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·25. Dezember 2025

„Unverhinderbar“: Weinzierl erklärt neue Campus-Strategie beim FC Bayern

Artikelbild:„Unverhinderbar“: Weinzierl erklärt neue Campus-Strategie beim FC Bayern

Am Bayern-Campus herrscht geschäftiges Treiben. In den Büros wird analysiert, diskutiert und geplant, auf den Plätzen trainiert, im Hintergrund an der Zukunft des deutschen Rekordmeisters gearbeitet. Seit August 2024 laufen die sportlichen Fäden dort bei Markus Weinzierl zusammen. Der frühere Bundesliga-Trainer hat die Rolle des Sportlichen Leiters übernommen und fungiert als Scharnier zwischen Nachwuchs und Profibereich. Eine Aufgabe mit großer Verantwortung – und mit klarer Vision.

Weinzierl bringt reichlich Erfahrung mit an die Ingolstädter Straße. Abstiegskampf, Aufstiegseuphorie, europäisches Geschäft – er hat als Trainer alles erlebt. Genau dieses Wissen soll nun den Talenten zugutekommen. Sein Ziel ist es, Strukturen zu schaffen, die den Übergang vom Campus zur ersten Mannschaft erleichtern. Die räumliche Nähe zur Allianz Arena ist dabei sinnbildlich. Nur wenige Kilometer trennen die Orte, sportlich jedoch liegt dazwischen ein gewaltiger Schritt, den es gezielt vorzubereiten gilt.


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Der Campus als strategisches Herzstück

Seit der Eröffnung 2017 ist der Campus ein zentraler Baustein der Bayern-Philosophie. Rund 70 Millionen Euro investierte der Klub in Infrastruktur, Trainingsbedingungen und Personal. Acht Plätze, ein eigenes Stadion, modernste Athletik- und Analysebereiche – der Campus ist längst mehr als ein klassisches Nachwuchsleistungszentrum. Durchschnittlich verbringen Talente dort sechseinhalb Jahre, ehe sich entscheidet, ob der Sprung in den Profifußball gelingt.

Weinzierl sieht darin einen klaren Fortschritt, wie er im Gespräch mit der Abendzeitung München betont. Die Entwicklung sei messbar, die Durchlässigkeit gestiegen. Mittlerweile schaffen es deutlich mehr Spieler aus dem Campus in den Profifußball als noch vor einigen Jahren. Nicht jeder landet zwangsläufig beim FC Bayern selbst, doch auch das ist Teil der Strategie. Der Klub profitiert sportlich und wirtschaftlich gleichermaßen von einer starken Ausbildung.

„Karl und Musiala sind die Sahne-Stücke“

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Foto: IMAGO

Wenn Weinzierl über einzelne Spieler spricht, wird deutlich, worauf es ihm ankommt. Namen wie Jamal Musiala oder Lennart Karl stehen sinnbildlich für das Idealbild des Campus. Musiala kam als Teenager nach München und ist heute unumstrittener Leistungsträger. Karl gilt als Senkrechtstarter der aktuellen Saison, ein Talent, das sich förmlich aufgedrängt hat. Weinzierl bezeichnet solche Spieler offen als die „Sahne-Stücke“ der Ausbildung.

Gleichzeitig mahnt er zur realistischen Einordnung. Nicht jeder Nachwuchsspieler wird diesen Weg gehen. Sein Wunsch sei es jedoch, künftig nicht nur Stars, sondern auch wichtige Kaderspieler selbst auszubilden – Akteure, die andernorts längst zweistellige Millionensummen kosten würden. Dafür braucht es vor allem eines: echte Perspektiven bei den Profis.

Entwicklung, Perspektive und wirtschaftlicher Wert

Ein zentraler Punkt ist für Weinzierl die Kaderzusammenstellung der ersten Mannschaft. Talente können sich nur dann entwickeln, wenn sie reale Chancen auf Einsatzzeiten haben. Die jüngsten Beispiele zeigen, dass dieser Gedanke beim FC Bayern wieder stärker gelebt wird. Gleichzeitig gehört es zur Wahrheit, dass der Klub im Sommer auch Einnahmen durch Campus-Spieler generiert hat. Weinzierl spricht offen darüber und ordnet es als Teil einer nachhaltigen Gesamtstrategie ein: „Ich glaube, dass wir im Sommer rund 40 Millionen Euro mit Spielern aus dem Campus eingenommen haben.“

Der FC Bayern sei der beste Verein Deutschlands, betont er. Entsprechend hoch sei die Hürde. Entscheidend sei, dass die Ausbildung stimmt und die Spieler auf den Profifußball vorbereitet werden – unabhängig davon, wo sie am Ende landen. Erfahrungen im Herrenbereich, Fehler unter Wettkampfdruck und das Erlernen physischer Robustheit seien dabei unverzichtbar.

Am Ende steht ein positives Fazit. Mit dem Campus habe der FC Bayern in der Nachwuchsarbeit einen großen Schritt nach vorne gemacht. Die Aufgabe von Weinzierl ist es nun, diesen Weg weiter zu verfeinern – damit aus Talenten möglichst oft Profis werden. Und aus einigen wenigen vielleicht sogar die nächsten „Sahne-Stücke“ des Rekordmeisters.

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