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·7. Dezember 2025
Tedesco erklärt Punktverlust bei Basaksehir: „Es war schockierend“

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Fenerbahce kommt am 15. Spieltag der Trendyol Süper Lig im Auswärtsspiel bei RAMS Basaksehir nicht über ein 1:1 hinaus und lässt trotz Führung zwei wichtige Punkte im Titelrennen liegen. Nach der Partie erklärte Trainer Domenico Tedesco, warum ihn vor allem die Art und Weise des Punktverlustes „schockiert“ hat und welche Rolle die Verletzung von Nelson Semedo, die Doppelspitze und ein später Ausgleich spielten.
Im Gespräch mit beIN SPORTS sprach Domenico Tedesco zunächst offen über die schwankende Leistung seiner Mannschaft. „Heute war kein gutes Spiel für uns. In den ersten 15 Minuten hatten wir die Kontrolle über das Spiel. In einer Phase, in der man dominant ist, muss man Tore schießen“, analysierte der 40-Jährige. Die frühe Verletzung von Semedo bezeichnete der Coach als Wendepunkt: „Die Verletzung von Semedo war ein Schlag für uns, es war schockierend. Nach Semedos Verletzung haben wir unsere Struktur auf dem Spielfeld verloren.“
Fenerbahce war nach der Pause in Führung gegangen, verpasste es aber, den Vorsprung auszubauen. „Wenn man in einem solchen Spiel in Führung geht, muss man zwei Tore schießen. Das Gegentor war eine Enttäuschung. Wir hätten 2:0 führen können, haben diese Chance aber nicht genutzt“, so Tedesco. Besonders kritisch sah er das Verhalten im Zentrum: „Wir haben es wieder einmal nicht geschafft, das Mittelfeld des Gegners zu blockieren. Das Gegentor ist für mich immer noch eine Enttäuschung.“
Positiv hob Tedesco die Reaktion seiner Mannschaft nach den Umstellungen hervor: „Nach der Auswechslung stieg die Energie der Mannschaft. Nach den Auswechslungen haben wir das Tor erzielt. Ich habe die Auswechslung vorgenommen, um frisches Blut ins Spiel zu bringen.“ Dennoch blieb der Coach bei seiner Linie: „Hätten wir das Mittelfeld blockieren können, hätten wir dieses Spiel gewonnen.“
Auf der Pressekonferenz erläuterte der Italiener zudem seine Entscheidung für die Doppelspitze mit Anderson Talisca und Jhon Duran. „Wir hatten ein gutes Gefühl dabei, so zu spielen. Das hatten wir auch im Spiel gegen Pilsen gemacht. Wir haben drei Stürmer und sind mit zwei Stürmern gefährlicher. Auch im Spiel gegen Galatasaray haben wir das Tor erzielt, als wir wieder mit zwei Stürmern gespielt haben“, erklärte Tedesco und lobte das Zusammenspiel: „Ich denke, dass Talisca und Duran gut miteinander harmonieren.“
Gleichzeitig ging er auf die unterschiedlichen Profile seiner Angreifer ein: „Duran ist derzeit selbstbewusst, aber meiner Meinung nach hat er noch nicht die Kraft, starken Druck auszuüben. Er braucht noch etwas Zeit, um das von uns gewünschte Niveau zu erreichen. En-Nesyri ist nicht selbstbewusst, aber er übt sehr viel Druck aus. Insgesamt sind beide gute Stürmer. Das ist nur eine momentane Situation. En-Nesyris mangelndes Selbstvertrauen liegt vielleicht daran, dass er keine Tore schießt, aber wir vertrauen den Spielern, die wir haben.“
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Für Diskussionen sorgte auch eine Frage zur strittigen Elfmeter-Szene im Spiel Galatasaray gegen Samsunspor. Ein Reporter wollte von Tedesco wissen, wie er die Situation als „Fußballer und nicht als Trainer von Fenerbahce“ bewerte. Die Antwort des Italieners fiel deutlich aus: „Ich bin ein Mann von Fenerbahce. Ich kann das nicht wie ein ungebundener Mensch beurteilen. Außerdem bin ich glücklich, dass ich so bin, wie ich bin. Denn ich bin stolz darauf, Trainer von Fenerbahce zu sein. Ich werde keine Sekunde darüber nachdenken. Ich konzentriere mich auf unser eigenes Spiel.“
Die Duelle des Rivalen hätten keinen Einfluss auf seine Mannschaft, betonte er: „Das Spiel gegen Galatasaray hatte keinen Einfluss auf die Mannschaft. Wir hätten unsere Chancen in Tore umwandeln müssen. Die Verletzung von Nelson Semedo hat die Mannschaft beeinträchtigt. Mit zwei Stürmern ist man gefährlicher, wir hätten das Spiel gegen Galatasaray gewinnen können. Duran, En-Nesyri, Talisca… Ich weiß eines: Ich glaube an die Stärke meiner Stürmer.“
Überraschen positiv äußerte sich Tedesco über den vierten Offiziellen Gürcan Hasova. „Der vierte Schiedsrichter des heutigen Spiels war sehr fair. Ich kann am Spielfeldrand manchmal emotional werden. Ich stelle möglicherweise zu viele Fragen“, gab der Coach zu und fügte an: „Er hat sich während des gesamten Spiels sehr fair verhalten und alle meine Fragen beantwortet. Das ist in Europa nicht immer selbstverständlich. In den Momenten, in denen meine Emotionen hochkochten, hat er mich beruhigt. Selbst wenn ich gewollt hätte, hätte ich heute nicht mit ihm diskutieren können.“
Auch aus der Mannschaft von Fenerbahce kamen nach dem 1:1 selbstkritische Worte. Torschütze Milan Skriniar brachte die Enttäuschung auf den Punkt: „Wir haetten viel besser spielen müssen. Es gibt Spiele, in denen man nicht gut spielen kann, aber man muss mit hoher Intensität kämpfen. Leider haben wir ein Tor kassiert, das wir nicht hätten zulassen dürfen. Nach dem 1:0 hätten wir das Spiel entscheiden müssen.“
Kerem Aktürkoglu, der für den verletzten Semedo ins Spiel kam, entschuldigte sich bei den Fans: „Es gibt nichts zu sagen! Wir entschuldigen uns bei den Fans! Wir hatten nicht damit gerechnet und wollten das nicht. Nach dem 1:0 hätten wir das Spiel entscheiden können. In solchen Situationen müssen wir etwas klüger sein und das Spiel zu Ende bringen.“
Yigit Efe Demir, der zum ersten Mal in seiner Karriere in der Startelf eines Süper-Lig-Spiels stand, betonte den eigenen Anspruch: „Fenerbahce geht in jedes Spiel, um zu gewinnen. Es tut uns leid. Wir sind gekommen, um drei Punkte zu holen. Mit dem zweiten Tor hätten wir das schaffen können. Wir haben ein unglückliches Tor kassiert. Ich danke den Fans, dass sie uns nicht im Stich gelassen haben. Ich habe mich wie zu Hause gefühlt, aber wir haben nicht gewonnen.“
Am Ende steht für Fenerbahce ein Punkt, der sich wie eine Niederlage anfühlt. Die Aussagen von Trainer und Spielern machen deutlich: Entscheidend wird sein, aus dem „schockierenden“ Abend bei Basaksehir die richtigen Lehren für das Meisterschaftsrennen zu ziehen.









































