MillernTon
·19. Dezember 2025
Wie der FC St. Pauli uns in die Winterpausen schickte

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Am Sonntag reist der FC St. Pauli zum letzten Spiel des Jahres zu Mainz 05. Wir schauen auf die letzten 15 Jahre der Jahresabschlussspiele des FCSP. Titelfoto: Martin Rose/Bongarts/Getty Images via OneFootball
Am Sonntag ist es soweit: Das letzte Spiel des Jahres 2025 steht an. Dieses Jahr geht es mit vorweihnachtlicher Stimmung nach Mainz. Mit den letzten beiden Ergebnissen und vor allem nach dem Sieg gegen Heidenheim letzten Samstag wirkt die Stimmung ein wenig gelassener. Nach einer Serie von neun Niederlagen sah das vor kurzem noch anders aus. Umso wichtiger, diese Stimmung aufrecht zu erhalten und mit einem Sieg bei den Rheinhessen die Fans und Mannschaft in die Winterpause zu schicken. Hier schauen wir auf die letzten 15 Jahre der letzten Spiele vor der Winterpause zurück und werden feststellen: Es war schon mal schlimmer.
In der Bundesliga Saison 2010/11 erwartete uns derselbe Gegner, zu dem wir dieses Wochenende reisen werden: FSV Mainz 05. Einziger Unterschied ist, dass es damals ein Heimspiel war. Der zuvor im Spiel gegen Bayern München mit Rot vom Platz gestellte Thomas Kessler wurde im Tor durch Mathias Hain ersetzt. Nach zwei Gegentreffern durch André Schürrle erzielte Matthias Lehmann per Handelfmeter den Anschlusstreffer (33.). Zur Pause stand es 1:3, Lehmann konnte in der 63. erneut verkürzen – doch am Ende ging das Spiel mit 2:4 an Mainz 05. Am Ende des Kalenderjahres stand der FC St. Pauli auf mit 17 Punkten auf Platz 15. Wenn wir dieses Mal mit einem Sieg nach Hause fahren (und Augsburg Punkte liegen lässt), wäre der 15. Platz erneut drin!Allerdings stieg der FCSP am Saisonende als Tabellenletzter mit 29 Punkten ab.
In der Saison 2011/12, zurück in der zweiten Bundesliga, musste der FC St. Pauli am Ende des Jahres gegen Eintracht Frankfurt ran und konnte sogar einen 2:0 Sieg einfahren (32. Minute Fabio Morena, 67. Max Kruse). Am Ende des Jahres kamen wir damit auf Platz vier der Tabelle, was auch zu Saisonende der Tabellenplatz war. Frankfurt stieg wieder in die erste Bundesliga auf. 2012/13 gab es ein unspektakuläres 0:0 beim FC Ingolstadt, in der Saison drauf (2013/14) verlor der FC St. Pauli gegen den Karlsruher SC zu Hause mit 0:2.

Jubel nach dem Heimsieg gegen Eintracht Frankfurt am 19. Dezember 2011.
// (c) Stuart Franklin/Bongarts/Getty Images via OneFootball
Ein wenig schlechter erging es dem FC St. Pauli in der Saison 2014/15: Man musste sich aus dem Tabellenkeller der zweiten Bundesliga retten. Der Gegner vor Weihnachten hieß VfR Aalen, dieser hatte genauso mit Abstiegssorgen zu kämpfen wie der FCSP. Mit Trainer Ewald Lienen holten sich die Kiezkicker zum Jahresende einen 3:1-Sieg (35. John Verhoek, 50. Eigentor Barth, 81. Lennart Thy). Zum Einlauf gab es eine Choreo mit „You’ll never walk alone“ und mit Ewald Lienen ging es in den Klassenkampf. Der FC St. Pauli stand nach dem Spiel immer noch auf Abstiegsrang 17, zu Saisonende war der Klassenerhalt aber mit Platz 15 geschafft.
Die DFL scheint uns gerne zu Hause in die Winterpause zu schicken, denn elf von den 15 Spielen, die wir hier thematisieren, fanden am Millerntor statt. Das Spiel Nummer 16 diesen Sonntag erfolgt wie vier andere ausnahmsweise auswärts. Dazu später mehr. Während der FC St. Pauli die Saison 2015/16 gemütlich auf Platz vier zur Winterpause beendete (allerdings 1:2 gegen den KSC verlor), ging es in der Saison darauf (2016/17) erneut um den Klassenerhalt in der zweiten Bundesliga. Gegen VfL Bochum wurde bloß ein 1:1 (76. Aziz Bouhaddouz) geholt und man landete auf dem 18. Tabellenplatz. Aber Lichtblick: am Ende der Saison schaffte man es noch auf Platz sieben. Also: Nichts ist unmöglich!
Die Saisons 2017/18 und 2018/19 verliefen etwas entspannter. Zunächst ging es zum Jahresende erneut gegen VfL Bochum. Diesmal holte man sich den 2:1 (34. Lasse Sobiech; 49. Jan-Marc Schneider) Heimsieg und beendete das Jahr auf Platz zehn. Und auch das nächste Jahr beendete man erfolgreich. Mit einem 4:1 (16. Bernd Nehrig; 59. Marvin Knoll; 63. & 90. Dimitrios Diamantakos) gegen den 1. FC Magdeburg konnte man auf dem dritten Tabellenplatz entspannt in die Winterpause ziehen.

FIFA-Referee Bibiana Steinhaus präsentiert 2017 gegen den VfL Bochum eine Gelbe Karte gegen Johannes Flum (verdeckt).
// (c) Oliver Hardt/Bongarts/Getty Images via OneFootball
Während der FC St. Pauli in der Saison 2019/20 auf Tabellenplatz elf und mit einem 3:0 (3. & 25. Henk Veerman; 54. Victor Gyökeres) gegen Arminia Bielefeld in die Winterpause ging, ging es im 2020/21 wieder mal um den Klassenerhalt. Im ersten Jahr der Corona-Pandemie endete der FC St. Pauli nach einer 0:3 Niederlage gegen Fortuna Düsseldorf erneut nur auf Platz 17. Am Ende der Saison rettete man sich noch auf Platz zehn. Die Saison 2021/22 verlief für den FC St. Pauli unter Trainer Timo Schultz lange gut. Die Hinrunde beendete man auf Tabellenplatz eins, der Rückrundenstart noch vor Weihnachten verlief allerdings nicht nach den Vorstellungen des FCSP. Bei Holstein Kiel musste man sich mit einer 0:3-Niederlage zufrieden geben. Die Tabellenführung gab man zu diesem Zeitpunkt noch nicht ab, doch lange hielt der Erfolg des FC St. Pauli nicht mehr an. Am Ende landete man auf Platz fünf, die Saison darauf startete holprig.
Denn: In der Saison 2022/23 kam nach dem letzten Spiel des Jahres, einem 4:4 (24., 35. Eggestein; 43. Smith; 61. Daschner) gegen beim Karlsruher SC, das Aus für Trainer Timo Schultz. Der FC St. Pauli war nur auf Tabellenplatz 15. Was folgte war allerdings das Beste, was dem FC St. Pauli passieren konnte. Im neuen Jahr nimmt Fabian Hürzeler die Position als Cheftrainer ein und holt kurz darauf satte elf Siege in Folge. Der FC St. Pauli schaffte zum Saisonende den Sprung auf Platz fünf. Die Saison darauf war der FC St. Pauli nicht mehr zu stoppen.
Aber ganz perfekt kann keine Saison verlaufen. Im letzten Spiel des Kalenderjahres traf der FC St. Pauli in der Saison 2023/24 am Millerntor auf SV Wehen Wiesbaden mit einem klaren Ziel: Herbstmeisterschaft. Dazu fehlten drei wichtige Punkte, diese konnte der FC St. Pauli in diesem Spiel allerdings nicht holen. Die beiden Mannschaften trennten sich 1:1 (47. Hartel). Der Herbstmeistertitel ging an Holstein Kiel. Das sollte uns im neuen Jahr allerdings egal sein, denn: Der FC St. Pauli machte als Meister der zweiten Bundesliga den Aufstieg klar.
Vielen von uns wird die letzte vorweihnachtliche Auswärtsfahrt noch gut in Erinnerung geblieben sein. Denn das war rundum ein guter Tag. Für viele ging es mit dem Sonderzug nach Stuttgart und es ertönten bereits auf der Hinfahrt neue melodische Klänge aus der Fanszene: der neue Fangesang auf „36 Grad“ wurde ordentlich eingeweiht. Mit dem 1:0 Sieg durch das Tor (21.) von Johannes Eggestein schickte der FC St. Pauli uns in die Winterpause und das neue Lied wurde auf Endlosschleife gesungen und gesungen. Auf Platz 14 startete man dann ins neue Jahr und am Ende der Saison machte man den Klassenerhalt sicher.

Noch frisch in Erinnerung: Jubel nach dem letzten Spiel vor Weihnachten 2024.
// (c) Alexander Hassenstein/Getty Images via OneFootball
Was lernen wir aus diesem Rückblick also? Auch aus einer miesen Tabellensituation kann man wieder entkommen und wir waren bereits in schlimmeren Situationen als jetzt. Trotzdem: jetzt geht es erneut gegen Mainz 05, wie vor 15 Jahren in der ersten Bundesliga und es geht um wichtige Punkte. Diese sollten wir unbedingt holen, damit wir die Chance auf Platz 15 ergreifen können. Ich freue mich sehr auf das Spiel und bin gespannt, wie es am Ende ausgeht. Wenn es eine genauso schöne Tour wie gegen Stuttgart letztes Jahr wird, dann wäre ich sehr zufrieden.
Wie dem auch sei, genießt das Spiel, ob vor Ort, vorm Fernseher oder in der Kneipe, macht es euch nett und vorweihnachtlich und habt wundervolle Feiertage danach. Im neuen Jahr ist noch alles möglich, egal wie das Spiel am Wochenende ausgehen mag. Das haben die letzten Jahre gezeigt.
Immer weiter vor! Forza St. Pauli!// Nina
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