Vergessene Buli-Transfers: HSV holte Argentinien-Kapitän, Schalke-Legende beim Kiez-Klub | OneFootball

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·9. Mai 2024

Vergessene Buli-Transfers: HSV holte Argentinien-Kapitän, Schalke-Legende beim Kiez-Klub

Artikelbild:Vergessene Buli-Transfers: HSV holte Argentinien-Kapitän, Schalke-Legende beim Kiez-Klub

Ein Mensch vergisst jeden Tag hunderte von Dingen. Meistens ist das nicht so wild, da uns lediglich Unwichtiges entfällt wie Einkäufe, unerledigte Hausaufgaben oder vom Sport abzuholende Kinder. Doch manchmal kommt es auch deutlich schlimmer und zack, hat man vergessen, dass Aílton mal beim MSV Duisburg war.

Dabei sind genau solche seinerzeit sportlich vielleicht nicht ganz so bedeutenden Transfers, bei denen vor allem im Nachhinein Klub- und Spielername überhaupt nicht zueinander passen, doch das Salz in der Suppe. Hier wollen wir deshalb gegen das Vergessen kämpfen und dich regelmäßig an Bundesliga-Transfers erinnern, die wirklich mal passiert sind.


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Juan Pablo Sorín zum Hamburger SV

Der Argentinier Juan Pablo Sorín war ein feiner, leidenschaftlicher Fußballer, aber er war auch mehr als das. Zu Beginn seiner Karriere moderierte er eine Radiosendung und diskutierte dabei politische Themen. Der Außenverteidiger war auch sozial engagiert, so konnten Zuschauer zu seinem Abschiedsspiel kostenlos ins Stadion, waren aber angehalten, Lebensmittel mitzubringen, die anschließend an Bedürftige verteilt wurden. Elf Jahre lang spielte Sorín auch für die argentinische Nationalmannschaft, lange Zeit als Kapitän. Eigentlich verwunderlich, dass kaum noch jemand auf dem Schirm hat, dass so ein Spieler auch in der Bundesliga aktiv war.

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Foto: Friedemann Vogel/Bongarts/Getty Images

Aber tatsächlich: Von 2006 bis 2008 stand Sorín beim Hamburger SV unter Vertrag. Im ersten Jahr lief es auch gar nicht so schlecht, der erfahrene Spieler mit der wilden Mähne kam regelmäßig zum Einsatz und zeigte durchaus seine Leader-Qualitäten. Dann warf eine Knieverletzung Sorín lange Zeit aus der Bahn. In seinem zweiten Jahr beim HSV kamen nur noch fünf Joker-Einsätze hinzu. Anschließend verabschiedete sich der damals 32-Jährige wieder aus Deutschland und ging nach Brasilien.

Wann war das? Sommer 2006

Von wo kam er? FC Villarreal

Transfersumme? 3 Millionen Euro

Bilanz? 4 Tore in 24 Bundesliga-Einsätzen

Was kam danach? Auch nach seinem Wechsel zu Cruzeiro Belo Horizonte blieb Sorín nicht von Verletzungssorgen verschont. Nur ein Jahr später beendete er seine Spielerkarriere.

Gerald Asamoah zum FC St. Pauli

Wir bleiben in der Hansestadt, blicken aber auf den anderen großen Hamburger Verein: Der FC St. Pauli steht kurz vor der Rückkehr in die Bundesliga, zum ersten Mal seit der Saison 2010/11 könnten die Kiezkicker bald wieder erstklassig spielen. Damals misslang die Mission Klassenerhalt – auch wenn sich St. Pauli vor Saisonbeginn prominent verstärkt hatte. Schalke-Legende Gerald Asamoah sollte die Offensive der Braun-Weißen in der höchsten deutschen Spielklasse auf Touren bringen.

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Foto: Christof Koepsel/Bongarts/Getty Images

Zunächst hatte „Asa“ mit Verletzungssorgen zu kämpfen, doch im Laufe der Saison bekam er seine Momente. Unvergesslich machte er sich bei den Pauli-Fans insbesondere durch seine Derby-Einsätze. Im Hinspiel gegen den Hamburger SV kam Asamoah als Joker in die Begegnung und legte den zwischenzeitlichen Führungstreffer durch Fabian Boll auf (Endstand 1:1). Noch besser lief es im Rückspiel im Volksparkstadion: Asamoah, dem inzwischen die Kapitänsbinde anvertraut wurde, erzielte das einzige Tor der Begegnung und sorgte damit für den ersten Derbysieg des FC St. Pauli seit 1977.

Wann war das? Saison 2010/11

Von wo kam er? FC Schalke 04

Transfersumme? Leihgeschäft

Bilanz? 27 Bundesliga-Spiele, dabei 6 Tore und 7 Torvorlagen

Was kam danach? Asamoah spielte später noch für anderthalb Jahre bei Greuther Fürth und ließ seine Spielerkarriere anschließend bei der zweiten Mannschaft von Schalke 04 ausklingen. Heute ist er Leiter der Lizenzspielerabteilung bei den Königsblauen, wird den Verein aber zum Saisonende verlassen.

Emre Mor zu Borussia Dortmund

Jude Bellingham, Erling Haaland, Ilkay Gündogan, Ousmane Dembélé: Die Liste der Spieler, die als junge Talente bei Borussia Dortmund durchstarteten und danach zu Stars der europäischen Top-Klubs wurden, ist lang und ließe sich noch fortsetzen. Diese Liste hätte aber sogar noch länger sein können. Denn es gab auch Fälle von Spielern, die bei ihrem Wechsel zum BVB als Rohdiamanten galten, aber von den Westfalen nicht zu ihrem wahrhaftigen Glanz geschliffen werden konnten.

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Foto: Alexander Scheuber/Bongarts/Getty Images

Einer dieser Fälle ist Emre Mor. Der türkisch-dänische Offensivspieler galt bei seinem Wechsel zu Dortmund als großer Hoffnungsträger, die Borussia stattete ihn mit einem Fünfjahresvertrag aus. Nach nur einer Saison, in der Mor nie so richtig zeigen konnte, was in ihm steckt, trennten sich die Wege schon wieder. Mor wechselte nach Spanien und unterschrieb bei Celta Vigo den nächsten Fünfjahresvertrag. Spoiler: Auch hier schaffte er den Durchbruch nicht.

Wann war das? Sommer 2016

Von wo kam er? FC Nordsjaelland

Transfersumme? 9,75 Mio. Euro

Bilanz? Zusammengerechnet 18 Einsätze in Bundesliga, Champions League und Pokal, dabei ein Tor und zwei Torvorlagen.

Was kam danach? Nachdem sich Mor auch in Spanien nicht durchsetzen konnte, ging er später nach Griechenland und in die Türkei. Heute spielt er auf Leihbasis beim türkischen Erstligisten Fatih Karagümrük.

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