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·17. November 2020
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Mit großen Ambitionen startete der 1. FC Kaiserslautern in die neue Spielzeit, doch das Gesicht der Roten Teufel ist im Vergleich zum Vorjahr ein komplett anderes. Immerhin: Rund 3,8 Millionen Euro spülten die Abgänge von Leistungsträgern und Talenten in die klammen Kassen des planinsolventen Klubs. Die meisten von ihnen spielen jetzt höherklassig. liga3-online.de listet auf, was aus den 13 Sommer-Abgängen geworden ist.
Zwischen den Spielzeiten dauerte es gefühlt eine Ewigkeit, bis am Betzenberg die Entscheidungen zu den Personalien Florian Pick und Christian Kühlwetter fielen – und der FCK pokerte damit die Ablösesumme hoch. Für geschätzte 1,55 Millionen Euro zog es beide Offensivkräfte dann aber doch an die Brenz zum 1. FC Heidenheim, wo sie ihre insgesamt 47 (!) Scorer-Punkte aus der Drittliga-Saison zur Geltung bringen sollten. Trotz des holprigen Starts des Beinahe-Bundesligisten erfüllte vor allem Kühlwetter die Erwartungen und avancierte zuletzt zum Matchwinner – drei Tore und drei Vorlagen sind die Ausbeute. Pick dagegen pendelt derzeit noch zwischen Bank und Startelf. Eine Torbeteiligung gelang ihm in sieben Einsätzen noch nicht.
Abgegeben wurde auch Angreifer Timmy Thiele, der mit seiner Bilanz (zehn Tore, vier Vorlagen) in Kaiserslautern ebenfalls zu den Top-Scorern zählte. Gegen eine Ablösesumme von rund 275.000 Euro zog es den Stürmer innerhalb der 3. Liga zu Viktoria Köln, wo er als prädestinierter Nachfolger von Albert Bunjaku gilt. Zuletzt spielten die Torjäger zusammen auf dem Feld – und Thiele ist mit zwei Treffern und zwei Vorlagen in zehn Spielen wieder im Soll.
Drei Angreifer wurden verkauft, den Großteil der Lautrer Einnahmen spielte jedoch Keeper Lennart Grill ein: Für zwei Millionen Euro wechselte er in die Bundesliga zu Bayer Leverkusen. Dort reiht sich der U21-Nationalspieler erwartungsgemäß hinter Lukas Hradecky ein. Während in der Bundesliga Niklas Lomb als Ersatztorhüter auf der Bank vorgezogen wird, ist der 21-Jährige in der Europa League als Reservist dabei – dreimal saß er bisher auf der Bank.
Ein bisschen überraschend gelang Antonio Jonjic der Sprung in die 2. Bundesliga gegen eine Ablöse in unbekannter Höhe. Der Außenbahnspieler bestritt für Erzgebirge Aue jedoch noch keine Partie. Mehrere Spieler verblieben dagegen in der 3. Liga. Ex-Kapitän Christoph Hemlein, bereits im vergangenen Winter aussortiert, ist nun Stammspieler in Meppen (sechs Partien, eine Vorlage) und tat dem FCK beim Wiedersehen ordentlich weh. Auch Gino Fechner fand im KFC Uerdingen einen neuen Drittliga-Arbeitgeber, bei dem der Defensivallrounder entweder in der Innenverteidigung oder dem defensiven Mittelfeld gesetzt ist (neun Einsätze von Beginn an). Manfred Starke stand für den FSV Zwickau bislang achtmal auf dem Platz und war an zwei Toren direkt beteiligt.
Als einzigen Akteur unter den Abgängen zog es Theodor Bergmann in die Regionalliga, wo er im Nordosten nun für Drittliga-Absteiger Carl Zeiss Jena am Ball ist. Dort verpasste er bislang nur zwei Spiele aufgrund eines Infekts und einer Rotsperre und arbeitet an der Drittliga-Rückkehr. Während Ersatzkeeper Jan-Ole Sievers nach seinem Japan-Abenteuer inzwischen als Vereinsloser auf der Suche nach einem neuen Klub ist, kehrte Leihspieler Alexander Nandzik nach Regensburg zurück. Dort unterstützt er die Zweitmannschaft in der fünftklassigen Bayernliga (drei Partien).
Stürmer Andri Rúnar Bjarnason, vor zwei Jahren noch für geschätzte 190.000 Euro aus Schweden geholt, zog es in die nördlichen Regionen zurück. Der Isländer ist nun für den Esbjerg fB in der zweithöchsten Spielklasse Dänemarks unterwegs, wo er in elf Pflichtspielen immerhin schon fünf Tore erzielte. Als Exot gilt derweil José-Junior Matuwila, der nach seiner Leihrückkehr aus Essen keine Zukunft am Betzenberg hatte. Der Innenverteidiger wechselte zum CA Petróleos Luanda in Angola, für deren Nationalmannschaft der 28-Jährige inzwischen aufläuft.