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·1. Dezember 2025

Vorbericht: Borussia Mönchengladbach – FC St. Pauli (DFB-Pokal, Achtelfinale)

Artikelbild:Vorbericht: Borussia Mönchengladbach – FC St. Pauli (DFB-Pokal, Achtelfinale)

Als klarer Außenseiter reist der FC St. Pauli zum DFB-Pokal-Achtelfinale zu Borussia Mönchengladbach. Aber diese Rolle könnte dem Team passen.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Es ist noch nicht lange her, da trafen der FC St. Pauli und Borussia Mönchengladbach in der Bundesliga aufeinander. Dieses Aufeinandertreffen am Millerntor haben die Gäste deutlich und hochverdient mit 4:0 für sich entschieden. Es markierte für die Fohlen eine Art Wendepunkt, für den FCSP den (vorläufigen) Tiefpunkt. Nun treffen beide Clubs im Achtelfinale des DFB-Pokals wieder aufeinander – und in der Favoritenrolle ist ganz klar die Borussia.


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FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

Zwei Ausfälle hat der FC St. Pauli für das Pokalspiel zu beklagen: David Nemeth fehlt weiterhin und da er noch immer nicht wieder ins Team-Training eingestiegen ist, kann spätestens jetzt das Zeitfenster für einen Einsatz noch in diesem Jahr geschlossen werden.

Hountondji fällt aus, aber (hoffentlich) nur kurz

Zudem wird auch Andréas Hountondji fehlen. Der beste Torschütze des FCSP der bisherigen Saison hat aus dem Bayern-Spiel eine leichte muskuläre Blessur davongetragen. Er wird, so erklärte es Alexander Blessin auf der Pressekonferenz, zwar nicht so lange ausfallen, wie es zu befürchten ist, wenn Spieler sich nach kurzer Spielzeit an den hinteren Oberschenkel fassen, aber ein Einsatz gegen Mönchengladbach ist ausgeschlossen und auch für das Spiel am Wochenende gegen Köln könnte es eng werden.

Borussia Mönchengladbach: Wer kann spielen, wer fehlt?

Zwei Ausfälle beim FC St. Pauli – diese Zahl ´würde Borussia Mönchengladbach mit Kusshand nehmen. Trainer Eugen Polanski hat mindestens fünf Ausfälle zu beklagen: Nathan Ngoumou und Fabio Chiarodia fehlen bereits sehr lange. Neben diesen den beiden langzeitverletzten Spielern fehlen den Fohlen auch Florian Neuhaus, Jens Castrop und Philipp Sander. Zudem steht ein dickes Fragezeichen hinter einem Einsatz von Robin Hack. Immerhin hat sich kürzlich Angreifer Tim Kleindienst zurückgemeldet.

Was haben die Fohlen zu bieten?

Als Borussia Mönchengladbach einem Monat am Millerntor antrat, hatte das Team magere drei Zähler auf dem Konto. Fast genau einen Monat später stehen sich beide Clubs wieder gegenüber – und Mönchengladbach ist kaum mehr zu vergleichen mit dem Team damals. Während der Partie Anfang November war deutlich zu erkennen, wie das Team von Trainer Polanski an Selbstvertrauen gewann. Zu Spielbeginn gab es noch einen extremen Fokus auf lange Bälle, später kombinierten sich die Fohlen sehr selbstbewusst durch die FCSP-Hintermannschaft. Klar, das lag zu einem nicht unerheblichen Teil am Verhalten des FC St. Pauli in diesem Spiel, trotzdem hat Borussia Mönchengladbach gewaltige Fortschritte gemacht.

Im Aufwind unter Polanski

Zusammen mit dem Spiel am Millerntor holte Mönchengladbach zehn Punkte aus den letzten vier Spielen. Kaum noch vorstellbar, dass ich vor etwas mehr als einem Monat ein Interview führte, das den Titel „Borussia Mönchengladbach – ein Abstiegskandidat?“ trägt. Was hat sich da getan, Alexander Blessin? „Viele verletzte Spieler sind wiedergekommen, die individuelle Qualität hatten sie schon immer“, sagt der FCSP-Cheftrainer und verweist dabei explizit auf die Rückkehr von Franck Honorat, aber auch die Entwicklung von Haris Tabaković. Zudem erklärt Blessin, dass es „eine Frage der Zeit“ gewesen sei, bis sich diese individuell starke Mannschaft unten raus arbeiten würde. Nun sehe man wie schnell und positiv sich ein Team mithilfe von „ein paar Veränderungen und Erfolgserlebnissen“ entwickeln kann.

Absolut beeindruckend war vor allem der Auftritt in Heidenheim, bei dem sich kombinationssichere Mönchengladbacher immer und immer wieder zielsicher durch die Heidenheimer Ketten arbeiteten. Dem Team gelang es dabei, Lücken in der tiefen Verteidigung der Heidenheimer zu erschaffen, mit vielen Rotationen in den Positionen. Oft überlud Mönchengladbach dabei die Außenbahnen und suchte dann aber nicht per Flanke den Weg ins Zentrum, sondern konnte sich zentral vor die Kette der Heidenheimer kombinieren, weil es durch die Überladung klappte, einen der Heidenheimer Sechser aus dem Zentrum herauszuziehen. Das muss der FC St. Pauli unbedingt verhindern.

Artikelbild:Vorbericht: Borussia Mönchengladbach – FC St. Pauli (DFB-Pokal, Achtelfinale)

Das letzte Duell mit Borussia Mönchengladbach tat schon beim Zusehen weh. Die 0:4-Niederlage Anfang November war hoffentlich der große Tiefpunkt der Saison. // (c) Stefan Groenveld

Neuhaus-Ausfall könnte schwer wiegen

Zwei Spieler haben sich bei den Überladungsaktionen besonders hervorgetan, auch schon gegen den FC St. Pauli: Rocco Reitz und Florian Neuhaus. Nun wird Neuhaus im Pokalspiel fehlen. Blessin erklärte auf die Frage, was genau Mönchengladbach da nun fehlen wird, dass der 28-jährige sich im Spiel vor einem Monat immer wieder „geschickt“ aus seinen Positionen herausbewegt habe, sich in offene Räume hat fallen lassen. Mit diesen steten Bewegungen von Neuhaus hatte der FCSP so seine liebe Mühe und Not.

Neuhaus dürfte nun entweder durch Giovanni Reyna oder aber Kevin Stöger ersetzt werden. Egal, wer da nun mit auf dem Platz steht, für den FCSP-Chefcoach steht fest, dass ein Defensivverhalten wie beim letzten Aufeinandertreffen schlicht nicht ausreiche: „Wir haben jegliche Distanzen zu unseren Mitspielern missen lassen. Wir waren sehr weit auseinander und haben diese Räume offengelassen. Das darf uns so auf jeden Fall nicht mehr passieren. Da haben wir was gutzumachen.“ Nun trifft der FC St. Pauli auf ein selbstbewussteres Team von Mönchengladbach. Entsprechend wird es noch viel elementarer sein, dass die Abstimmung beim FCSP wesentlich besser passt, wenn das Team dieses Mal besser aussehen möchte.

Mögliche Aufstellung

Florian Neuhaus wird also entweder durch Reyna oder Stöger ersetzt werden. Den Ausfall von Castrop könnte Mönchengladbach auf vielen Wegen kompensieren. Denn das Team ist in Sachen Formation recht flexibel. Gegen den FCSP agierte man mit einer Dreierkette, zuletzt war aber auch eine Viererkette die Formation der Wahl. Je nachdem würden entweder Oscar Fraulo oder Marvin Friedrich als Ersatz infrage kommen. Weitere personelle Wechsel sind angesichts der Englischen Woche natürlich nicht ausgeschlossen.

Vasilj auch im Pokal zwischen den Pfosten

Alexander Blessin kündigte für das Pokalspiel „zwei, drei“ personelle Wechsel an. Damit meint er aber nicht die Torwart-Position: „Es tut mir unendlich leid für Ben“, sagte der FCSP-Cheftrainer, der sich aufgrund der aktuellen sportlichen Situation dafür entschieden hat, dass Nikola Vasilj auch im DFB-Pokal im Tor stehen wird. Das ist wirklich richtig bitter für Voll. Ein Weiterkommen im Pokal wäre allein schon für ihn absolut wünschenswert, damit er dann vielleicht doch noch Einsätze als Pokal-Torhüter bekommt.

Durch den Ausfall von Hountondji dürfte Dapo Afolayan wieder in den Kader rutschen. Dass er, wie bei der letzten Partie gegen Mönchengladbach, auch in der Startelf steht, ist extrem unwahrscheinlich. Allerdings ist das sicher auch nicht komplett ausgeschlossen. Denn es hatte schon einen Grund, warum der FC St. Pauli Anfang November mit Sinani, Pereira Lage und Afolayan als offensive Dreierreihe startete. Die Gladbacher Innenverteidigung ist nicht die agilste der Bundesliga. Blessin erklärte, dass er sich damals auch für diese Aufstellung entschied, weil es genau diese Spieler zuvor gut gemacht hätten, ergänzte aber, dass man dieses Mal „ein anderes Gesicht zeigen“ wolle.

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Borussia Mönchengladbach vs. FC St. Pauli – DFB-Pokal-Achtelfinale – erwartete Aufstellung.

BMG: Nicolas – Scally, Elvedi, Diks, Netz – Reitz, Engelhardt – Fraulo, Honorat, Stöger – Tabaković

FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Pyrka, Fujita, Sands, Metcalfe, Oppie – Sinani, Pereira Lage

Blessin kündigt personelle Veränderungen an

Also keine offensive Dreierreihe mit eben jenen Spielern. Aber mit wem dann? Und gibt es überhaupt eine offensive Dreierreihe? Oder wird erneut mit einem Dreiermittelfeld agiert? Braucht Jackson Irvine eine Pause, nachdem er gegen Bayern München frühzeitig rausmusste? Würde das die Chancen erhöhen, dass es wieder eine offensivere Variante gibt? Sind personelle Veränderungen auf den laufintensiveren Positionen, also auf den Außenbahnen, zu erwarten?

Es ist alles völlig unklar und alle Gedanken dazu aufzuschreiben, würde Lesestoff bis zum Anpfiff liefern. Daher nur die ganz kurze Kurzform: Sollte Irvine nicht spielen, dann käme nach meinem Empfinden am ehesten Connor Metcalfe für diese Position in der Startelf infrage. Metcalfe erfüllt am ehesten das Profil eines Achters, erfüllt sie sogar so gut wie wohl sonst niemand anderes im Kader. Ähnlich, aber nicht ganz so gut passend wäre Danel Sinani. Den vermute ich aber eher eine Position weiter vorne in der Startelf. Und das neben Pereira Lage, der, wenn er denn wirklich keine Pause benötigt, aktuell als einziger Spieler vorne gesetzt scheint – er stand in jedem Ligaspiel in der Startelf.

Die „zwei, drei Veränderungen“ in der Startaufstellung, von denen Alexander Blessin auf der Pressekonferenz sprach, dürfte es also zum einen sicher durch den Ausfall von Hountondji geben und eventuell durch die Pause für Irvine. Denkbar sind auch Wechsel auf den Schienenpositionen. Manos Saliakas ist fit, könnte Arek Pyrka auf der rechten Seite ersetzen. Zumindest sofern Pyrka, der gegen München einen stabilen Eindruck hinterließ, eine Pause benötigt. Auch Ritzka startete gegen München, auch er machte seine Sache gegen den Rekordmeister gut, wie ihm Blessin attestierte. Allerdings schaffe der Linksverteidiger aktuell nicht mehr als rund eine Stunde Spielzeit. Ob das gleichbedeutend damit sei, dass er auch längere Pausen benötigt und entsprechend für das Pokalspiel keine Startelf-Option ist, erscheint möglich, zumal Blessin auch betonte, dass Louis Oppie es davor „nicht so schlecht“ gemacht habe, was negativer klingt als es gemeint gewesen ist.

Anderer Druck und Außenseiter-Rolle als Vorteil?

Der DFB-Pokal ist für den FC St. Pauli eine große Chance. Nicht nur, weil ein Viertelfinale ein toller Erfolg wäre und sich auch finanziell sehr lohnen würde. Nein, der Pokal bietet auch Ablenkung von einer neun Spiele andauernden Niederlagen-Serie. Für Alexander Blessin ist das schon ein Thema: „Es geht nicht um Punkte, wir haben nicht den Druck, auf die Tabelle gucken zu müssen.“ Der Druck komme dafür aus einer anderen Richtung. Denn natürlich möchte der FC St. Pauli im Pokal ins Viertelfinale einziehen. Blessin: „Die Jungs werden sich so verausgaben und alles reinhauen, wie gegen die Bayern – mit einem besseren Ende. Da werden sie alles für tun, dafür brennen sie.“

Die Ausgangslage ist klar: Der FC St. Pauli reist als Außenseiter zu Borussia Mönchengladbach. Das könnte aber vielleicht sogar ein Vorteil für das Team sein. Denn in Sachen defensiver Stabilität gab es zuletzt einen kleinen Aufwärtstrend, der natürlich auch in Mönchengladbach bestätigt werden möchte. Gelingt es dem FCSP, eine ähnliche Leistung wie in München abzurufen und im Setzen von offensiven Nadelstichen effektiver zu werden, dann dürfte die Außenseiterrolle genau die sein, die zum Team passt. Dann ist, wie alles im DFB-Pokal, auch das Viertelfinale möglich.

Forza!// Tim

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