aus 15 Metern per Direktabnahm abzog, sein Schuss konnte Dulic jedoch im letzten Moment entscheidend blocken (25.). Nach einer halben Stunde die nächste Großchance für Dresden. Jonas Sterner hatte von rechts geflankt, Hiller kam im Luftduell mit Tony Menzel nicht an den Ball, der landete bei Daferner, der halbrechts aus kurzer Distanz abzog, sein Drehschuss landete aber nur am rechten Außenpfosten (30.). Zwei Minuten später machte es der Dresdener besser. Hauptmann hatte von links geflankt, Daferner kam am zweiten Pfosten im Rücken von Kwadwo zum Kopfball, versenkte die Kugel zum 2:1 im 1860-Tor (32.). Im Anschluss an einen Doppelpass mit Patrick Hobsch war es auf der anderen Seite Tim Kloss, der halblinks im Strafraum aus acht Metern zum Abschluss kam, doch Tim Schreiber machte das kurze Eck zu, parierte den Schuss des Löwen-Spielers (37.). Danach ging es wieder in die andere Richtung. Nach einer Rechtsflanke von Sterner kam Baur am zweiten Pfosten zum Kopfball, köpfte aber aus kurzer Distanz Tim Danhof an (38.). Eine Minute später lag der Ball erneut im 1860-Tor. Nach einer Sterner-Ecke von rechts stieg Daferner hoch, kam nicht an die Hereingabe, diese rutschte zum hinter im postierten Andi Hoti durch, der aus neun Metern frei zum Schuss kam, abgefälscht vom am Boden liegenden Kwadwo schlug die Kugel unhaltbar für Hiller zum 3:1 ein (39.). Kurz vor der Pause nochmals eine Dynamo-Chance. Ein von der Löwen-Mauer abgefälschter Freistoß von Baur köpfte der eingelaufene Menzel im 1860-Torraum über die Latte (45.).
Die erste Möglichkeit im zweiten Durchgang hatten wieder die Sachsen. Zum Glück lief Baur bei seinem Abschluss im 1860-Strafraum Mitspieler Hauptmann in die Schussbahn (49.). Zwei Minuten später kombinierten sich Hobsch und Guttau über die rechte Seite in den Strafraum. Der Heber von Guttau kam aber bei dem im Fünfmeterraum lauernden Abiama nicht an (51.). Im direkten Gegenzug hämmerte Jakob Lemmer nach Zuspiel von Daferner aus 17 Metern die Kugel an die Querlatte des 1860-Tores (52.). Die Vorentscheidung fiel in der 63. Minute. Guttau hatte den Ball in der eigenen Hälfte verloren, Kwadwo wollte gegen Lemmer klären, passte unfreiwillig ins Zentrum auf Menzel, der dadurch nicht im Abseits stand, freistehend vor Hiller markierte er das 4:1. Ein Schuss von Menzel konnte Hiller in der 68. Minute nicht festhalten. Im Liegen klärte er mit den Füßen gegen den nachsetzenden Daferner, die Kugel stieg in die Höhe, dann griff der Löwen-Schlussmann endgültig zu. Drei Minuten später das 5:1. Verlaat hatte hinten raus gepasst, Daferner brachte den Kopf dazwischen, die Kugel landete bei Lemmer, der aus 20 Metern mit links abzog, vom linken Innenpfosten ins 1860-Tor traf (71.). Auf der anderen Seite verlängerte Kloss per Seitfallzieher einen Jacobsen-Freistoß aus dem linken Halbfeld an den zweiten Pfosten, Abiama brachte aber aus spitzem Winkel den Ball nicht aufs Dynamo-Tor (74.). Beinahe hätte Menzel das halbe Dutzend vollgemacht. Nach einem Ballverlust vorm eigenen Strafraum traf er von der Strafraumkante, leicht abgefälscht von Verlaat, nur die Latte (79.). In der 1. Minute der Nachspielzeit pfiff Schiedsrichter Winter noch einen Handelfmeter für die Löwen. Hoti hatte den Arm bei einer Flanke von Soichiro Kozuki zu weit ausgefahren. Maximilian Wolfram lief an, schickte Schreiber ins linke Eck und traf ins rechte zum 2:5-Endstand (90.+2).
TRAINERSTIMMEN
Für Löwen-Trainer Patrick Glöckner gab es keine Zweifel, dass die bessere Mannschaft gewonnen habe. „Die Höhe ist natürlich brutal für uns. Wir hatten zwei gute Spielphasen. Das war nach dem 1:1, wo wir zehn bis 15 Minuten selbstsicher gespielt haben. Und zu Beginn der 2. Halbzeit, als wir den Gegner höher angelaufen sind und aggressiver waren.“ Doch genau in diese gute Phase fiel der vierte Gegentreffer. „Danach habe ich viele Dinge gesehen, die wir eigentlich gar nicht machen wollten, die uns nicht auszeichnen“, monierte der 48-Jährige. „Wir waren zu verspielt hinten drin, haben den Gegner oftmals eingeladen, in den Gegenangriff zu gehen, weil wir teilweise in eigenem Ballbesitz zu unsicher waren, nicht kompromisslos verteidigt haben.“ Das könne man sich gegen die „brutale Qualität“ der Dresdener nicht leisten. „Wir haben bei den Gegentoren überhaupt nicht gut ausgesehen.“ An der Ausgangssituation hätte sich durch die Niederlage nichts geändert. „Wir wissen, dass wir 45 Punkte holen müssen. Alles andere steht nicht in unserer Macht. Es kann auch schnell wieder in die andere Richtung laufen. Wichtig ist, dass wir die Niederlage gut analysieren und wieder Klarheit in unser Spiel bringen!“
Dresdens Trainer Thomas Stamm war mit der Reaktion auf die Niederlage bei Stuttgart II am vergangenen Wochenende „in Summe sehr zufrieden. Gerade wenn man sieht, wie viele Chancen wir uns schon in der 1. Halbzeit rausgespielt haben. Über die 90 Minuten haben wir wenig zugelassen.“ Sein Team sei sehr gut reingekommen. „Wenn du früh in Führung gehst, hilft dir das. Der Ausgleich fiel eigentlich gegen den Spielverlauf. Wir sind trotzdem mutig und klar geblieben, haben unsere Art und Weise durchgedrückt. Wenn man die Anzahl unserer Chancen nimmt, die wir heute kreiert haben, war es vielleicht eines unserer besten Spiele.“
STENOGRAMM, 24. Spieltag, 16.02.2025, 19.30 Uhr
SG Dynamo Dresden – TSV 1860 München 5:2 (3:1)
SGD: 1 Schreiber (Tor) – 32 Sterner, 20 Hoti, 23 Bünning, 28 Risch – 17 Casar, 27 Hauptmann, 22 Baur, 10 Lemmer, 24 Menzel – 33 Daferner. Ersatz: 37 Mesenhöler (Tor) – 6 Berger, 11 Kother, 15 Kammerknecht, 16 Heise, 21 Meißner, 29 Boeder, 30 Kutschke, 39 Kubatta.
1860: 1 Hiller (Tor) – 2 Danhof, 4 Verlaat, 25 Dulic, 21 Kwadwo – 18 Kloss, 5 Jacobsen – 9 Abiama, 7 Guttau, 30 Wolfram – 34 Hobsch. Ersatz: 11 Vollath (Tor) – 3 Lucoqui, 8 Philipp, 10 Schubert, 14 Kozuki, 16 Reinthaler, 20 Reich, 27 Ott, 36 Deniz.
Wechsel: Kutschke für Daferner (71.), Kother für Bauer (81.), Meißner für Lemmer (81.), Kammerknecht für Casar (86), Boeder für Hauptmann (86.) – Lucoqui für Kwadwo (66.), Kozuki für Hobsch (66.), Danhof für Reich (76.), Reinthaler für Jacobsen (76.), Deniz für Guttau (76.).
Tore: 1:0 Daferner (6.), 1:1 Kwadwo (9.), 2:1 Daferner (32.), 3:1 Hoti (39.), 4:1 Menzel (63.), 5:1 Lemmer (71.), 5:2 Wolfram (90.+2, Handelfmeter).Gelbe Karten: Casar – Danhof, Jacobsen, Kwadwo, Lucoqui.Zuschauer: 29.004 im Rudolf-Harbig-Stadion.Schiedsrichter: Nicolas Winter (Hagenbach); Assistenten: Patrick Kessel (Hüffelsheim), Roman Potemkin (Friesen); Vierter Offizieller: Johannes Drößler (Gotha).