90min
·21. Oktober 2025
Wegen Freistoßstärke: Grimaldo mit kuriosem Schiri-Verdacht

In partnership with
Yahoo sports90min
·21. Oktober 2025
Sieben Tore per direktem Freistoß hat Alejandro Grimaldo seit seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen erzielt – die meisten überhaupt in Europa. Die ruhenden Bälle des Spaniers sind also eine echte Waffe, schließlich assistierte der Spanier so auch schon diverse Male seinen Teamkollegen. Doch ausgerechnet in diesem Punkt sieht Grimaldo selbst ein Problem. Das machte er im Interview mit der Süddeutschen Zeitung deutlich. Der 30-Jährige äußerte dort einen interessanten Verdacht gegenüber den Schiedsrichtern.
"Was mich ein bisschen ärgert, das ist, dass ich immer häufiger den Eindruck habe, dass sich Schiedsrichter schwer damit tun, Fouls in Strafraumnähe zu ahnden", erklärt der Linksverteidiger und ergänzt: "Ich habe das vor allem in den letzten Spielen gemerkt. Der eine oder andere Schiedsrichter ist zu mir gekommen und hat gesagt: ,Jetzt kommt Mr. Freaky.‘ Klar, Freistöße in Strafraumnähe sind für uns sehr gute Chancen. Aber seit ich viele Freistoßtore schieße, wächst bei mir der Eindruck: Es muss bei uns ein sehr, sehr eindeutiges Foul sein, sonst pfeifen es die Referees nicht.“Ein unfaires Verhalten findet Grimaldo. "Es ist, als wollten sie Ärger aus dem Weg gehen. Und weil außerhalb des Strafraums der Video-Schiedsrichter nicht zum Einsatz kommt, bleibt der Pfiff schon mal aus. Dafür habe ich kein Verständnis: Entweder ist es Foul oder es ist kein Foul“, mokiert sich der Spanier.
Seine Freistoßstärke ist dabei das Ergebnis jahrzehntelanger harter Arbeit. Er habe mit 14 Jahren in La Masia, der weltberühmten Nachwuchsakademie Barcelonas, angefangen, Freistöße bewusst zu trainieren, erklärt er im SZ-Gespräch. Aus diesem Training entwickelte Grimaldo im Laufe der Jahre seine eigene Freistoßtechnik – das folha seca, zu deutsch "Fallendes Blatt". "Es geht dabei darum, dass der Ball steigt – und sich dann wie ein trockenes Blatt senkt. Idealerweise ins Tor“, erläutert der 30-Jährige.
Doch Grimaldo ist nicht nur wegen seiner Freistoßstärke ein gefragter Mann – sondern auch wegen seiner Vertragssituation. Schließlich ist er nur noch bis 2027 an Leverkusen gebunden. Kommt es also deshalb bald zur Rückkehr in die Heimat? "Ich habe für den Klub alles gegeben und tue das weiterhin", sagt Grimaldo nur. Er sei aber dankbar dafür, dass ihm "in Leverkusen nie jemand krummgenommen" hat, dass er eines Tages zurück nach Spanien will. Ob die neue Rolle bei Leverkusen ihn vom Bleiben überzeugen kann, bleibt offen. Schließlich ist der Linksverteidiger in dieser Saison zum absoluten Führungsspieler aufgestiegen. Ich weiß, dass in diesem Sommer wichtige Spieler gegangen sind, auch der Trainer, und es hat sich einiges geändert, weil viele junge Spieler gekommen sind. Für mich bedeutete das: Ich muss einen Schritt nach vorn machen", erklärt er. "Ich muss versuchen, den Karren zu ziehen, allen zu helfen, Verantwortung zu übernehmen. Denn ich bin sehr ambitioniert. Mir ist es ein echtes Bedürfnis, dass die Mannschaft funktioniert. Sie hat viel Potenzial. Also gebe ich alles, um dazu beizutragen", ergänzt er.
Weitere News zu Bayer Leverkusen lesen:
Live