FC Bayern München
·18. September 2025
Vom Abstiegskampf zum Überraschungsteam: Die TSG im Check

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·18. September 2025
Nach einer enttäuschenden Vorsaison meldet sich die TSG 1899 Hoffenheim in der neuen Bundesliga-Spielzeit mit deutlich veränderter Mannschaft und frischem Selbstvertrauen zurück. Unter Trainer Christian Ilzer haben sich die Kraichgauer personell und taktisch neu aufgestellt – und bereits in den ersten Partien gezeigt, dass sie in dieser Saison mehr als nur Abstiegskampf im Sinn haben. Worauf muss der FC Bayern im Duell bei der TSG am Samstag (15:30 Uhr) also achten? In der Analyse werfen wir einen Blick auf den Saisonstart, die Transfers, die voraussichtliche Aufstellung und die taktische Ausrichtung des kommenden Gegners.
Nach der misslungenen abgelaufenen Saison hat die TSG zum Start der neuen Spielzeit bereits einige überraschende Akzente gesetzt – und das, obwohl das Auftaktprogramm alles andere als einfach war. Schon die beinahe makellose Vorbereitung mit acht Siegen aus acht Testspielen gab einen kleinen Vorgeschmack darauf, dass in Sinsheim heuer andere Ambitionen verfolgt werden als Abstiegskampf. Die vielversprechenden Eindrücke unterstrich das Team von Christian Ilzer zunächst mit einem 2:1-Erfolg bei Vizemeister Bayer 04 Leverkusen.
Zum Auftakt boten TSG-Neuzugang Bernardo und seine Kollegen dem Vizemeister aus Leverkusen Paroli und bejubelten einen 2:1-Auswärtssieg.
Vom 1:3-Dämpfer gegen Eintracht Frankfurt am zweiten Spieltag ließen sich die Kraichgauer nicht verunsichern, vielmehr legten sie mit einem 4:2-Sieg bei Union Berlin am vergangenen Wochenende eindrucksvoll nach. „Ich glaube, wenn wir so weitermachen wie heute, ist einiges drin“, sagte Doppeltorschütze Fisnik Asllani nach der Partie. Auch Angreifer Tim Lemperle, der per Elfmeter den Endstand besorgte, lobte den Teamgeist: „Wir haben eine sehr lernwillige Mannschaft, wir ziehen alle an einem Strang.“
Dass sich im Sommer personell einiges verändern würde, war in Sinsheim schon gegen Ende der Vorsaison ein offenes Geheimnis. Fast eine ganze Startelf – insgesamt zehn Profis – verließen die TSG, darunter wichtige Führungsspieler wie Anton Stach (Leeds United), Marius Bülter (1. FC Köln), Pavel Kadeřábek (Sparta Prag) und Florian Grillitsch (SC Braga). Auch der Abgang von Tom Bischof zum FC Bayern hinterlässt eine spürbare Lücke im Hoffenheimer Kader und stellte die Verantwortlichen vor die Aufgabe, die verlorene Qualität geschickt zu kompensieren. „Es waren bewusst herbeigeführte Veränderungen“, sagte Trainer Ilzer im Interview mit den Clubmedien der TSG. „Wir haben den klaren Auftrag gehabt, schlanker und auch jünger zu werden.
Mit Tim Lemperle (23, ablösefrei aus Köln) und Leih-Rückkehrer Fisnik Asllani (22, von Elversberg) hat sich der Angriff des Vorjahres-Fünfzehnten komplett neu formiert. Besonders der abschlussstarke Asllani, der mit 19 Toren und zehn Assists in der abgelaufenen Zweitliga-Spielzeit für Furore sorgte, gilt nach dem Kader-Umbruch im Kraichgau als großer Hoffnungsträger. Außerdem sicherte sich die TSG in Deniz Zeitler (18, FC Ingolstadt) ein vielversprechendes Perspektivtalent für die Sturmspitze.
Viele neue Gesichter: Personell hat sich bei der TSG Hoffenheim im Sommer einiges getan.
Im zentralen Mittelfeld investierten die Hoffenheimer kräftig: Leon Avdullahu (21, FC Basel) und Wouter Burger (24, Stoke City) sollen ebenso für Stabilität sorgen wie Innenverteidiger Koki Machida (28, Union Saint-Gilloise). Letzterer erlitt jedoch im Duell mit Leverkusen einen Kreuzbandriss und wird monatelang ausfallen. Deshalb reagierte die TSG noch einmal auf dem Transfermarkt: Abwehrspieler Albian Hajdari (22, FC Lugano) verstärkt die Defensive. Auf der linken Seite kam Bernardo (30) ablösefrei vom VfL Bochum, während auf rechts Vladimír Coufal (33, West Ham United) den Abgang von Leistungsträger Pavel Kadeřábek auffangen soll.
Mit dem personellen Umbruch führte Coach Ilzer zugleich ein neues Spielsystem ein: Hoffenheim agiert nun im 4-2-2-2. Vor Nationaltorhüter Oliver Baumann könnte gegen den FC Bayern das Innenverteidiger-Duo Robin Hranáč und Albian Hajdari stehen, flankiert von den beiden Neuzugängen Vladimír Coufal auf rechts und Bernardo auf links. Im defensiven Mittelfeldzentrum bilden Leon Avdullahu und Wouter Burger die neue Achse, während Bazoumana Touré und Andrej Kramarić die offensiven Außenbahnen besetzen sollen. Das Sturmduo Fisnik Asllani und Tim Lemperle hat sich bereits früh in der Saison bewährt: In den ersten vier Pflichtspielen kamen beide gemeinsam auf neun Scorerpunkte und zeigten, dass sie Hoffenheims Angriff neue Dynamik verleihen.
Dieses neue Angriffsduo hat sich schnell gefunden: Tim Lemperle und Fisnik Asllani harmonierten in den ersten drei Bundesliga-Spielen blendend.
Die TSG Hoffenheim spielt unter Coach Christian Ilzer nach einem klaren taktischen Plan: Geschlossenheit und Teamgeist stehen an oberster Stelle. Ilzer fordert von jedem Spieler maximale Einsatzbereitschaft – sowohl in der Defensive als auch in der Offensive. Die Zahlen aus den ersten drei Bundesliga-Spielen bestätigen den Anspruch: Nur der FC Bayern kommt bislang auf mehr intensive Läufe als Hoffenheim (2.222), bei den Sprints (566) belegen die Kraichgauer ligaweit Rang drei.
Die Hoffenheimer sollen nicht nur unangenehm verteidigen – mit 41 Fouls teilen sie sich zusammen mit St. Pauli die Ligaspitze – sondern den Gegner aktiv vor Herausforderungen stellen. Ein Wiedererkennungswert ist Ilzer besonders wichtig: Seine Mannschaft soll in allen Phasen präsent sein und deutlich machen, dass ein Spiel gegen sie alles andere als einfach wird. „Jeder Einzelne, der dabei sein will, muss in Sachen Mentalität und Teamgeist ein Top-Level erreichen“, sagte er im Interview mit den Clubmedien der TSG.
Drei Siege aus den ersten vier Pflichtspielen: TSG-Trainer Christian Ilzer hat nach dem starken Saisonstart seiner Mannschaft allen Grund zur Freude.
Offensiv setzen die Kraichgauer auf aktives Spiel in der gegnerischen Hälfte. Die Spieler sollen nicht nur den Ball laufen lassen, sondern situativ entscheiden, wo sie den größten Effekt erzielen. Fisnik Asllani verkörpert diesen Ansatz in der Spitze: Als „Neuneinhalber“ initiiert er Angriffe, öffnet Räume und zieht selbst zum Abschluss. „Ein wenig wie Harry Kane vielleicht – aber natürlich nicht auf dessen Niveau“, sagte der neue TSG-Stürmer.
Trotz des verheißungsvollen Saisonstarts der Hoffenheimer wollen Kane und seine Teamkollegen am Samstag in Sinsheim keine Zweifel aufkommen lassen: Das Ziel sind drei Punkte. Pack ma’s!
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