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·23. Dezember 2024
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VON OLIVER GRISS UND IMAGO (FOTO)
Es ist eine Diskussion, an der der TSV 1860 als Drittligist nicht teilnehmen darf - dennoch ist sie hochinteressant und deckt auch teilweise die krude Denke im deutschen Fußball knallhart auf: In die Zweite Liga abgestürzte Traditionsvereine fordern bei der Verteilung der TV-Gelder (4,484 Milliarden Euro) mehr vom Kuchen. Zuletzt hatte u.a. Schalkes Aufsichtsratsboss Axel Helfer gegenüber der "Sport-Bild" gesagt: "Ich bin der Meinung, dass die Wichtigkeit von Fans überhaupt nicht wertgeschätzt wird von der DFL. Stattdessen versucht sie, der Premier League in England hinterherzulaufen.“
Ist Tradition wichtiger als gutes Management?
Zurecht widerspricht Leverkusens Meistermacher Fernando Carro dieser Sichtweise. Gegenüber dem “Kölner Stadtanzeiger” sagte er: “Ich bin da knallhart: HSV, Schalke - und wie sie alle heißen - waren in den vergangenen Jahren nicht in der Lage, ihren Verein gut zu managen. Und nun sollen die Versäumnisse der Vergangenheit durch eine andere Verteilung kompensiert werden? Das widerspricht komplett meinem Verständnis von fairer Verteilung.“ Auch bei den Münchner Löwen wird seit vielen Jahren Missmanagement praktiziert. Allein seit der Rückkehr in die Dritte Liga wurden rund 30 Millionen Euro verschleudert für den Sport - ohne Erfolg.
Carro begründet seinen Standpunkt und sagt, dass es für Klubs wie Schalke und Hamburg nicht verboten sei, in die Bundesliga aufzusteigen.
Der Leverkusener Manager wird deutlich: „Diese Vereine sollen sich nicht durch eine andere Geldverteilung konsolidieren, sie müssen durch gutes Management gerettet werden. Punkt aus.“
In der Dritten Liga kassiert der TSV 1860 rund 1,3 Millionen Euro aus dem TV-Topf des DFB. Mit einem Aufstieg in die Zweite Liga würden sich die Löwen um ein Vielfaches verbessern, dann rund acht Millionen Euro kassieren. Der 1. FC Köln bekommt in Liga 2 das meiste Geld - rund 25 Millionen Euro.
Der FC Bayern kassiert in dieser Bundesliga-Saison rund 70 Millionen Euro aus dem TV-Topf, der FC Augsburg immerhin noch rund 47 Millionen Euro.