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·2. Dezember 2025
Über Berlin nach Berlin: FC Bayern mit Pokalhunger nach längerer Abstinenz

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Das Brandenburger Tor, der Reichstag oder die Siegessäule – Berlin hat viele weltberühmte Sehenswürdigkeiten zu bieten. Doch der FC Bayern will nur zurück zum Sehnsuchtsort Olympiastadion, selbst das „Schmuckkästchen“ Alte Försterei mit seinen aufmüpfigen „Bewohnern“ soll auf dem langen Weg zurück ins DFB-Pokalfinale nur eine Durchgangsstation sein.
„Ich möchte nach diesem Spiel wieder nach Berlin fahren“, bekräftigte Trainer Vincent Kompany vor dem kniffligen Gastspiel bei Union am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF und Sky) den Traum des gesamten Vereins, „aber ich kann uns nicht ins Finale reden.“ Sondern? „Es gehört Arbeit dazu, eine gewisse Einstellung. Wenn wir zeigen, wie hungrig wir sind auf dieses Finale, dann weiß ich, dass wir das schaffen können.“
Doch seit dem 20. und bislang letzten Pokalsieg in der Corona-Saison 2019/20 kamen die Münchner Rekordgewinner bei fünf Versuchen nur ein einziges Mal bis ins Viertelfinale, weiter ging es nie. Und so lautet das Motto der Titelhungrigen jetzt: Über Berlin zurück nach Berlin!
„Ich glaube, das weiß jeder, wie wichtig uns das ist“, sagte Sportdirektor Christoph Freund über den Endspielwunsch und ergänzte mit Blick auf Union: „Es ist ein Finale, nur einer kommt weiter. Wir wissen, dass es bei Union schwierig ist. Es ist ein heißes Pflaster, eine super Stimmung, emotional. Aber wir wollen unbedingt überwintern!“
Dass die Köpenicker eigentlich der Münchner „Lieblingsgegner“ sind, kommt den Bayern nur vermeintlich entgegen. Zwar haben sie keines der 13 Pflichtspielduelle gegen sie verloren. Doch spätestens seit dem Ende der imposanten Siegesserie am 8. November in Berlin, als Torgarant Harry Kane in der Nachspielzeit die erste Saisonpleite verhinderte (2:2), ist der deutsche Rekordmeister gewarnt.
„Ich war ja vor drei Wochen selber in Berlin oben, das war ein schweres Spiel“, sagte Präsident Herbert Hainer und prophezeite: „Die werden alles reinschmeißen, das ist klar.“ Dennoch sei „unsere Chance, wieder nach Berlin zu kommen“, also zum Finale am 23. Mai, „sehr groß, weil die Mannschaft unheimlich stark ist und sie alle wollen“.
Trainer Kompany richtete den Fokus unmittelbar nach dem Last-Minute-Erfolg gegen den FC St. Pauli am vergangenen Samstag (3:1) auf Berlin, gab das Ziel noch in der Kabine aus. „Einfach siegen und weiterkommen“, laute das Motto, sagte er, „wie das passiert, ist nicht so wichtig.“
Beim „Wie“ wäre es allerdings hilfreich, ruhende Bälle zu verhindern. Union liegt mit vier Standardtoren an der Ligaspitze, Anfang November erzielten die Köpenicker beide Treffer gegen die in diesem Bereich anfälligen Bayern auf diese Art. „Wir wissen, dass es schwer wird“, sagte Kane, „und erwarten einen großen Kampf – mit vielen Standards.“
Der Superstar läuft in dieser Saison auch im Pokal zur Höchstform auf. In der ersten Runde traf er beim SV Wehen Wiesbaden (3:2) ebenso doppelt wie danach beim 1. FC Köln (4:1). Klappt das gegen eine „körperlich starke, große Mannschaft“ (Kompany) auch ein drittes Mal? „Jedes Pokalspiel ist als Finale zu sehen“, sagte Aleksandar Pavlovic, „und so wollen wir es auch angehen.“









































