Österreichische Fußball-Bundesliga
·27. Januar 2023
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27. Jänner 2023 in ADMIRAL Bundesliga
Werner Gregoritsch über ein Fußballmärchen, bei dem sein Sohn Michael eine geschichtsträchtige Rolle spielte.
Gerade rechtzeitig zum 90-Jahr-Jubiläum kehrte die Kapfenberger SV 2008, nach 41 Jahren, wieder in Österreichs höchste Spielklasse zurück. Trainer Werner Gregoritsch, der die Mannschaft 2006 übernommen hatte, hatte das Team der Steirer, dem Spieler wie David Sencar, Herbert Wieger und Michael Liendl angehörten, souverän mit elf Punkten Vorsprung in die Bundeliga geführt – trotz geringem Budget. „Das war schon ein Fußballmärchen“, erinnert sich der Trainer. „Die Wege waren sehr kurz und wir haben all unsere Kräfte gebündelt. Präsident, Trainer und Betreuerstab. Wir haben auch immer mit der zweiten Mannschaft gemeinsam trainiert, aus der wir später viele Spieler nach oben gezogen haben. Und wir haben einen Fokus auf die Fitness gelegt und daher oft die Spiele in den letzten 15 Minuten entschieden.“ Die Mannschaft war gekommen, um zu bleiben. Nachdem man im ersten Jahr mit dem 8.Platz das Ziel Klassenerhalt erreicht hatte, brachte die Spielzeit 2009/2010 einige Rekorde für die Kapfenberger. So gelang dem Klub am 1. November 2009 mit einem 7:2-Sieg über den LASK der höchste Sieg der Vereinsgeschichte in der Bundesliga. Und auch der Name Gregoritsch fand Eingang in die Geschichtsbücher. Doch es war nicht Trainer Werner Gregoritsch, sondern sein Sohn Michael, der sich den historischen Eintrag sicherte. Nachdem ihn sein Vater am 14.April 2010 im Duell gegen die Wiener Austria in der 81. Minute auf den Platz geschickt hatte, gelang ihm kurz darauf sein erstes Bundesligator zum 1:1-Endstand. Michael Gregoritsch, der drei Tage vor seinem 16. Geburtstag zu seinem Debüt-Treffer kam, ist damit bis heute der jüngste Torschütze in der Bundesliga.
Ausgebrannt
In der Saison 2010/11 sorgte man auch im Cup für Furore und erreichte nach Siegen über den FAC, Gratkorn, FC Lustenau und die Vienna das Halbfinale, wo man jedoch knapp an Austria Lustenau scheiterte. Nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass man acht verletzte Spieler vorgeben musste. Vier Jahre hielten sich die Falken in der Bundesliga, ehe die Saison 2011/2012 alles andere als nach Wunsch verlief. Nach 15 Runden hatten die Steirer nur zwei Siege zu vermelden und hielten bei neun Punkten. Gregoritsch: „Wir haben Spieler abgegeben und nicht adäquat ersetzen können, es waren auch neun Spiele dabei, die später im Zusammenhang mit Wettmanipulation genannt wurden. Ich habe so viel Energie in den Verein gelegt, dass ich gemerkt habe, dass ich ausgebrannt war.“ Der Abstieg konnte nicht verhindert werden und die Kapfenberger spielten fortan der zweiten Leistungsstufe, wo man sich als Mittelständler etablierte. Zum Ausklang des Jahrzehnts durften die Steirer 2019 ihr 100-jähriges Bestehen feiern. Neben einem großen Festakt schenkte sich der Verein auf sportlicher Ebene den vierten Platz in der Abschlusstabelle in der 2. Liga.
Redakteur: Hubert Herzog
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