„Unser Training ist kein Monolog“ | OneFootball

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RB Leipzig

·17. Dezember 2025

„Unser Training ist kein Monolog“

Artikelbild:„Unser Training ist kein Monolog“

Michael Gurski trainiert die Torhüterinnen der RB Leipzig Frauen - und das bereits in seiner dritten Saison in der Google Pixel Frauen-Bundesliga. Für eine Trainingseinheit haben wir ihn mit der Kamera begleitet, verkabelt und seine Arbeit aus nächster Nähe dokumentiert.

Im anschließenden Gespräch spricht der ehemalige Profi-Keeper über seine Trainingsphilosophie und äußert einen großen Wunsch für die Zukunft.


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Michael Gurski über die Zielstellung im Training:

  1. „Das Wichtigste ist, dass ein gewisser Flow drin ist und man das Gefühl hat, den Torhüterinnen macht das Training Spaß. Das ist für mich die Grundvoraussetzung, um zu sagen, dass eine Einheit wertvoll war. Dazu kommen natürlich die Umsetzung der Trainingsinhalte.Die Torhüterinnen wissen bereits, was im Training auf sie zukommt. Am Ende des Tages wollen wir einen Lerneffekt und eine Entwicklung sehen. Das sind für mich die wichtigsten Punkte, die mich als Torfrauentrainer zufriedenstellen.“

... über die Bedeutung von Feedback:

  1. „Unser Training ist kein Monolog, sondern immer ein Dialog. Ich gebe den Rahmen vor, aber innerhalb dieses Rahmens soll jede Torhüterin so arbeiten, dass es für sie am Ende wertvoll ist und sie diese Verantwortung bewusst übernimmt.Unsere Torhüterinnen sind unterschiedlich und brauchen genau diese Freiheit innerhalb der vorgegebenen Struktur. Es geht nicht darum, mein Training durchzusetzen, sondern darum, dass jede Torhüterin das Maximum aus der Einheit zieht.“
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... über seine Rolle als Trainer:

  1. „Ich würde mich als Coach beschreiben, der die Spielerinnen individuell weiterentwickeln möchte und dabei auf sie eingeht. Und das geht nur miteinander. Ich glaube, das ist eine unserer größten Stärken: Dass wir die Spielerinnen auf diesem Weg proaktiv mitnehmen.Mit Elvira arbeite ich mittlerweile im dritten Jahr. Wenn man sieht, welche Schritte wir gemacht haben und wo wir jetzt stehen, bestätigt das unsere Philosophie und tägliche Arbeit.“

... über die moderne Torhüterin:

  1. „Die Anforderungen haben sich deutlich verändert. Die Torhüterin von heute muss extrem widerstandsfähig sein. Der äußere Druck wächst, die Aufmerksamkeit nimmt zu, die Stadien werden voller. Gerade junge Spielerinnen müssen lernen, damit umzugehen.Der mentale Bereich spielt deshalb eine zentrale Rolle. Gleichzeitig braucht es ein Training, das auf Frauen zugeschnitten ist und nicht nur die Strukturen aus dem Männerfußball übernimmt. Beim Positionsspiel gilt: Wir müssen anders stehen als die Männer.Die perfekte Standzone eines Mannes ist nicht automatisch die perfekte Standzone einer Frau – unter anderem aufgrund von Unterschieden in Körpergröße und Dynamik. Genau daran arbeiten wir gezielt.“

... über Nachwuchsförderung:

  1. „Torhüterinnen im Nachwuchs bekommen insgesamt noch nicht die gleichen Möglichkeiten und Strukturen wie im männlichen Bereich. Für mich ist das ein entscheidender Punkt.Wir brauchen in Deutschland sehr gut ausgebildete Trainerinnen und Trainer im Jugendbereich, speziell für die Arbeit mit Torhüterinnen.“

... über Austausch mit Kolleginnen und Kollegen?

  1. „Mit einigen Coaches aus der Frauen-Bundesliga tauscht man sich intensiver aus, mit anderen weniger. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass wir es schaffen, im Torfrauenspiel offener zu werden und dass jede und jeder seine Expertise und Ideen einbringt.So können wir die Qualität der Torhüterinnen insgesamt weiter steigern. Das Entwicklungspotenzial ist aus meiner Sicht noch lange nicht ausgeschöpft. Genau darum ging es mir auch bei meinem Buch, das im letzten Sommer erschienen ist: eine Diskussion anzustoßen und einen offenen Austausch zu ermöglichen.“
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