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·19. Juli 2025
Tempo, Taktik, Transfers: Darum schielt der FC Bayern auf Markus Krösche

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·19. Juli 2025
Die Gerüchte um Markus Krösche und den FC Bayern nehmen wieder Fahrt auf. Nach Informationen von Sky denken die Münchner über den Eintracht-Boss als möglichen Nachfolger für Max Eberl nach – und das offenbar ernsthaft. Doch was macht den 44-Jährigen so spannend für den Rekordmeister?
Ein Blick auf Krösches Amtszeit in Frankfurt liefert die Antwort: Der ehemalige Profi hat in den vergangenen vier Jahren nicht nur den Kader der Hessen radikal erneuert, sondern auch ein klares Profil geschaffen, das exakt den modernen Ansprüchen des internationalen Spitzenfußballs entspricht.
Bereits zu Beginn seiner Amtszeit im Sommer 2021 formulierte Krösche ein einfaches, aber kluges Prinzip: Verlässlichkeit, Fähigkeiten und Perspektive müssten in jedem Kader vereint sein. Damals übernahm er ein Team auf dem Zenit – mit Spielern wie Kostic, Kamada oder N'Dicka – und verwandelte es in kurzer Zeit in eine Mannschaft mit Tempo, Variabilität und Entwicklungspotenzial.
Spieler wie Jesper Lindström, Ansgar Knauff, Hugo Larsson, Omar Marmoush oder Nathaniel Brown unterstreichen die Handschrift Krösches. Gleichzeitig bewies er mehrfach Transferhärte, wie etwa bei Filip Kostić, der erst 2022 – und nicht ein Jahr früher – für eine angemessene Summe wechselte.
Laut kicker war Frankfurt in der Saison 2024/25 das schnellste Team der Liga: Gleich elf Spieler durchbrachen die 34 km/h-Marke – mehr als Bayern oder der BVB. Ein Resultat gezielter Scouting-Strategien, bei denen Athletik ebenso im Fokus steht wie technische Klasse.
Auch Trainerentscheidungen wie jene für Oliver Glasner oder Dino Toppmöller erwiesen sich als goldrichtig – bei gleichzeitig hoher Lernkurve. Der Umbruch 2023 spülte über 100 Millionen Euro in die Kassen, ohne dass die Wettbewerbsfähigkeit verloren ging. Ein Spagat, der in München in der Vergangenheit oft nicht gelang.
Dass Krösches Name an der Säbener Straße fällt, überrascht also nicht. Mit Weitsicht, Diskretion und Führungsstärke hat er sich ein Profil erarbeitet, das in München derzeit Mangelware ist. Während beim Rekordmeister zuletzt viele Interna frühzeitig nach außen drangen, fährt Krösche eine Politik der Abschottung – Transfers werden oft erst bekannt, wenn alles unter Dach und Fach ist.
Jörg Schmadtke lobte Krösche bei der 11Freunde-Wahl zum „Manager des Jahres“ für genau diese Qualitäten: „Überzeugung und Führungsqualität“. Zwei Eigenschaften, die man beim FC Bayern zuletzt vermisste.
Noch ist Max Eberl Sportvorstand – sein Vertrag läuft bis 2027. Übereinstimmenden Meldungen zufolge wird der Aufsichsrta der Münchner Ende August final entscheiden, ob und wie es mit dem 51-Jährigen an der Isar weitergeht. Der FC Bayern stellt sich intern auf mögliche Veränderungen ein. Und auch wenn Krösche bei der Eintracht langfristig gebunden ist, weiß man in Frankfurt, wie der Markt funktioniert.
Krösche selbst fühlt sich wohl am Main, doch wie schon bei Transfers gilt auch hier: Wenn der richtige Preis – oder in diesem Fall: die richtige Aufgabe – kommt, ist alles möglich.