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·24. Oktober 2025

VfL Wolfsburg: Krisenstrategie ist nur ein Spiel auf Zeit

Artikelbild:VfL Wolfsburg: Krisenstrategie ist nur ein Spiel auf Zeit

Manager Sebastian Schindzielorz spricht von gemeinsamen Lösungen und intensiven Diskussionen. Trainer Paul Simonis redet von Zeit und neuen Spielern. Beide Männer beim VfL Wolfsburg versuchen gerade, eine Krise schönzureden, die längst außer Kontrolle geraten ist. Sechs Spiele ohne Sieg, Tabellenplatz 15, nur zwei Siege in acht Partien unter dem neuen Trainer – das sind keine Startschwierigkeiten mehr, das ist systematisches Versagen.

Die öffentliche Rückendeckung für Simonis wirkt dabei weniger wie Überzeugung als vielmehr wie Hilflosigkeit. Schindzielorz, erst seit Februar im Amt, kann sich einen frühen Trainerwechsel schlicht nicht leisten. Es würde sein erstes großes Projekt als gescheitert markieren, bevor die Saison richtig begonnen hat. Also hält er fest an einem Trainer, der offensichtlich weder die Mannschaft erreicht noch taktische Lösungen findet.


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Dass Spieler laut Medienberichten bereits das Gespräch mit dem Sportdirektor gesucht haben sollen, um Kritik an Trainingsinhalten und Teamführung zu äußern, zeigt die Dimension des Problems. Schindzielorz dementiert das zwar in der schärfsten Form, räumt aber intensivere Diskussionen ein. Ein klassisches Dementi, das mehr bestätigt als widerlegt. Wenn Profis sich über ihren Trainer beschweren, ist meist schon viel Porzellan zerschlagen.

VfL Wolfsburg leicht zu durchschauen

Die Strategie des Vereins ist durchschaubar: Man hofft auf einen Befreiungsschlag beim HSV am Samstag, der die Stimmung dreht und Zeit kauft. Doch selbst ein Sieg in Hamburg würde die strukturellen Probleme nicht lösen. Simonis wirkt überfordert, seine Erklärungen klingen nach Ausreden. Viele neue Spieler? Die hat jeder Verein nach einer Transferperiode. Zeit brauchen? Nach acht Spieltagen sollten erste Fortschritte erkennbar sein.

Das eigentlich Tragische an der Situation ist die verpasste Chance. Wolfsburg hat Geld, Infrastruktur und Ambitionen. Stattdessen verwaltet man nun den Abstiegskampf und klammert sich an einen Trainer, der seine Bundesligatauglichkeit noch nicht bewiesen hat. Die langfristige Strategie, von der die öffentliche Unterstützung für Simonis zeugen soll, existiert nur in den Köpfen der Verantwortlichen. In Wahrheit ist es ein Spiel auf Zeit, das Wolfsburg teuer zu stehen kommen könnte.

Die Mannschaft braucht kein Signal der Geschlossenheit, sondern Führung und klare Konzepte. Beides kann Simonis offenbar nicht liefern. Je länger Schindzielorz wartet, desto schwieriger wird die Rettung. Manchmal ist ein schneller Schnitt die bessere Lösung als das langsame Verbluten einer Idee, die nie funktioniert hat.

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