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·26. Juli 2020
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Der FSV Frankfurt hat am Samstagnachmittag einen in Fußball-Deutschland vielbeachteten Test gegen Viktoria Aschaffenburg ausgetragen. Im Mittelpunkt stand aber nicht das Ergebnis, sondern die erstmalige Zulassung von Zuschauern inmitten der Coronakrise. Der Regionalligist hat das Ziel, das Finale im Hessenpokal am 22. August vor 1.300 Fans auszutragen.
Aus Frankfurt berichtet fussball.news-Reporter Christopher Michel
Es war ein erster Schritt für FSV Frankfurt, als die Partie gegen Viktoria Aschaffenburg beendet und die 95 zugelassenen Fans nach Hause gegangenen waren. Für Kommunikationsdirektor Christian Sollich stand der Ablauf im Mittelpunkt und dieser verlief reibungslos. Bei ein oder zwei Störfällen habe man konsequent durchgegriffen, ansonsten hätten sich die Besucher und Mitarbeiter aber sehr diszipliniert verhalten.
Der FSV hatte wochenlang an einem realistischen Hygienekonzept gefeilt und erlebte am Samstag seinen ersten Härtetest. Unter Einhaltung der Abstands- und Maskenregeln wurde der Stadionbesuch ermöglicht. Nur im Block durfte der Mund-Nasen-Schutz abgenommen werden, selbst Familienmitglieder mussten 1,5 Meter auseinander sitzen. Und doch gefielt es den Fans, wieder im weiten Rund sitzen und ein Fußballspiel live miterleben zu dürfen. Eine Durststrecke von vier Monaten war für den einen oder anderen damit beendet.
Die Frankfurter jedenfalls standen dabei unter Beobachtung. Würde das Konzept greifen? Dafür wurde ein Block geöffnet, der Mehraufwand für das Personal ist groß. 1.300 Zuschauer hält Sollich für das Maximum, beim FSV wäre dies ungefähr eine Auslastung von zehn Prozent. Aus zweierlei Gründen steht der Klub dabei unter Druck. Ohne Publikum anzutreten macht für die Bornheimer keinen Sinn, im Gegensatz zu den Profiklubs gibt es für die Regionalligisten kaum TV-Gelder. Und dann ist da noch der zeitliche Druck, das Finale des Hessenpokals am 22. August findet am Bornheimer Hang statt. In rund vier Wochen also soll das Duell gegen den FC Gießen oder TSV Steinbach vor eben diesen 1.300 Besuchern ausgetragen werden.
Der FSV dient somit auch als Vorreiter und Vorbild. Der nächste Test soll in den kommenden Wochen folgen, dann dürfen schon rund 200 Anhänger dabei sein. Stadion-Auslastung in Höhe von 30 bis 50 Prozent hält Sollich inmitten der Coronakrise aber für unrealistisch. Der Zeitaufwand ist groß: Abstands- und Hygienegebote einhalten, Personalausweiskontrolle und Essen darf nur außerhalb der Blöcke zu sich genommen werden - kaum stemmbar also, wenn rund 20.000 Fans im Stadion wären. Und dennoch ist es ein erster erfolgreicher Schritt, den der FSV vorbildlich gegangen ist.