MillernTon
·10. Oktober 2025
Where are they now? – Ein Blick auf die Abgänge des FC St. Pauli

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·10. Oktober 2025
Der FC St. Pauli hatte im Sommer 2025 viele Abgänge zu verzeichnen. Wir schauen mal, was aus Eggestein, Saad, Treu und Co. geworden ist.Titelbild: Stefan Groenveld
Wir sind nun so langsam in der Saison angekommen und gewöhnen uns an den im Vergleich zur letzten Saison doch sehr veränderten Kader. Ganze zehn Spieler haben zum Ende der Saison 24/25 den FC St. Pauli verlassen. Sie ließen eine große Lücke zurück, die gefüllt werden sollte. Wohin hat es diese Spieler verschlagen? Und wie geht es ihnen bei ihren neuen Clubs?
Elias Saad war wohl einer der schmerzhafteren Abgänge, die der FC St. Pauli in Kauf nehmen musste. Der gebürtige Hamburger und tunesische Nationalspieler startete im Frühjahr 2023 beim FC St. Pauli durch und entwickelte sich schnell zum Stammspieler in der 2. Bundesliga. Mit sieben Toren in der Saison 2023/24 hatte er großen Anteil am Aufstieg. In seiner ersten Bundesligasaison wurde Elias Saad allerdings von mehreren Verletzungen geplagt. Am Ende kam er bei uns auf 18 Einsätze und drei Tore in der Bundesliga.
Für eine Ablösesumme von etwa zwei Millionen Euro wechselte Elias Saad im Sommer zum FC Augsburg und unterschrieb dort einen Vertag bis 2029. Für Saad womöglich ein Schritt, um richtig in der Bundesliga Fuß zu fassen. In Augsburg hinterließ er im ersten Pflichtspiel bereits einen guten Eindruck. Eingewechselt in der 76. Minute im DFB-Pokal gegen den Halleschen FC, war er am 2:0 direkt beteiligt. In der Bundesliga kam er in fünf von bisher sechs Spielen von Beginn an zum Einsatz, darf sich unter Leitung von Sandro Wagner Bundesliga-Stammspieler nennen.
Johannes Eggestein kam in der Saison 2022/23 zum FC St. Pauli. Innerhalb von drei Jahren kam er für die Braun-Weißen in 85 Spielen zum Einsatz und erzielte 20 Tore. Lange Zeit als Stammspieler gesetzt, änderte sich dies zum Ende der letzten Saison, als der FC St. Pauli, ohne Eggestein in der Startelf, wieder auf einen Erfolgskurs kam. Im Sommer wurde dann klar, dass der auslaufende Vertrag mit Johannes Eggestein nicht verlängert wird, nachdem Verhandlungen im Winter nicht zu einer Übereinkunft führten. Der Verein plante letztlich anders, was für Eggestein „schmerzhaft, auch traurig, aber letztlich auch okay“ gewesen sei (MOPO €). Er wechselte zu Austria Wien.
Dort hat sich Eggestein wieder als Stammspieler etablieren können. In neun von neun Ligaspielen kam er zum Einsatz, erzielte bereits zwei Tore, eins gegen Sturm Graz (ab 0:22) und eines gegen SV Ried per Elfmeter (ab 01:03). Auch zwei Assists gingen bisher von Eggestein aus. Zu dem traf er in der Conference League-Quali gegen FC Spaeri. Es scheint also wieder sehr gut für Johannes Eggestein zu laufen. Schön!
In der Saison 2023/24 wechselte Philipp Treu von der zweiten Mannschaft des SC Freiburg zum FC St. Pauli ans Millerntor. Er etablierte sich im Laufe seiner ersten Saison für den FC St. Pauli zum Stammspieler und nicht nur das, er wurde zum Leistungsträger in der Mannschaft. Umso schwerer also für den FC St. Pauli, ihn nach seinen Leistungen in der letzten Saison zu halten. Im Sommer wechselte Treu für eine Rekord-Ablösesumme von über fünf Millionen Euro zurück zum SC Freiburg, diesmal in die Bundesliga-Mannschaft.
Einen sonderlich guten Start hatte er dort allerdings nicht. Im Testspiel gegen den HSV verletzte sich Treu an der Schulter und fehlte beim DFB-Pokal sowie am ersten Spieltag der neuen Bundesligasaison. Inzwischen ist Treu aber wieder auf dem Platz zu sehen, kam am zweiten Spieltag in der 85. Minuten das erste Mal für den SC Freiburg zum Einsatz. Und so langsam scheint er sich in Freiburg durchzusetzen, denn nachdem er in seinen ersten Spielen zunächst erst in der zweiten Halbzeit zum Einsatz kam, spielte er in den letzten beiden Spielen (6. Spieltag gegen Borussia Mönchengladbach und Europa League gegen FC Bologna) durch.
Morgan Guilavogui kam zu Beginn der Saison 24/25 Saison auf Leihbasis von RC Lens ans Millerntor. In dieser Saison kam er für den FC St. Pauli in 27 Spielen zum Einsatz und erzielte sieben Tore, eines im DFB-Pokal und sechs in der Liga. Der FC St. Pauli wollte am Top-Stürmer festhalten, zog die im Leihvertrag verankerte Kaufoption. Doch zur Überraschung vieler zog RC Lens die Rückkauf-Option. Ob gewollt oder nicht: Guilavogui musste zurück nach Frankreich. In der Ligue 1 kam der 27-jährige bisher zu sieben Einsätzen und einem Tor, zumeist aber als Joker. So auch gegen Stade Brest am dritten Spieltag, als er kurz nach seiner Einwechselung das 2:1 erzielte. Klingt noch nicht nach dem großen Durchbruch in Frankreich.
Auf immerhin zwei Startelfeinsätze brachte es bisher Noah Weißhaupt. Auch seine Leihe zum FC St. Pauli lief am Ende der letzten Saison aus. Doch die Rückkehr zum SC Freiburg war nur von kurzer Dauer. Denn Noah Weißhaupt wurde erneut ausgeliehen, diesmal zu Legia Warschau. Dort kam er bisher zu fünf Einsätzen in der Liga (eine Vorlage) und einem Einsatz in der Conference League.
Auch Siebe Van der Heyden kam in der Rückrunde auf Leihbasis zum FC St. Pauli. Besonders in Erinnerung bleiben bei ihm sein Kopfballtor gegen Wolfsburg und als er mit Nikola Vasilj wegen einer Gelb-Rot-Sperre mit im Gästeblock bei Eintracht Frankfurt war. Zunächst kehrte er nach der Leihe zurück zu RCD Mallorca, sein Weg führte kurz darauf aber zurück nach Belgien zum KAA Gent. Dort kam er bisher acht Mal zum Einsatz, sieben Spiele davon spielte der durch. Mit Erfolg: Gent steht aktuell auf dem vierten Tabellenplatz.
Hamburg, 20.04.2025, Millerntor-Stadion, FC St. Pauli – Bayer 04 Leverkusen Die Spieler des FC St. Pauli bejubeln den Treffer von Carlo Boukhalfa zum 1:1 gegen Bayer Leverkusen. Copyright: Stefan Groenveld
In der Saison 2022/23 kam Carlo Boukhalfa ans Millerntor. Nach insgesamt 56 Einsätzen für Braun-Weiß und vier Toren wechselte Boukhalfa im Sommer nun zu FC St. Gallen. Insbesondere in der letzten Saison war Boukhalfa ein wichtiger Bestandteil der Mannschaft des FC St. Pauli, nachdem er in den beiden Jahren vorher nicht viel spielte. Er selbst erklärte gegenüber der MOPO: „Ich bereue auch die ersten Jahre nicht, in denen ich nicht so viel gespielt habe. Das war eine lehrreiche Zeit und ich glaube, das letzte Jahr war wie eine Belohnung für die zwei harten Jahre davor.“ Diesen Sommer wurde sein auslaufender Vertrag nicht verlängert. Dem Vernehmen nach hätte der FCSP das gerne getan, doch Boukhalfa sah keine Chancen auf viel Spielzeit. Die bekommt er beim FC St. Gallen, wo er sich direkt als Stammspieler etabliert hat. Zudem erzielte er in seinen acht Einsätzen drei Tore, unter anderem dieses hier.
Maurides kam beim FC St. Pauli deutlich weniger zum Einsatz, war aber trotzdem öfter im Fokus. Nur in 17 Spielen stand Maurides im Laufe von drei Jahren auf dem Platz, eine schwere Knieverletzung setzt ihn in seinem ersten Jahr monatelang matt. Zum Saisonstart 24/25 erschien Maurides dann nicht in der körperlichen Verfassung, um im Kader ein ernsthafter Konkurrent zu sein. Im Winter wurde er ausgeliehen nach Ungarn zum Debreceni VSC, wo er mit fünf Treffern und vier Vorlagen auf sich aufmerksam machte. Zum FC St. Pauli kehrte er nach der Leihe nur kurz zurück, er wechselte zurück nach Polen zu seinem Ex-Club Radomiak Radom. Dort erhält er deutlich mehr Spielzeit, hatte bereits elf Einsätze und erzielte drei Tore. Auf Noah Weißhaupt ist er bisher noch nicht getroffen.
Auch Robert Wagners und Andreas Albers verließen den FC St. Pauli nach Ende der letzten Saison. Andreas Albers war 2023/24 gekommen und hatte in insgesamt 33 Einsätzen zwei Tore für den FC St. Pauli erzielt. Sein Tor auswärts gegen TSG Hoffenheim wird noch vielen in Erinnerung geblieben sein. Nun beendete er seine Karriere und schloss sein Jura-Studium ab.
Robert Wagner kam nach einer erfolgreichen Leihe in die zweite Liga nach Fürth für eine Saison aus Freiburg ans Millerntor und dabei auf 14 Einsätze. Eine langwierige Muskelverletzung sorgte für eine mehrmonatige Pause. Nun ist er zurück in der zweiten Bundesliga und spielt für Holstein Kiel. Dort kam er in jedem der bisherigen neun Pflichtspiele zum Einsatz, meist aber erst in der zweiten Halbzeit. Im DFB-Pokal gegen Homburg und in der Liga gegen seinen Ex-Verein Greuther Fürth spielte er durch.
Aufgrund von zehn Abgängen gab es eine ziemliche Lücke im Kader des FC St. Pauli. Diese wurde mit Spielern wie Hountondji, Pereira Lage, Fujita und Co. sehr gut gefüllt. Und schon mal ein kleiner Teaser: Die Neuzugänge schauen wir uns in dieser Länderspielpause auch noch genauer an. Es ist erfreulich zu sehen, dass einige Spieler nach ihrer Zeit beim FC St. Pauli wieder in eine Stammposition gefunden haben. Natürlich wäre es schön gewesen Spieler, wie Guilavogui länger beim FC St. Pauli zu halten, wer weiß wie er sich in der Bundesliga entwickelt hätte. Aber wenn sie schon gehen müssen, dann sollen sie zumindest woanders auch ihr Glück finden. Genug Träumerei, so ist nun man das Fußball-Business. Jetzt nutzen wir erstmal die Länderspielpause um durchzuatmen, dann kann der FC St. Pauli mit seinen vielen Neuzugängen wieder durchstarten.
Immer weiter vor!//Nina
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