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Ole Scharrenberg·11. Juni 2023
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Ole Scharrenberg·11. Juni 2023
Aus den Augen, aus dem Sinn? Genau diesem Phänomen wollen wir mit unserem Format „Was macht der denn?“ entgegenwirken und dir wöchentlich zeigen, was der eine oder andere alte Bekannte aus dem deutschen Profifußball so treibt.
Acht Jahre war Roman Bürki ein Teil der Bundesliga. Einem Jahr in Freiburg folgten sieben weitere beim BVB. Dabei stand er in 233 Spiele national und international zwischen den Pfosten der Schwarz-Gelben. In Dortmund war Bürki damit lange Zeit eine feste Größe und wurde erst von Gregor Kobel aus dem Tor verdrängt. So stand er in seinem letzten Jahr beim BVB auch nur noch einmal auf dem Platz. Der folgende Abschied 2022 sei für ihn kein Happy End gewesen, sagte er einmal.
Mittlerweile läuft Bürki in den USA für MLS-Neuling St. Louis City auf. Was anfangs wie ein Scherz wirkte, entpuppt sich als Erfolgsfall. Denn St. Louis steht nach knapp der Hälfte der regulären Saison auf dem ersten Platz der Western Conference und kann sich damit berechtigt Hoffnung auf die Playoffs und vielleicht sogar die Meisterschaft machen. Und Bürki? Der stand in allen Partien von St. Louis City auf dem Platz. Als Kapitän ist er sogar einer der Schlüsselspieler des jungen Teams.
Mark van Bommel dürfte ebenso noch vielen Bundesliga-Fans in Erinnerung sein. Unter Jürgen Klinsmann wurde er der erste ausländische Kapitän des FC Bayern und gewann mit diesen mehrere Meisterschaften und Pokale. Nach einem Zerwürfnis mit Louis van Gaal, dem damaligen Trainer der Bayern, verließ er die Bundesliga 2011 in Richtung Italien.
Zehn Jahre später kehrte er als Trainer des VfL Wolfsburg zurück, hinterließ aber keinen guten Eindruck. So wurde der Auftaktsieg im Pokal gegen Preußen Münster am grünen Tisch für nichtig erklärt, da van Bommel ein Wechselfehler unterlief. Nach einem guten Saisonstart verschlechterte sich die Leistung der Wölfe und van Bommel wurde nach acht wettbewerbsübergreifenden Niederlagen entlassen.
Im Mai 2022 heuerte er dann in Belgien bei Royal Antwerpen an, welche mit Paul Gheysens einen sehr ambitionierten Präsidenten haben. Der Erfolgsdruck ist daher sehr hoch in Antwerpen. Doch van Bommel konnte gleich in seinem ersten Jahr Pokale feiern. Denn ‚The Great Old‘ gewann gegen Mechelen Ende April den belgischen Pokal, ehe man sich als drittplatzierter der Liga auch noch für die Meisterschaftsendrunde qualifizierte.
In dieser setzte man sich hauchdünn gegen Genk und Saint Gilloise durch – erst ein 2:2 gegen den KRC Genk am letzten Spieltag sicherte Antwerpen und van Bommel die Meisterschaft. Nachdem van Bommel schon mit den Bayern als Spieler mehrere Doubles holte, gelingt ihm dieses Kunststück nun auch in seinem ersten Jahr in Antwerpen.
Anders als Bürki oder van Bommel ist Carsten Janckers Bundesligazeit schon etwas länger her. Anfang der 90er Jahre startete er seine Karriere beim 1. FC Köln und landete über Rapid Wien beim FC Bayern München. Vor allem neben und hinter Giovane Élber wurde Jancker zu einer festen Größe bei den Bayern. Er schoss für diese in 143 Bundesligaspielen 48 Tore. Neben mehreren nationalen Titeln war der Gewinn der Champions League 2001 der Höhepunkt seiner Karriere.
Nach einem Engagement in Italien landete Jancker 2004 noch einmal in der Bundesliga beim 1. FC Kaiserslautern – konnte aber nicht mehr an seine erfolgreiche Bayernzeit anknüpfen. 2009 beendete er beim SV Mattersburg seine Karriere und strebte fortan eine Trainerlaufbahn in Österreich an.
Anfangs war Jancker vor allem als Assistenztrainer unterwegs. So wurde er 2013 Co-Trainer von Mike Büskens bei seinem Ex-Klub Rapid Wien, musste diesen aber mit Büskens 2016 wieder verlassen. Nach Stationen beim SV Horn, den Jancker in die zweite Liga Österreichs führte, und Regionalligist FC Marchfeld Donauauen landete er 2021 schlussendlich beim Viertligisten DSV Leoben, mit dem er im ersten Jahr gleich in die Regionalliga aufstieg.
Diese Saison schaffte Jancker dann die Sensation und stieg mit Leoben erneut auf. Am letzten Spieltag gewannen die Leobener mit einem 3:1 über die Amateure des Wolfsberger AC die Regionalliga Mitte und sind nach 14 Jahren wieder zweitklassig. Was ein Durchmarsch von Jancker und seinem DSV Leoben.
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