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Jan Schultz·2. April 2022
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Jan Schultz·2. April 2022
Gestern wurden die Gruppen für die anstehende Weltmeisterschaft ausgelost. Deutschland wird in Katar auf Spanien, Japan und Costa Rica oder Neuseeland treffen. Wir nehmen die Gegner unter die Lupe.
Wie lautet die Taktik? Obwohl es innerhalb des Teams immer wieder zu Wechseln kommt, hat sich die 4-3-3-Formation in den letzten Jahren als klares Muster gehalten. Dabei setzen die Spanier auf hohes Pressing und noch immer auf Ballbesitz – allerdings nicht mehr so stur wie noch vor zehn Jahren. So hat die Furia Roja mittlerweile auch das schnelle Umschaltspiel im Repertoire.
Wer ist der Trainer? Luis Enrique hat als Trainer des FC Barcelona bereits das Triple gewonnen, mit Spanien wartet er noch auf den großen Wurf. Seit 2018 hat er den Weltmeister von 2010 mit zwischenzeitlicher Unterbrechung aber zurück in die Spur gebracht und so bei der EM im Vorjahr das Halbfinale erreicht.
Wer ist der Topstar? Pedri gilt als eines der größten Talente im Weltfußball, gemessen an seinen Leistungen hat er den Talentstatus aber schon hinter sich gelassen. Bei der EM nahm er im Vorjahr bereits eine entscheidende Rolle ein, im kommenden Winter dürfte noch mehr Verantwortung auf den Schultern des Barça-Stars liegen.
Wie lief die Quali? Nach einem schwachen Start mit einem Remis gegen Griechenland sowie einer Niederlage gegen Schweden fanden die Iberer rechtzeitig ihre Form und gewannen die letzten vier Gruppenspiele. So gingen sie als Erster direkt durch.
Wie sieht die deutsche Bilanz aus? Deutschland traf in der WM-Gruppenphase schon drei Mal auf Spanien, das toppt keine andere Nation. Dabei blieb die DFB-Elf ungeschlagen (zwei Siege). Die jüngere Vergangenheit ist dennoch eher trist: 2008 verlor Deutschland gegen Spanien das EM-Finale, zwei Jahre später das WM-Halbfinale. Und vor zwei Jahren setzte es im Testspiel eine 0:6-Klatsche.
Wie lautet die Taktik? Die Blue Samurai haben in den letzten Monaten entweder im 4-2-3-1 oder im 4-3-3 agiert, dabei aber stets mit einer verlässlichen Defensive geglänzt. So kassierten sie in den jüngsten neun Partien nur drei Gegentore. Offensiv setzen die Japaner auf spielerische Lösungen mit kleinen sowie wendigen Angreifern. So findet sich der Ex-Bremer Yuya Osako oftmals in vorderster Reihe wieder.
Wer ist der Trainer? Hajime Moriyasu übernahm die Mannschaft nach der letzten WM, bestreitet nun aber trotzdem nicht sein erstes großes Turnier mit dem japanischen Nationalteam. 2019 scheiterte die Elf erst im Finale der Asienmeisterschaft, wenige Monate später folgte als Gastmannschaft bei der Copa América das Gruppenaus. Auf Klubebene hat Moriyasu indes schon sechs nationale Titel gewonnen.
Wer ist der Topstar? Takumi Minamino sticht aus einer Mannschaft, die sich vor allem als solche definiert, am ehesten heraus. Der wendige Offensivmann besitzt zwar nicht die Genialität, die einst Keisuke Honda, Shinji Kagawa oder Hidetoshi Nakata mitgebracht haben, verfügt aber vor allem über einen guten Abschluss. 17 Tore in 39 Länderspielen unterstreichen dies.
Wie lief die Quali? Die Blue Samurai erwischten einen denkbar schlechten Start in der finalen Quali-Runde, verloren sie doch zwei der ersten drei Spiele. Es folgten aber sechs Siege in Serie und damit die direkt Qualifikation noch vor Australien, aber hinter Saudi-Arabien.
Wie sieht die deutsche Bilanz aus? In einem Pflichtspiel ist Deutschland bisher noch nie auf Japan getroffen, dafür aber in zwei Freundschaftsspielen. 2004 setzte sich die DFB-Elf mit 3:0 durch, zwei Jahre später gab es ein 2:2.
Wie lautet die Taktik? Los Ticos wechselten in den letzten Monaten zwischen einer defensiven Vierer- und Fünferkette, zuletzt ging die Tendenz aber zu fünf Verteidigern. Das dürfte auch der Ansatz bei einer WM-Teilnahme sein, zeichnet sich Costa Rica doch vor allem über eine starke Defensive aus. Die Mittelamerikaner kassierten in 14 Quali-Spielen nur acht Gegentore – erzielten aber auch nur 13 eigene Treffer. Auch, weil der frühere Fulham-Star Bryan Ruíz (36) in die Jahre gekommen ist und es damit an offensiver Klasse fehlt.
Wer ist der Trainer? Luis Fernando Suárez ist mit seinen 62 Jahren ein erfahrener Coach, der zudem auch schon die ganz große Bühne kennengelernt hat. 2006 führte der Kolumbianer Ecuador zur WM und landete mit Deutschland in einer Gruppe – Schluss war aber erst im Achtelfinale gegen England. Acht Jahre später führte Suárez auch Honduras zur WM-Endrunde, scheiterte dabei aber in der Gruppenphase.
Wer ist der Topstar? Keylor Navas war zwar sowohl in Madrid als auch in Paris nie unumstritten, letztlich aber an mehreren (Champions-League-)Triumphen entscheidend beteiligt. 2014 war der Schlussmann mit seinen Paraden zudem der entscheidende Spieler, als Costa Rica sensationell das WM-Viertelfinale erreichte und dort erst im Elfmeterschießen scheiterte.
Wie lief die Quali? Genau genommen läuft sie noch, denn Costa Rica muss sich im interkontinentalen Playoff-Vergleich noch gegen Neuseeland durchsetzen. In Nord- und Mittelamerika waren Los Ticos denkbar knapp hinter Kanada, Mexiko und den punktgleichen US-Amerikanern gelandet. So verhinderte einzig die Tordifferenz eine direkte Qualifikation Costa Ricas.
Wie sieht die deutsche Bilanz aus? Bisher gab es genau ein Duell: Das WM-Eröffnungsspiel von 2006, das Deutschland mit 4:2 gewann.
Wie lautet die Taktik? Hoch und weit bringt Sicherheit. Oder ‚Kick and rush‘, wie die Engländer sagen. Neuseeland setzt auf einen sehr einfachen, klassischen Ansatz. Dieser wird durch Keilstürmer Chris Wood möglich, der kürzlich zum Rekordtorschützen des Landes aufgestiegen ist. Am anderen Ende machte sich die Defensive in der Quali gut, kassierte in fünf Spielen nur ein Gegentor.
Wer ist der Trainer? Danny Hay kickte als Profi einst in Europa, hinterließ in England und Belgien aber kaum Spuren. Umso stärker ist der Neuseeländer bei seinem Nationalteam verwurzelt. 2014 übernahm er zunächst die U17, später die U23 und 2019 schließlich auch die A-Nationalmannschaft. Zwischendurch versuchte er sich zwei Jahre als Klubtrainer, wobei er den Eastern Suburbs AFC zum neuseeländischen Meistertitel führte.
Wer ist der Topstar? Hier führt kein Weg an Chris Wood vorbei, der im zurückliegenden Winter für 30 Millionen Euro von Burnley zu Newcastle United gewechselt ist und mit seiner Statur perfekt zur Spielweise Neuseelands passt.
Wie lief die Quali? In Ozeanien sind fraglich nicht die größten Fußballnationen unterwegs, dennoch beeindruckt die neuseeländische Quali-Bilanz. Die Ozeanier gewannen alle fünf Spiele und erzielten dabei ein Torverhältnis von 18:1. Und dennoch müssen sie dies im Playoff-Duell mit Costa Rica noch bestätigen.
Wie sieht die deutsche Bilanz aus? Bisher gab es erst ein Duell mit der deutschen Nationalmannschaft. Die DFB-Elf setzte sich beim Confed-Cup 1999 mit 2:0 durch.
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