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·9. November 2025
U19-Nationalspielerin Emilie Mece: "England, Deutschland oder Italien wäre spannende Erfahrung"

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·9. November 2025

An Ausschlafen war für Emilie Mece nicht zu denken. Und das aus einem für sie hoch erfreulichen Grund. Die Spielerin von Olympique Lyon wurde zum jüngsten Lehrgang mit der Schweizer U19-Auswahl aufgeboten. Besammlung: 7 Uhr, Flughafen Zürich. "Ich bin um 6 Uhr aufgestanden", sagt Mece im Interview mit 4-4-2.ch. "Ich habe in Kloten mit zwei anderen Mädchen aus dem Team übernachtet, weil ich an diesem Wochenende kein Spiel mit Lyon hatte."
Und besser hätten die Testspiele gegen Wales unter spanischer Sonne für Mece nicht verlaufen können. Beim ersten Kräftemessen durfte die Juniorin ihr Team als Captain anführen, die Partie wurde mit 1:0 gewonnen. Das zweite Aufeinandertreffen gestaltete die helvetische Auswahl gar mit 3:0, wieder mit Mece in der Startelf.
Emilie Mece trägt das Schweizer Trikot mit Stolz
Die Leistungen waren nicht nur sehr ansehnlich. Mece trägt das Trikot mit dem Schweizer Kreuz auf der Brust ebenso mit viel Stolz, wie sie sagt. "Das Nationaltrikot zu tragen ist etwas ganz Besonderes und schwer zu beschreiben." Mece spielt seit über einem Jahr für die zweite Mannschaft von Olympique Lyon und hat sich dort mittlerweile sehr gut eingelebt.
Das liegt an ihrer aufgeschlossenen Art, meint sie. "Ich bin eine offene Person und kann mich leicht anpassen, deshalb fühle ich mich bei Lyon, auf und neben dem Platz, sehr wohl." Mece lebt mit anderen Spielerinnen in der Akademie von OL und hat dort ihr eigenes Zimmer. Viel Zeit verbringt sie in den eigenen vier Wänden allerdings nicht, ihr Leben auf und neben dem Platz ist mit reichlich stressigen Aktivitäten versehen.
In der Regel sind ein bis zwei Trainingseinheiten am Tag angesetzt. Das heisst: Meces Wecker klingelt spätestens um 7 Uhr. Nach dem Frühstück drückt Mece zunächst für einige Stunden die Schulbank. "Danach habe ich Training, esse zu Mittag, gehe zurück in die Schule bis etwa 16 Uhr und habe im Anschluss oft noch eine individuelle Trainingseinheit, bevor ich zu Abend esse und schlafen gehe", gewährt Mece einen Einblick in ihren täglichen Ablauf.
Bevor der Wechsel nach Lyon anstand, hat Mece für den BSC Young Boys gespielt. Einen signifikanten Unterschied zwischen der Schweiz und Frankreich hat die 18-Jährige schnell ausgemacht: "Der grösste Unterschied liegt in den Mitteln, die zur Entwicklung der Spielerinnen eingesetzt werden. In Lyon ist alles darauf ausgerichtet, sich unter den besten Bedingungen weiterzuentwickeln, und das Niveau ist sehr hoch – mit Spielerinnen von enormer Qualität."
YB und FC Basel locken – für Emilie Mece aber kein Thema
In Frankreich hat sich Mece also bestens eingelebt. Doch welche Stationen hat sie für ihre noch junge Karriere geplant? Ihr Vertrag in Lyon endet jedenfalls im kommenden Sommer. Noch ist keine endgültige Entscheidung darüber getroffen worden, wie es mit ihr weitergehen wird.
"Ich weiss noch nicht genau, was die Zukunft bringt, aber ich habe grosse Ziele", zeigt sich Mece extrem ambitioniert. "Im Moment konzentriere ich mich auf meine Weiterentwicklung, gebe jeden Tag mein Bestes, und wenn die Zeit reif ist, werde ich den nächsten Schritt machen."
Eine der europäischen Topligen soll es bei ihrer nächsten Veränderung schon sein. Das macht den ambitionierten Charakter der Youngsterin deutlich. Eine Rückkehr in die Schweiz ist damit ausgeschlossen. Die Avancen ihres Ex-Klubs YB und des FC Basel sind sicherlich eine charmante Idee, die sie allein aufgrund der Verbundenheit zu ihrer Heimat zum Nachdenken bringen würden. Eine realistische Option wäre das für Mece am Ende allerdings nicht.
Der Frauenfussball boomt weltweit, in England und Deutschland befinden sich die Frauenligen auf einem Topniveau. "Es gibt immer mehr spannende Ligen", weiss auch Mece. "In England, Deutschland oder auch Italien zu spielen, wäre eine tolle Erfahrung." Vielleicht steht für Mece schon bald der nächste Umzug an.
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