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·14. September 2024

Vorbericht: FC Augsburg – FC St. Pauli (3. Spieltag, 24/25)

Artikelbild:Vorbericht: FC Augsburg – FC St. Pauli (3. Spieltag, 24/25)

Am Sonntag tritt der FC St. Pauli beim FC Augsburg an. Die Fuggerstädter sind nicht gut in die Saison gestartet, der FCSP ist keinesfalls chancenlos.(Titelfoto: Stefan Groenveld)

Im „Vor dem Spiel“-Gespräch hat sich Casche mit Andy von der Rosenau Gazette unterhalten. In dem Podcast geht es nicht nur um die aktuelle sportliche Situation und den großen personellen Umbruch beim FC Augsburg im Sommer, sondern man legte auch einen Fokus auf die Fanszene des FCA und es wurde erklärt, dass auch in Augsburg Investoren eine große Rolle spielen.


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Ein Blick zurück

… ist nichts für Menschen mit Kurzzeitgedächtnis. Denn das letzte Aufeinandertreffen des FC St. Pauli und des FC Augsburg fand im April 2010 statt. Zwar ist dieses Spiel schon ziemlich lange her, doch bei vielen FCSP-Fans dürfte es positive Erinnerungen wecken. Am Millerntor gewann man mit 3:0 gegen den FCA und machte damit so etwas wie den letzten Schritt zum Aufstieg in die Bundesliga (Als Ebbers das Tor auftrat). Die Augsburger verloren danach in der Aufstiegsrelegation, stiegen jedoch ein Jahr später auf – und sind seitdem Bundesligist (Blessin beschrieb den FCA sehr schön als „kleinen Dino“ der Bundesliga).

FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

„An dieser Stelle ein großes Lob an unsere medizinische Abteilung“ – St. Paulis Cheftrainer Alexander Blessin wusste genau, bei wem er sich bedanken muss. Zwei Spiele verloren, Saad und Smith verletzt, Eggestein krank, dann noch Metcalfe dazu. Die Wolken waren zu Beginn dieser Woche ziemlich dunkel beim FC St. Pauli.

Doch mit jedem Tag klarte es auf. Smith, Eggestein und Saad kehrten im Verlauf der Woche ins Teamtraining zurück. Die Verletzung von Metcalfe stellte sich als nicht so gravierend heraus, wie anfangs befürchtet. Somit kann der FC St. Pauli, abgesehen von Simon Zoller und höchstwahrscheinlich Metcalfe, wohl auf fast seinen gesamten Kader zurückgreifen.

FC Augsburg: Wer kann spielen, wer fehlt?

Der FC Augsburg muss für die Partie gegen den FC St. Pauli auf Torhüter Finn Dahmen (Spielpraxis in U23 nach Bänderverletzung), Defensivkraft Robert Gumny (Kreuzbandriss) und Innenverteidiger Reece Oxford (Long-Covid) verzichten.Das ist ebenfalls eine insgesamt sehr gute Personalsituation, zumal alle drei Spieler bereits langfristig ausfallen, man sich also im Transfersommer ggf. anderweitig verstärken konnte. Sowieso Transfersommer: Da war mächtig was los in Augsburg.

Was hat der FCA zu bieten?

Einen ziemlich gewaltigen Umbruch im Kader, anders kann man es nicht bezeichnen. Mit Kevin Mbabu, Ermedin Demirovic, Felix Uduokhai und Arne Engels, sowie mit Abstrichen Niklas Dorsch und Iago haben den FCA gleich ein halbes Dutzend Stammspieler verlassen. Zudem ist erst seit dieser Woche klar, dass Ruben Vargas in Augsburg bleibt, er wäre die siebte Stammkraft gewesen.

Viele neue Gesichter beim FCA

Für Demirovic, Dorsch und Engels gab es ziemlich viel Kohle: Der FCA hat diesen Sommer ein fettes Transferplus von mehr als 20 Mio. Euro eingefahren. Und nicht nur ne Menge Geld, sondern auch viele neue Gesichter kamen: Elf durchaus namhafte Spieler sind neu dabei, die allerdings größtenteils eher wenig Erfahrung in der Bundesliga haben. Gleich drei davon (Innenverteidiger Chrislain Matsima, Mittelfeldkraft Frank Onyeka und Offensivspieler Alexis Claude-Maurice) wechselten erst am ‚Deadline Day‘ nach Augsburg.

Wenig verwunderlich, dass es im Spätsommer bei den Fuggerstädtern noch etwas ruckelt, wenn es im Sommer einen großen personellen Umbruch gegeben hat. Erst diese Woche wurde eine weitere wichtige Frage geklärt: Trainer Jess Thorup und der FCA hatten den gesamten Sommer über an einer Vertragsverlängerung gefeilt. Nun ist Tinte auf das Papier gekommen, Thorup hat seinen Vertrag bis 2026 verlängert. Das ist ein ziemlich starkes Zeichen, angesichts der jüngsten Ergebnisse.

Thorup-Verlängerung gegen den Trend

Denn der FC Augsburg hat saisonübergreifend aus den letzten sieben Bundesligaspielen nur ein mageres Pünktchen geholt (2:2 gegen Werder am ersten Spieltag dieser Saison). Fünf Spieltage vor Ende der letzten Saison stand das Team noch auf Platz sieben, Kurs Europapokal. Es folgten fünf Niederlagen in Serie, mit Thorup an der Seitenlinie. Ihm wird aber trotzdem von der Vereinsführung zugetraut, dass er diesen Umbruch hinbekommt und den FCA auch weiterhin in der Liga hält.

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Die Startelf-Rückkehr von Manos Saliakas im Dress des FC St. Pauli ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit, erklärte Alexander Blessin auf der Pressekonferenz. // (c) Stefan Groenveld

In den ersten beiden Ligaspielen der neuen Saison hat der FC Augsburg zwar nur einen Punkt geholt, aber die Ergebnisse sollten nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Leistungen teils ansprechend waren. Trotz des deutlichen Ergebnisses (0:4-Niederlage) gegen Heidenheim erklärt Blessin, dass der FCA dort „vieles richtig gemacht“ habe und beschrieb das Team als „sehr kompakt, mit guten Tiefenläufen von den Achtern, einer guten Struktur im Zentrum, zwei Stürmern, die gut die Bälle festmachen und ein Team, welches auch im Nachrücken stark ist.“ Falls irgendwer aufgrund der jüngsten Ergebnisse der Augsburger also gedacht hat, dass der FC St. Pauli dort sehr gute Chancen auf drei Punkte haben würde, der/dem ist dieser Zahn hoffentlich nun gezogen worden. Das wird für den FCSP ein ganz hartes Stück Arbeit.

Auch Augsburg hat System-Diskussion

Interessant ist, dass eine Art Gleichnis zwischen dem FC St. Pauli und dem FC Augsburg vorhanden ist: Denn beide umgibt eine Diskussion um die richtige Formation. Der FCA hat die Saison mit einem 4-4-2 mit Mittelfeldraute gestartet, wechselte aber während beider Ligaspiele später auf ein 5-3-2, was mindestens gegen Werder Bremen gut funktionierte. Entsprechend unklar ist es, worauf sich der FC St. Pauli einstellen muss. Blessin erklärte, dass mit Kristijan Jakić ein weiterer starker Sechser in das Team des Gegners zurückkehre. Dort gibt es dann entsprechend ein Überangebot, welches sich in einer Abkehr von der Mittelfeldraute äußern könnte.

Mögliche Aufstellung

Womit wir dann auch zur erwarteten Aufstellung kommen. Und ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Thorup erklärte, dass er erst nach dem Abschlusstraining am Samstag entscheiden wird, ob und welcher der drei letzten Neuzugänge es in den Spieltagskader schaffen wird. Weitere Veränderungen sind denkbar (Jakic, auch Neuzugang Marius Wolf könnte in die Startelf drängen, ebenso Ruben Vargas). Ziemlich planlos tippe ich mal auf Wolf und Jakic für Pedersen und Breithaupt und einer Beibehaltung der Mittelfeldraute. Ich hoffe im Trainerteam des FC St. Pauli fischt man nicht so im Trüben.

Artikelbild:Vorbericht: FC Augsburg – FC St. Pauli (3. Spieltag, 24/25)

Erwartete Aufstellung beim Spiel FC Augsburg gegen FC St. Pauli. FCA: Labrovic – Wolf, Gouluweeuw, Schlotterbeck, Giannoulis – Rexhbecaj, Jakic, Maier – Jensen – Essende, Tietz FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Wagner, Irvine, Saad, Treu – Eggestein, Guilavogui

Wer könnte Connor Metcalfe ersetzen?

Beim FC St. Pauli muss wohl der Ausfall von Connor Metcalfe kompensiert werden. Dem Thema wurde sogar ein eigener Artikel gewidmet (Fragezeichen auf der Acht), daher hier nur kurz: Bleibt der FCSP beim 5-3-2, dann ist wohl Carlo Boukhalfa der Favorit als Metcalfe-Ersatz. Die offensiveren Varianten wären Afolayan und Saad. Auch eine taktische Umstellung auf ein 3-4-3 ist eine Möglichkeit, vielleicht besonders gegen den FC Augsburg.

Grundsätzlich gibt es zwei Optionen, wie man gegen eine Mittelfeldraute agieren kann:1. Man versucht die Raute, die sehr stark auf das Zentrum fokussiert ist, auf eine Seite zu locken und versucht dann schnellstmöglich zu verlagern. So hat der FC St. Pauli in Halle zum Erfolg kommen wollen, wobei die Umsetzung jedoch als mangelhaft bezeichnet werden muss. 2. Man bringt Außenstürmer auf den Platz. Wenn der Gegner im Mittelfeld auf das Zentrum fokussiert ist und dahinter „nur“ eine Viererkette aufbietet, dann ergibt sich ganz natürlich eine gegnerische Unterzahl auf der Außenbahn, wenn man im 3-4-3 agiert.

FC St. Pauli gegen Mittelfeldraute im 3-4-3?

Alexander Blessin ließ offen, welche der beiden Varianten er favorisiert. Mein billiger Versuch ihm auf der PK über eine Frage zur Wichtigkeit von Manos Saliakas ein paar Infos dazu zu entlocken, ist krachend gescheitert. Auch deshalb, weil eine Startelf-Rückkehr von Saliakas wohl alles andere als selbstverständlich ist. Blessin sagte nämlich, wie wichtig es sein kann, wenn auf der linken Schienenposition auch ein Linksfuß spielt – und dass Lars Ritzka ein richtig gutes Spiel gegen Union Berlin gemacht habe. Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass sowohl Ritzka und Saliakas als auch Philipp Treu (auf der Metcalfe-Position) in der Startelf stehen könnten. Ich tippe trotzdem auf Treu auf der linken Seite und eine Rückkehr von Saliakas.

Richtig schwer tue ich mich aber mit dem Tipp, ob der FC St. Pauli in einem 3-5-2 oder einem 3-4-3 starten wird. Das 3-4-3 ist sicher eine vielversprechende Option, allerdings eher nur dann, wenn der FCA auch wirklich mit einer Mittelfeldraute startet. Zudem erklärte Alexander Blessin vielsagend auf der PK, dass man auswärts vielleicht „nicht größere Veränderungen vornehmen und stabil stehen möchte.“ – Das würde ziemlich klar für ein 3-5-2 sprechen. Andererseits habe ich einfach mega Bock Morgan Guilavogui, Elias Saad und Dapo Afolayan zusammen auf dem Platz zu sehen. Und so kann ich mir beides gut vorstellen, sowohl das 3-5-2, als auch das 3-4-3. Daher mache ich jetzt was ganz wildes und tippe darauf, dass Saad die Position von Metcalfe übernimmt. Mehr als ein Gefühl gibt da nicht den Ausschlag, aber dafür ist es ein positives.

Zählbares mitnehmen!

Egal, welche der beiden Formationen samt personeller Entscheidungen getroffen wird: Wenn es funktioniert, ist alles super. Wenn nicht, dann wird von außen zumeist alle Schuld auf eben diese Entscheidung abgeladen. Was natürlich totaler Quatsch ist. Viel wichtiger als die Formation ist, dass die Spieler des FC St. Pauli weiterhin selbstbewusst ihre Aufgaben angehen. Gewinnen können sie mit beiden Spielideen. Entsprechend betonte Blessin, dass das eigene Team noch eine Schippe drauflegen muss: „Wir müssen selbstkritisch sein und sagen, dass wir noch eine Stufe gehen müssen.“ Es würde im ganzen Prozess sicher nicht schaden, wenn sich der FC St. Pauli in diesem Prozess durch einen Erfolg in Augsburg das notwendige Selbstvertrauen holt.

Forza!// Tim

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