Trainer-Umfrage: Das sind die Top-Favoriten auf den Aufstieg | OneFootball

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·17. Juli 2024

Trainer-Umfrage: Das sind die Top-Favoriten auf den Aufstieg

Artikelbild:Trainer-Umfrage: Das sind die Top-Favoriten auf den Aufstieg

Bevor am 2. August die neue Saison beginnt, hat liga3-online.de alle 20 Trainer nach ihren Aufstiegsfavoriten befragt. Das Ergebnis: Anders als in den letzten Jahren gibt es keinen klaren Favoriten. Die meisten Stimmen erhielt Dynamo Dresden (elf), dahinter folgen Hansa Rostock (neun), der 1. FC Saarbrücken (acht) und Arminia Bielefeld (vier). Außenseiterchancen werden Wehen Wiesbaden (drei), 1860 München (zwei) sowie dem SV Sandhausen und dem FC Ingolstadt (jeweils eine Stimme) zugetraut.

Dynamo mit den meisten Stimmen

Sind aller guten Dinge drei? Nachdem Dynamo Dresden zuletzt gleich zweimal nur ein Punkt zum Aufstieg fehlte, soll die Rückkehr in die 2. Liga nun im dritten Anlauf gelingen. Während sich die Verantwortlichen der Schwarz-Gelben – anders als noch im letzten Jahr – mit dem öffentlichen Ausrufen von Zielen zurückhalten, steht für eine knappe Mehrheit der Drittliga-Trainer fest: Dynamo Dresden ist der Top-Favorit auf den Aufstieg. Elf der 20 Übungsleiter nannten die SGD als einen ihrer drei Aufstiegsfavoriten. Darunter Arminia-Coach Mitch Kniat: "Sie haben mit Thomas Stamm definitiv einen guten Trainer verpflichtet, der auch schon bewiesen hat, dass er sehr erfolgreich in dieser Liga arbeiten kann", begründet der 38-Jährige gegenüber unserer Redaktion, warum er die SGD nominiert hat. "Zudem haben sie mit ihren Neuverpflichtungen dokumentiert, dass sie oben angreifen wollen."


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Wiesbadens Nils Döring verweist zudem auf einen "zusammengewachsenen Kader". Zwar ist es angesichts von neun Zu- und 18 Abgängen zu einem großen Umbruch gekommen, dennoch habe die SGD "viele gute Verpflichtungen getätigt", wie FCI-Trainerin Sabrina Wittmann hervorhebt. Kölns Olaf Janßen nennt zudem die "große Fanbase" als Grund. In der vergangenen Saison strömten im Schnitt 28.751 Zuschauer zu den Spielen – so viele wie seit über 40 Jahren nicht mehr. Stamm selbst wollte sich – wie vier weitere Trainer – indes nicht auf drei Teams festlegen.

Auch Hansa und der FCS vorne dabei

Ebenfalls sehr gute Chancen auf den Aufstieg rechnen die Trainer dem F.C. Hansa Rostock aus. Gleich neunmal wurde Kogge von den Übungsleitern als einer ihrer Favoriten genannt. Und das trotz eines XXL-Umbruchs mit 20 Abgängen und erst acht Neuzugängen. "Sie können im Aufstiegsrennen auf viel Erfahrung zurückgreifen", verweist Alemannia-Coach Heiner Backhaus auf Spieler wie Benjamin Uphoff, Nico Neidhart und Damian Roßbach. Zudem verfüge die Kogge über "finanziell unfassbare Möglichkeiten", spielt Verls Alexander Ende darauf an, dass die Kogge mit einem Rekordetat von 27,9 Millionen Euro plant. Daher könne das Ziel "nur der Aufstieg" sein, so der 44-Jährige. Der direkte Wiederaufstieg war in den vergangenen Jahren jedoch nur sechs von 28 Absteigern gelungen.

Nur eine Stimme weniger erhielt der 1. FC Saarbrücken (acht). "Sie haben letzte Saison schon gezeigt, zu was sie in der Lage sind", betont Ende. "Wenn sie Konstanz in die Leistungen bekommen, sind sie einer der Top-Favoriten." Lediglich achtmal mussten sich die Blau-Schwarzen in der vergangenen Saison geschlagen geben – und damit seltener als die Aufsteiger Münster und Regensburg (beide 9). Knackpunkt war die hohe Anzahl von Unentschieden. Gleich 15 Mal teilten die Saarländer die Punkte – so oft wie kein anderer Klub. Nur drei Punkte mehr, und der FCS hätte Relegation gespielt.

Döring hebt indes die Tatsache hervor, dass Saarbrücken über ein "eingespieltes Team" verfüge, das sich schon in der Vorsaison lange Zeit in Schlagdistanz zu den Aufstiegsplätzen befunden habe. Auch die starke Pokalsaison, die nach Siegen gegen Karlsruhe, Bayern, Frankfurt und Mönchengladbach erst im Halbfinale gegen Kaiserslautern ein Ende fand, war etwa für Aachen-Coach Heiner Backhaus und Hannovers Daniel Stendel ein Grund, den FCS zu nominieren.

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1860 für Unterberger der "absolute Favorit"

Die viertmeisten Stimmen (fünf) entfielen auf Arminia Bielefeld, das in der vergangenen Saison erst am vorletzten Spieltag den Klassenerhalt sichern konnte. Janßen führt aber an, dass der Kader nun seit über einem Jahr zusammen sei und sich gefunden habe. Entsprechende würde er über eine Wucht verfügen. FCI-Trainerin Wittmann attestiert der Arminia als einem der "größten Vereine der Liga" mehrere "gute Verpflichtungen". Unter anderem konnten sich die Ostwestfalen die Dienste von Joel Felix sichern, der mit Silkeborg IF den dänischen Pokal gewonnen hat. Und für 96-Coach Daniel Stendel gehöre der DSC "einfach in die Bundesliga". Viermal genannt wurde der VfL Osnabrück, der als Zweitliga-Absteiger "immer einer der Favoriten" sei, so Wittmann. Mit dem SV Wehen Wiesbaden (drei Stimmen) taucht auch der dritte Absteiger in der Liste der Aufstiegsfavoriten auf.

Sreto Ristic (SV Sandhausen) und Marc Unterberger (SpVgg Unterhaching) haben zudem den TSV 1860 München auf der Liste. Unterberger nannte die Löwen, die in der letzten Saison lange gegen den Abstieg kämpften, gar als seinen "absoluten Favoriten – auch auf die Meisterschaft". Grund seien die getätigten Transfers. Allein aus der Vorstadt sind mit Patrick Hobsch, Raphael Schifferl und René Vollath gleich drei Stammspieler an die Grünwalder Straße gewechselt. Auch generell sei bei 1860 "richtig gut gearbeitet worden", so der 35-Jährige, der Sportchef Werner ein Kompliment ausspricht und betont: "Alles andere als der Aufstieg würde mich extrem überraschen, weil richtig viel Qualität da ist." Jeweils eine Stimme erhielten der FC Ingolstadt und der SV Sandhausen, der vor der vergangenen Saison noch die meisten Nominierungen erhalten hatte. Nun aber haben sich die Kurpfälzer einem Sparkurs verschrieben – und den Aufstieg anders als vor der letzten Saison auch nicht öffentlich als Ziel ausgerufen.

"Brutal harte und enge 3. Liga"

Neben der Nennung ihrer drei Favoriten gaben viele Trainer an, dass es auch wieder ein Überraschungsteam geben wird. In der vergangenen Serie waren das mit dem SSV Ulm 1846 und dem SC Preußen Münster gar derer zwei. BVB-Coach Jan Zimmermann etwa erwartet, dass "eine relativ große Gruppe von Teams" um den Aufstieg mitspielen werde, "die nicht nur die Ambitionen, sondern auch die Qualität haben". Claus-Dieter Wollitz von Energie Cottbus rechnet mit einer "brutal harten und engen 3. Liga". Daher sei es im Vorfeld "ganz schwer zu sagen, welche Mannschaften sich als Favoriten auf den Aufstieg herauskristallisieren werden. Das ist eigentlich komplett wie eine Wundertüte." Und Hansa-Coach Bernd Hollerbach erwartet, "sieben bis acht" Teams, die oben dabei sein werden.

Vor der vergangenen Saison hatten der SV Sandhausen (15), Dynamo Dresden (14) sowie der 1. FC Saarbrücken (acht) die meisten Stimmen erhalten. Jahn Regensburg hatten mit Michael Köllner und Thomas Stamm nur zwei Übungsleiter auf dem Zettel, auf Ulm und Münster hatte niemand getippt. Wer dieses Mal das Rennen um die 2. Liga macht, wird Mitte Mai 2025 feststehen.

Mitarbeit: Christian Knoth

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