Spannung im Titelrennen & Abstiegskampf: Die Frauen-Buli geht wieder los | OneFootball

Winterpause adé: Am heutigen Freitag geht die Bundesliga der Frauen mit dem 13. Spieltag wieder so richtig los. Die Ausgangslage ist spannend, die Top-Drei der Google Pixel Frauen-Bundesliga haben jeweils 29 Punkte, Wolfsburg folgt mit nur einem Zähler weniger. Wie ist die Ausgangslage im Titelrennen? Und was könnte im Abstiegskampf passieren?

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Der Kampf um die Meisterschaft

Die wichtigste Nachricht zuerst: Bayerns Torhüterin Mala Grohs (23) ist nach ihrer Tumorerkrankung wieder am Start und feierte im Testspiel gegen BSC YB Bern bereits ihr Comeback nach Einwechslung. Das Trainingslager verbrachten die Frauen des FC Bayern in Sevilla, mit dabei auch Überraschungs-Neuzugang Michelle Ulbrich (28).

Die Innenverteidigerin ist Werder Bremens Rekordspielerin und war Kapitänin, trotzdem ließ Werder sie leihweise bis Saisonende ziehen. Was für Bremen eine riesige Schwächung ist, bringt Bayerns Trainer Alexander Straus neue Rotationsmöglichkeiten.

📸 Christof Koepsel - 2024 Getty Images

Dazu kommt die japanische Nationalspielerin Momoko Tanikawa (19), die für ein Jahr an den FC Rosengård ausgeliehen war. Die offensive Mittelfeldspielerin löste durch Videos ihrer Tore in den sozialen Medien schon seit Monaten Vorfreude unter den Fans aus, sie soll das zum Teil zähe Spiel der Münchenerinnen aufwirbeln und schwieriger ausrechenbar machen.

Rein von der Punkte- und Torausbeute kann man den Münchenerinnen wenig vorwerfen, nur stimmte die Balance im Spiel nicht immer. Ihr Vorteil: Sie wissen schon, wie es ist, bis zum Saisonende einen langen Atem zu haben und dann die Schale zu heben.

Eintracht und Bayer sind die Überraschungen

Ginge es im Fußball rein nach dem Spaßfaktor, stünden am Ende wohl Frankfurt oder Leverkusen oben - sie treffen an diesem Spieltag direkt aufeinander. Beide haben schnelle Kombinationen in ihrem Offensivspiel und ohne internationale Spiele weniger englische Wochen. Bei ihrem Powerfußball ein Vorteil.

Die Eintracht hatten viele nach dem steten Aufstieg der letzten Jahre für die Champions-League-Plätze auf dem Zettel, die bisherige Konstanz und damit ein verdienter Platz Eins sind aber neu. Demgegenüber ist Leverkusen dank smarter Transfers und dem Einschlagen des neuen Trainers Roberto Pätzold das Überraschungsteam der bisherigen Saison. Nach den Eindrücken aus dem Spiel gegen Freiburg vergangene Woche wird es dank sehr viel Spielfreude wohl dabei bleiben.

Während die Frankfurterinnen in beide Richtungen mit Abstand das beste Torverhältnis haben, ist die offensive Ausbeute Leverkusens noch nicht auf dem Level eines Top-Teams. Entsprechend sah laut Pätzold die Vorbereitung aus: "In erster Linie ging es darum, die nötige Fitness für unser intensives Spiel wiederaufzubauen. Dazu haben wir Abläufe im Offensivspiel verschärft und an der Effizienz im Überzahlspiel gearbeitet."

Mit Selina Ostermeier (26), Loreen Bender (19) und Lilla Turányi (26) verlängerten wichtige Leistungsträgerinnen ihre Verträge bis 2027. Bei der Eintracht verlängerte vor der Winterpause die Technische Direktorin Katharina Kiel bis 2028 und Trainer Niko Arnautis ist in den aktuellen Pro-Lizenz-Lehrgang des DFB aufgenommen worden. Leistungsträgerin Barbara Dunst (27) fehlt aufgrund ihres Kreuzbandrisses noch lange.

Was ist los mit Wolfsburg?

Die letzten Signale aus der Höhle der Wölfinnen waren mindestens durchwachsen: Zwar verlängerten Janina Minge (25) und Svenja Huth (34) ihre auslaufenden Verträge, gleichzeitig steht aber fest, dass Merle Frohms (29) und Jule Brand (22) ihre Arbeitspapiere im Sommer auslaufen lassen. Zudem wurde der Vertrag mit Fenna Kalma (25) aufgelöst, die Niederländerin passte nie richtig zur Spielweise und geht zu PSV Eindhoven.

Die Leihe von Mittelfeldspielerin Ella Peddemors zu Twente Enschede wurde vorzeitig beendet, die ebenfalls verpflichtete australische Nationalspielerin Sharn Freier wird mit Brisbane Roar zunächst die Saison zu Ende spielen.

Weitere Verträge laufen nach aktuellen Stand zum Saisonende aus, es droht also wie schon in den letzten Sommern ein erneuter Umbruch. Aber: Der Abstand nach oben beträgt trotzdem nur einen Punkt und wenn es ein Frauen-Team in Deutschland gibt, das man nie abschreiben sollte, dann ist es der VfL. Dafür dürfen aber nicht weitere Punkte in direkten Duellen verloren gehen.

Bangen im Abstiegskampf

Beim 1. FC Köln steht die ehemalige Co- und Interims-Bundestrainerin Britta Carlson an der Seitenlinie und es wurden zwei potenzielle Stammspielerinnen verpflichtet. Aurora Mikalsen (28) ist Ersatztorhüterin Norwegens und soll die unnötigen Gegentore der Hinrunde vergessen machen. Die Französin Amélie Delabre (24) spielte zuletzt für RSC Anderlecht und erzielte in der aktuellen Saison sechs Tore in sieben Spielen. Der FC ist - auch, weil es in dieser Saison nur einen Abstiegsplatz gibt - in der besten Ausgangslage. Die Aufgaben für Carlson sind allerdings zahlreich.

Carl Zeiss Jena musste sich in der Hinrunde vor allem vorwerfen lassen, dass die Offensive viel zu harmlos war, die Defensive machte für ein Aufstiegsteam einen guten Eindruck. Mit Leonie Kreil (27) kommt folgerichtig eine Belebung für den Angriff zum Verein zurück, nachdem sie zwischen 2018 und 2020 bereits in Jena gespielt hatte, beim SC Sand war sie zuletzt Vize-Kapitänin.

Besonders düster sieht es für Traditionsverein Turbine Potsdam auf dem letzten Tabellenplatz aus, mit nur einem einzigen geschossenen Tor ist der Auftrag für die restlichen Spieltage klar. Die vorher vereinslose Brasilianerin Thalia Dias de Souza (21) soll für Treffer sorgen, der Vertrag mit Kornelia Grosicka wurde dafür nach nur einem halben Jahr wieder aufgelöst. Durch den knappen Abstand zu Jena könnte ein einziges gewonnenes direktes Duell alles entscheiden. Mut macht trotz des Ergebnisses den Turbinen das letzte Testspiel gegen den HSV, denn bei der 2:3-Niederlage gab es eben zwei Tore und weitere gelungen Offensivaktionen.

📸 Fabio Deinert - 2024 Getty Images