Stats Perform
·19. Juni 2019
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Luka Jovic ausschalten, möglichst hoch gewinnen: Die deutsche U21 kann am Donnerstag gegen Serbien einen großen Schritt in Richtung EM-Halbfinale machen.
Die nächste Kabinen-Party ist fest eingeplant, nur die passende Musik fehlt noch. Marco Richters Mallorca-Schlager nach dem Sieg gegen Dänemark habe in der deutschen U21 jedenfalls "nicht so viele begeistert", verriet Verteidiger Timo Baumgartl mit einem Augenzwinkern. Die Abmachung gilt dennoch auch für das zweite EM-Gruppenspiel am Donnerstag (21.00 Uhr/ARD) gegen Serbien: Der Matchwinner hat freie Auswahl.
Viel wichtiger ist aber, dass überhaupt gefeiert wird. Denn die Aufgabe gegen Superstar Luka Jovic und Co. ist knackig: "Die Serben werden extra motiviert sein. Das wird ihre letzte Chance, im Turnier zu bleiben", sagt Mittelfeldspieler Maximilian Eggestein. Wie schon gegen Dänemark (3:1) gilt für das Team von DFB-Trainer Stefan Kuntz auch in Triest, dass verlieren verboten ist - in dem Fall würde der Gruppensieg in weite Ferne rücken.
Mit einem zweiten Erfolg würde die U21 dagegen einen großen Schritt in Richtung Halbfinale machen. Möglichst viele Tore könnten dabei nicht schaden: Im Idealfall steht das DFB-Team nach der Partie in der Tabelle vor den derzeit punktgleichen Österreichern. Gelingt dies, braucht die Kuntz-Elf drei Tage später gegen das Austria-Team "nur" ein Remis, um Platz eins und damit das Halbfinal-Ticket zu sichern.
Einfach wird das nicht, vor allem der Name Jovic nötigt dem Titelverteidiger Respekt ab. "Luka hat alles von einem Topstürmer. Wir müssen gegen ihn als Team verteidigen, das geht vorne los", sagte Baumgartl über den Torjäger, der zur neuen Saison für rund 70 Millionen Euro von Eintracht Frankfurt zu Real Madrid wechselt. Als Vorbild dient Nachbar Österreich, der zum EM-Auftakt Jovic kaum zum Zug kommen ließ und verdient mit 2:0 gewann.
Angst hat das deutsche Team jedenfalls nicht vor dem Stürmer, der trotz der Eingewöhnung bei Real nicht auf die EM verzichten wollte. Um den flinken Jovic soll sich vor allem der deutsche Kapitän kümmern. "Wir haben einen Jonathan Tah. Beide sind auf Augenhöhe, beide sind klasse Spieler. Ich glaube, wegen eines Spielers brauchen wir keine Angst zu haben", sagte Suat Serdar von Schalke 04.
Der serbischen Mentalität, die Kuntz mit dem Teamgeist Kroatiens bei der WM 2018 verglich, will die deutsche Elf Spielfreude und Phantasie entgegensetzen. Spieler wie Richter, Florian Neuhaus, Mahmoud Dahoud oder Nadiem Amiri dürften nicht zu sehr in taktische Zwänge gepresst werden, sagte der DFB-Trainer. "Bolzplatz" statt Korsett lautet die Vorgabe vor allem für das Mittelfeld.
Ganz vorne sollen es wieder Luca Waldschmidt und Doppel-Torschütze Richter richten. Er wolle "gegen Serbien Gas wieder geben", kündigte Richter bereits an. Der einzige Haken: Der Flügelstürmer ist nunmal Schlager-Fan, steht auf Helene Fischer, Mickie Krause oder wie zuletzt nach dem Dänemark-Spiel auf den "Bierkapitän". Da müsste der Rest der Mannschaft im Zweifel wohl durch.