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Jan Schultz·18. April 2022
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Jan Schultz·18. April 2022
Aus den Augen, aus dem Sinn? Genau diesem Phänomen wollen wir mit unserem Format „Was macht der denn?“ entgegenwirken und dir wöchentlich zeigen, was der eine oder andere alte Bekannte aus der Bundesliga so treibt.
Sei mal ganz ehrlich: Wenn du an die Weltmeister von 2014 denkst, kommen dir doch sicherlich Mario Götze, Miroslav Klose, Manuel Neuer und Bastian Schweinsteiger in den Kopf. Aber denkst du dann auch an Mustafi? Der Verteidiger ist so etwas wie der vergessene Weltmeister, dabei sorgte seine Verletzung doch für eine taktisch wichtige Entscheidung: Das Zurückziehen Philipp Lahms auf die Postion des Rechtsverteidigers.
Mustafi einzig darauf zu reduzieren, wurde ihm aber zweifelsohne nie gerecht. Die WM in Brasilien war seinerzeit eine gute Bühne für den Mann aus der HSV-Jugend, der nach dem Turnier von Sampdoria zum FC Valencia gewechselt ist. Dort entwickelte er sich binnen zwei Jahren zu einem der besten Abwehrspieler der Liga, weshalb Arsenal 2016 schließlich 41 Millionen Euro für ihn auf den Tisch legte.
Trotz fünf gemeinsamer Jahre sollte es keine besonders innige Beziehung werden. Dem Deutschen unterliefen in London reichlich Böcke, bei den Fans war er so schnell untendurch. Der absolute Tiefpunkt folgte aber erst nach seinem Arsenal-Abschied, denn mit Schalke stieg er vergangene Saison ab. Dasselbe Schicksal droht ihm nun auch in Valencia – allerdings nicht beim großen FC, sondern beim kleineren Klub der Stadt: Levante.
Gemeinsam belegen sie derzeit den vorletzten Rang, das rettende Ufer ist vier Punkte entfernt. Mustafi selbst konnte zuletzt wegen einer Knieverletzung kaum eingreifen, reiste beim jüngsten 4:1-Auswärtserfolg in Granada aber mit der Mannschaft. Und weil der Weltmeister an jenem Sonntag Geburtstag hatte, bekam er auch ohne Einsatz einen Kuchen und ein Ständchen von den Kollegen.
Für gewöhnlich nehmen wir mit diesem Format ausschließlich Spieler ins Visier, für Schmidt machen wir heute aber einmal eine Ausnahme. Und das aus gutem Grund. Denn der frühere Leverkusen-Trainer macht bei der PSV Eindhoven seit zwei Jahren einen richtig guten Job – und belohnte sich am zurückliegenden Sonntag auch endlich dafür. Im Pokalfinale gewann sein Team gegen Ajax Amsterdam den Titel.
Das war eine historische Leistung, denn seit elf Jahren hat kein ausländischer Trainer mehr den KNVB Beker gewonnen, seit 1982 kein deutscher Coach mehr. Zugleich schnürte der 55-Jährige damit seinen ganz persönlichen Dreierpack, denn Pokalsiege konnte er zuvor auch schon mit RB Salzburg und Beijing Guoan feiern.
Genau deswegen ist Schmidt mittlerweile auch wieder eine richtig heiße Aktie auf dem Trainermarkt. Gerade auch vor dem Hintergrund, dass er seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag in Eindhoven nicht verlängern wird. In der Bundesliga wurde lange Zeit Hertha BSC Interesse nachgesagt, den Coach zieht es aber wohl zu Benfica Lissabon. Spätestens seit Sonntag ist in jedem Fall klar: Schmidt verlässt die PSV erhobenen Hauptes.
Unter den drei hier aufgeführten Herren stehen die Chancen bei keinem so hoch, zeitnah in die 1. Bundesliga zurückzukehren, wie bei Torunarigha. Das Eigengewächs von Hertha BSC ist derzeit schließlich nur nach Belgien verliehen, Gent besitzt keine Kaufoption. Zumindest auf dem Papier sollte der Verteidiger im Sommer also zum Hauptstadtklub zurückkehren.
Aber was hat das schon zu bedeuten? Ob anhaltender Umstrukturierungen bei der Alten Dame, eines Vertrags bis 2023 in Berlin sowie seiner starken Leistungen in Belgien scheint auch ein Sommertransfer nicht gänzlich ausgeschlossen zu sein. „Ich denke jetzt wirklich noch nicht an den Sommer. Ich will alle restlichen Spiele in dieser Saison gewinnen. Dann werden wir uns mit allen Beteiligten zusammensetzen und alles besprechen“, hält sich der 24-Jährige laut transfermarkt.de noch bedeckt.
Der vermeintliche Rückschritt in eine kleinere Liga hat sich für den früheren DFB-Juniorennationalspieler in jedem Fall gelohnt. In Gents Dreierkette ist er gesetzt, zeigt dabei wieder die Qualitäten, die ihn einst zu einem hoffnungsvollen Talent gemacht haben, und entwickelt sich zudem auch weiter: „Auf jeden Fall im Spielaufbau, in der Ballsicherheit und in der Passgenauigkeit. Ich würde sagen, dass ich auch mein Zweikampfverhalten verbessern konnte.“
Aufwerten konnte er am Montag zudem auch noch seinen persönlichen Trophäenschrank. Im Pokalfinale gegen Anderlecht gewann Gent schließlich mit 4:3 nach Elfmeterschießen. Torunarigha stand dabei als Leistungsträger natürlich einmal mehr über die komplette Spielzeit auf dem Platz.
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