Vorbericht: FC St. Pauli – 1. FSV Mainz 05 (6. Spieltag, 24/25) | OneFootball

Vorbericht: FC St. Pauli – 1. FSV Mainz 05 (6. Spieltag, 24/25) | OneFootball

In partnership with

Yahoo sports
Icon: MillernTon

MillernTon

·4. Oktober 2024

Vorbericht: FC St. Pauli – 1. FSV Mainz 05 (6. Spieltag, 24/25)

Artikelbild:Vorbericht: FC St. Pauli – 1. FSV Mainz 05 (6. Spieltag, 24/25)

Während beim FC St. Pauli der Trend positiv ist, regiert beim 1. FSV Mainz 05 die Krise. Das bedeutet aber natürlich nicht, dass der FCSP Favorit ist. Der Vorbericht.(Titelbild: Stefan Groenveld)

Im „Vor dem Spiel“-Gespräch hat sich Michael mit Felicitas vom Mainzer Fan-Podcast „Die Hinterhofsänger“ unterhalten. Dabei ging es um folgenschwere Abgänge im Sommer und die Gründe für den schlappen Saisonstart. Hört gerne rein!(Ich habe den natürlich schon gehört, wie viele andere Podcasts auch in den letzten Stunden, weil ich krank im Bett liege. Ich hoffe. zum Spiel rechtzeitig fit zu werden.)


OneFootball Videos


Ein Blick zurück

Der Name Thomas Metzen dürfte nur wenigen wirklich geläufig sein. Aber wie wäre es mit seinem Spitznamen „Eifel-Django“? Klingelt es da? Nicht geklingelt, dafür aber gehagelt hat es gelbe Karten, als Thomas Metzen im Herbst 2008 die Partie zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und dem FC St. Pauli leitete. Unter anderem wurden Florian Bruns und Miroslav Karhan gleichzeitig verwarnt. Metzen griff dazu in beide Brusttaschen – und zog zwei gelbe Karten heraus. Eine einmalige Aktion. Für Metzen selbst allerdings eine mit schweren Folgen. Während in Öffentlichkeit und Medien die Aktion ein geteiltes Echo hervorrief, war der DFB überhaupt nicht davon angetan. Metzen musste rund ein halbes Jahr aussetzen.

„Eifel-Django“ und „voll in die Fresse“

Es ist nicht die einzige gelbe Karte, die aus den bisherigen Aufeinandertreffen zwischen dem FC St. Pauli und Mainz 05 in Erinnerung geblieben ist. Timo Schultz berichtete bei uns im Podcast (ungefähr ab Minute 100) davon, dass er beim letzten Gastspiel der Mainzer am Millerntor, im Dezember 2010, nach dem 2:3-Anschlusstreffer durch Matze Lehmann den Ball aus dem Mainzer Tor holte und ihn Andre Schürrle „voll in die Fresse“ warf, wofür er nur Gelb bekam. Genützt hat es wenig, Mainz gewann die Partie mit 4:2. Eine Zusammenfassung des Spiels als Video findet ihr hier im Live-Ticker von Bundesliga.de.

Auch das letzte Aufeinandertreffen in einem Pflichtspiel beider Teams ging verloren. Für die Tabelle war diese 2:1-Niederlage aus FCSP-Sicht am 34. Spieltag 10/11 aber leider schon nicht mehr so wichtig, der Abstieg stand bereits vorher fest. Bevor aber die Erinnerungen nur schlecht sind: Das letzte Spiel gegeneinander ging mit 2:1 für den FC St. Pauli aus, ein Testspiel im Jahr 2018. Torschützen für den FCSP damals Neudecker, Dudziak und Zander… Häh? Ja, Dudziak erzielte ein Eigentor.

FC St. Pauli: Wer kann spielen, wer fehlt?

Simon Zoller und Sascha Burchert werden dem FC St. Pauli weiterhin fehlen, so viel ist sicher. Sicher ist leider auch, dass Carlo Boukhalfa am Samstag fehlen wird. Alexander Blessin berichtete auf der Pressekonferenz vor dem Spiel, dass Boukhalfa „noch fünf, sechs Tage“ brauche, um wieder einsatzbereit zu sein.

Guilavogui und Wagner zurück

Unter der Woche musste auch Elias Saad mit dem Training aussetzen. Der Doppeltorschütze vom letzten Wochenende konnte aber zuletzt wieder voll mittrainieren und wird entsprechend auch am Samstag spielen können. Gleiches gilt für Morgan Guilavogui, der seine Waden- und Oberschenkelprobleme vollständig auskuriert hat und auch für Robert Wagner, der nach überstandener Mandelentzündung zurück ist.

Artikelbild:Vorbericht: FC St. Pauli – 1. FSV Mainz 05 (6. Spieltag, 24/25)

Morgan Guilavogui kann am Samstag gegen Mainz wieder für den FC St. Pauli auflaufen. // (c) Stefan Groenveld

1. FSV Mainz 05: Wer kann spielen, wer fehlt?

Sicher ausfallen wird Innenverteidiger Andreas Hanche-Olsen, der gegen Heidenheim vom Platz gestellt wurde. Ansonsten ist die personelle Situation in Mainz ziemlich gut, der gewohnt emotionale Trainer Bo Henriksen kann auf fast den gesamten Kader zurückgreifen. In diesem wird auch wieder Nadiem Amiri stehen, der seine Sperre abgesessen hat und höchstwahrscheinlich direkt in die Startelf zurückkehren wird. Ebenfalls wieder mit an Bord wird Maxim Leitsch sein, der gegen Heidenheim erkrankt fehlte.

Was haben die Mainzer zu bieten?

Nicht viel aktuell. Der 1. FSV Mainz hat mit fünf Punkten aus fünf Spielen zwar keinen klassischen Fehlstart hingelegt. Die spielerischen Leistungen aber waren ganz sicher nicht das, was man sich vom Team erwünscht hat. Bleibt es dabei, dann muss man nüchtern feststellen: Der FC St. Pauli empfängt am Millerntor einen direkten Konkurrenten im Abstiegskampf.

Mainz verlor Leistungsträger

Bereits letzte Saison steckte der Club tief im Abstiegskampf. Für Alexander Blessin ist das ein Vorteil: „Sie wissen, wie Abstiegskampf geht.“ Diese „Erfahrungswerte“ können sie laut dem FCSP-Cheftrainer nun wieder „ein- und anbringen.“ Die Anzeichen, dass auch 24/25 eine schwierige Saison werden könnte, gab es dann nicht nur aufgrund der kritischen Vorsaison, im Sommer verdichteten sie sich noch einmal. Denn da verließen den Verein nämlich wichtige Leistungsträger. Mit Bajan Gruda (für viiiiiielll Geld nach Brighton), Leandro Barreiro (Benfica Lissabon) und Sepp van den Berg (Rückkehr zu Liverpool nach Leihe) verließen den Verein der Abwehrspieler, Mittelfeldspieler und Angreifer mit den jeweils meisten Spielminuten der Vorsaison.

Zum Saisonauftakt gab es ein spielerisch schlappes 1:1 gegen Union. Darauf folgte ein wildes 3:3 gegen den VfB Stuttgart, bei dem der VfB bereits wie der sichere Sieger aussah (28-10 Torschüsse). Gegen Bremen verloren die Mainzer trotz Überzahl. Gegen Augsburg gewann Mainz mit 3:2, wie auch immer das möglich war (30-5 Torschüsse für Augsburg). Zuletzt gegen Heidenheim geriet man früh in Unterzahl (auch schon gegen Augsburg), verlor dann hochverdient mit 0:2. Auch die Zahlen bestätigen einen insgesamt schwachen Eindruck: Mainz hat die wenigsten Torschüsse produziert und die meisten zugelassen. Insgesamt befindet sich das Team nicht weniger als im Krisenmodus.

Defensiv mannorientiert, offensiv „schnörkellos“

Die Mainzer Spielweise unter der Leitung von Henriksen ist offensiv fast komplett von zweiten Bällen, Umschaltmomenten und Standards abhängig. Dabei offenbarte man bisher immer Probleme bei eigenem Ballbesitz beziehungsweise wählte lieber die „schnörkellose“ Variante, wie Blessin es nennt, also den langen Ball mit einem Fokus darauf, den zweiten Ball zu gewinnen. Wenig überraschend, dass die Mainzer besonders dann Probleme bekamen, wenn sie das Spiel selbst machen mussten und in den Heimspielen (Union, Werder, Heidenheim) mit mehr Ballbesitz schwache Ergebnisse holten.

So darf man davon ausgehen, dass sich der FSV Mainz 05, auch aufgrund der letzten Spiele des FC St. Pauli, eher auf die Arbeit gegen den Ball konzentrieren und bei Ballbesitz eher auf lange Bälle (hinter die Kette) setzen wird. Defensiv arbeitet das Team mit einer mannorientierten Spielweise, hier muss der FC St. Pauli also andere Lösungen finden als in den letzten Spielen. Alexander Blessin erwartet jedenfalls „ein komplett anderes Spiel“ und wagt die These, dass man wieder mehr Ballbesitz als zuletzt haben wird.

Mögliche Aufstellung

Sicher ausfallen wird Hanche-Olsen. Höchstwahrscheinlich direkt in die Startelf zurückkehren wird Amiri. Durch diese beiden Spieler dürfte Dominik „Rauhbein“ Kohr (bereits viel gelbe Karten und eigentlich hätte er bereits mehrfach diese Saison vom Platz gestellt werden können) vom defensiven Mittelfeld in die Innenverteidigung rücken. Auch Maxim Leitsch wird wohl direkt in die Startelf zurückkehren. Nach dem ernüchternden 0:2 gegen Heidenheim ist unklar, ob es zu weiteren personellen Veränderungen bei Mainz 05 kommt. In der Formation ordnet sich das Team meist in einem 3-4-2-1 an und wird sich gegen den Ball dann stark am FC St. Pauli orientieren.

Artikelbild:Vorbericht: FC St. Pauli – 1. FSV Mainz 05 (6. Spieltag, 24/25)

Erwartete Aufstellung beim Spiel FC St. Pauli gegen 1. FSV Mainz 05

FCSP: Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Irvine, Metcalfe, Treu – Afolayan, Eggestein, Saad

M05: Zentner – Kohr, Jenz, Leitsch – Caci, Sano, Amiri, Mwene – Sieb, Lee – Burkardt

Wer ersetzt Boukhalfa?

Carlo Boukhalfa musste mit seinen muskulären Problemen bereits in der Halbzeit beim Spiel in Freiburg ausgewechselt werden. Für ihn kam Connor Metcalfe in die Partie und machte seine Sache gut auf der Position im Zentrum neben Jackson Irvine. Mit der Rückkehr von Robert Wagner ist nun aber echte Konkurrenz aufgetaucht. Denn Wagner dürfte die Rolle eher defensiver interpretieren als Metcalfe, was wiederum Irvine beziehungsweise seinen eigenen offensiven Umtrieben gut schmecken könnte. Auf der anderen Seite gilt natürlich ’never change a running system‘ und da war nunmal Metcalfe eines der Zahnräder im zweiten Abschnitt gegen Freiburg. Es ist also völlig offen, wer neben Irvine starten wird.

Weit weniger unklar dürfte die Frage nach der Besetzung der Offensivpositionen sein. Zwar ist Mainz ein Gegner aus der Kategorie Heidenheim/Union/Augsburg und gegen die wurde mit einem 3-5-2 agiert. Doch Dapo Afolayan und Elias Saad haben zuletzt mit Leistung überzeugen können, werden sicher auch Samstagabend in der Startelf stehen. Gleiches gilt für Johannes Eggestein, der zwar weiterhin auf seinen ersten Saisontreffer wartet, aber als Wandspieler in Freiburg enorm wichtig für das Team gewesen ist. Entsprechend wird Guilavogui vorerst auf der Bank Platz nehmen müssen.

Nicht nachlassen!

Die letzten beiden Ergebnisse dürften dem Team Selbstvertrauen gegeben haben, weil sie zeigten, dass der FC St. Pauli defensiv nur ganz schwer zu knacken ist. Dieses Selbstvertrauen darf aber nicht dazu führen, dass sich irgendwer mit dem Erreichten zufrieden gibt. Warum auch? Schließlich haben vier Punkte noch nie zum Klassenerhalt gereicht. Das sieht auch Alexander Blessin so, der warnende Worte wählte: „Es läuft jetzt von alleine? – Dem wird nicht so sein. Wenn wir der Meinung sind, dass wir mit nur 95 Prozent in dieses Spiel reingehen können, weil wir meinen, dass Mainz nicht so stark ist, dann erleiden wir Schiffbruch.“Nicht nachlassen wird ganz sicher das Millerntor. Die leuchtenden Augen und klingelnden Ohren vom letzten Heimspiel sind noch vorhanden, führen aber nicht dazu, auch nur ein kleines bisschen weniger zu geben als beim Spiel gegen Leipzig. Anders als mit voller Intensität von allen Seiten wird es nämlich nicht funktionieren. Niemand siegt am Millerntor!

Forza!// Tim

Alle Beiträge beim MillernTon sind gratis. Wir freuen uns aber sehr, wenn Du uns unterstützt.

MillernTon auf BlueSky // Mastodon // Facebook // Instagram // Threads // WhatsApp // YouTube

// Teile diesen Beitrag mit Deinem Social Media Account (Datenübertragung erfolgt erst nach Klick)

  • teilen 
  • teilen  
  • teilen  
Impressum des Publishers ansehen