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·16. November 2025

Unklarheit um Austragungsort für Pokalfinale: Fahren wir bald nicht mehr nach Berlin?

Artikelbild:Unklarheit um Austragungsort für Pokalfinale: Fahren wir bald nicht mehr nach Berlin?

"Berlin, Berlin – wir fahren nach Berlin“ – dieser Fan-Gesang ist in Deutschlands Fußballwelt absoluter Kult und jeder Fan weiß worum es sich dabei handelt bzw. worauf der Gesang abspielt. Bereits seit 1985 wird das Endspiel des DFB-Pokals im Olympiastadion der deutschen Hauptstadt Berlin ausgetragen. Das weite Rund der Heimspielstätte von Zweitligist Hertha BSC könnte aber womöglich Probleme bekommen, Austragungsort künftiger Pokalfinals zu bleiben. Zumindest gibt es in diesem Punkt nun offenbar große Unklarheiten und Probleme die gelöst werden müssen.

Das Finale des DFB-Pokals der laufenden Saison wurde auf den 23. Mai 2026 terminiert, doch das Berliner Olympiastadion ist offenbar bislang nicht als offizieller Austragungsort fix. Grund dafür ist, dass der Mietvertrag zwischen dem DFB und dem Land Berlin als Besitzer und Betreiber des Olympiastadions mit dem Endspiel der Vorsaison zwischen dem VfB Stuttgart und Arminia Bielefeld ausgelaufen ist und sich bis heute kein neuer Vertrag geschlossen wurde. Der DFB weigert sich offenbar aktuell noch, einen neuen Vertrag abzuschließen, solange verschiedene Probleme seitens des Betreibers nicht gelöst sind.


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Seit 1985 feiern die Pokalsieger durchgängig ihren Pokaltriumph unter dem Dach des Berliner Olympiastadions / Alexander Hassenstein/GettyImages

Wie die SportBILD bereits am Samstag berichtete, will der DFB die Zusammenarbeit nur verlängern, wenn die Sicherheit erhöht und die Zugangsvoraussetzungen erweitert werden. Zuletzt gab es im vergangenen Sommer beim Pokalendspiel zwischen Stuttgart und Bielefeld großen Frust, da die Fans rund 90 Minuten für den Einlass anstehen mussten und dabei keine Möglichkeit hatten, sich mit Getränken zu versorgen oder eine Toilette aufzusuchen.

DFB unzufrieden mit Rahmenbedingungen: Olympiastadion auf der Kippe?

Für die mehr als 74.000 Plätze im Olympiastadion gibt es nur zwei Haupteingänge. Bei einem derart großen Event stauen sich dort die Fanmassen und müssen mit langen Wartezeiten rechnen. So wie beim letzten Endspiel in diesem Jahr. Aufgrund der Gesamtsituation, verbunden mit der Hitze, sah der DFB damals die Gefahr einer kippenden Stimmung und einer vermeintlichen Massenpanik.

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Hinter jedem Finalteam stehen auch immer enorme Fan-Massen / TOBIAS SCHWARZ/GettyImages

Sorgen bereitet demnach scheinbar auch das Gedankenspiel, wie man unter solchen Bedingungen die Sicherheit der Fans gewährleisten kann, wenn ein Spiel aufgrund rivalisierender Fanlager als Hochrisikospiel eingestuft werden muss. Über solche Dinge möchte man sich im Vorfeld eines DFB-Pokalendspiels künftig keine Gedanken mehr machen und setzt den Betreibern nun sozusagen die Pistole auf die Brust.

Berlin unter Druck - Allianz Arena als Option B?

Um einen neuen Mietvertrag zu unterzeichnen, soll der DFB vom Berliner Senat Antworten und Lösungen verlangen. Aus eigener Sicht schienen dem Senat anfangs jedoch andere Punkte, wie eine Erhöhung der Stadionmiete, wichtiger zu sein. Zudem fühlte er sich offenbar in Sicherheit, da er davon ausging, dass das Endspiel in Berlin bleiben würde. Wenn es nach dem DFB geht, sei das aber nicht mehr in Stein gemeißelt. Man hatte sich laut dem Bericht der SportBILD bereits einen Plan B zurechtgelegt: Die Münchner Allianz Arena! Die Heimspielstätte des FC Bayern könnte demnach eine dauerhafte Lösung als Austragungsort des Pokalendspiels darstellen.

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Allianz Arena München - Die B-Option für ein Pokalendspiel? / Alexandra Beier/GettyImages

Wie es weiter heißt, hat die Aussicht auf den konkreten Verlust des Pokalfinales den Berliner Senat allerdings zum Umdenken bewegt. Nun wolle man das Olympiastadion umbauen, um die Anforderungen des DFB zu erfüllen. Dem Senat stehen dabei zusätzlich drohende Umsatzausfälle in Millionenhöhe im Nacken. Angeblich nimmt die deutsche Hauptstadt an einem Pokalwochenende nach eigener Angabe 50 Millionen Euro ein, die bei einem Verlust des Endspiels verloren gingen.

Berliner Senat baut Olympiastadion um

Wie die SportBILD weiter berichtet, sollen als lösende Maßnahmen die Zuflussfläche und das Südtor vergrößert sowie 30 zusätzliche Drehkreuze installiert werden. Außerdem soll die Fan-Verteilung von prozentual rund 67:33 auf 50:50 geändert werden. Das Problem dabei ist, dass die Berliner Baubehörde und der Denkmalschutz den Umbauplänen zustimmen müssen, da das im Jahr 1936 erbaute Berliner Olympiastadion unter Denkmalschutz steht. Zudem wird davon ausgegangen, dass die Zeit für den Umbau bis zum nächsten Endspiel im Mai 2026 nicht ausreicht. Dennoch geht man aber davon aus, dass die Vorgaben erfüllt und eine Vertragsverlängerung bis 2030 möglich sein dürfte.

Einigung erwartet: Berlin bleibt wohl Finalort

Eine Einigung könnte offenbar schon bald erfolgen, sodass das Olympiastadion als Austragungsort für das Pokalfinale erhalten bleibt. Bis zum Abschluss der Umbaumaßnahmen will der Berliner Senat demnach zunächst mobile Maßnahmen einsetzen. Die Kosten für die Umbaumaßnahmen trägt Berlin, die für die zusätzlichen Kontrollmaßnahmen speziell für das DFB-Pokalfinale der DFB. Somit dürfte es auch in den kommenden Jahren heißen: "Berlin, Berlin - wir fahren nach Berlin!"

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