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·31. Juli 2025
Wie lange wartet Bayern noch? Woltemade-Poker wird zum Geduldsspiel

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·31. Juli 2025
Der Poker um Nick Woltemade entwickelt sich immer mehr zum Transfer-Krimi. Während der FC Bayern ein offizielles Angebot auf dem Tisch hat liegen lassen, blockt der VfB Stuttgart weiter – und der Spieler selbst leidet spürbar unter der Hängepartie.
Gerade einmal 58 Kilometer trennen die Allianz Arena von Rottach-Egern, wo der VfB Stuttgart aktuell sein Trainingslager absolviert. Und doch liegen zwischen den beiden Standorten Welten: Während Jan-Christian Dreesen in München den Standpunkt der Bayern nüchtern skizziert, geben sich die Verantwortlichen am Tegernsee schweigsam – und senden ein klares Signal: Ein Verkauf von Nick Woltemade ist vorerst nicht geplant.
Bayerns CEO bestätigte im Rahmen der Eröffnung der Allianz-Arena-Sonderausstellung: „Wir hatten ein Angebot abgegeben, das hat bisher nicht zu einem Gespräch geführt und das ist der Status quo.“ Die Münchner scheinen sich damit abgefunden zu haben, dass ein kurzfristiger Abschluss in weite Ferne gerückt ist.
Währenddessen wirkt der 23-Jährige selbst wie versteinert, wie SPORT1 berichtet. Schon bei seiner Rückkehr zum Team zeigte sich der Offensivmann nach seinem Sonderurlaub distanziert und ohne große Mimik. Beim Training fiel auf, dass er zwar bemüht, aber selten eingebunden war – auch von den Mitspielern erhielt er kaum Zuspiele. Fanwünsche nach Autogrammen erfüllte er höflich, verschwand danach jedoch wortlos im Mannschaftsbus.
Teamkollege Ermedin Demirovic fand bei SPORT1 mitfühlende Worte: „Klar ist das in seinem Kopf. Es ist nicht einfach, wenn man jeden Tag aufs Neue sein Gesicht in den Zeitungen sieht.“ Bereits während der U21-EM habe man gespürt, wie sehr ihn der wachsende Druck beschäftige.
Nach SPORT1-Informationen fordert der VfB Stuttgart weiterhin eine Ablöse von mindestens 65 Millionen Euro. Zwei Angebote der Münchner, zuletzt über 55 Millionen inklusive Boni, wurden rigoros abgelehnt. Ein Treffen der Klubverantwortlichen? Fehlanzeige.
Jan-Christian Dreesen bringt es auf den Punkt: „Unsere Branche ist so verrückt, dass alles normal ist und auch manchmal unnormal.“
Es wird spannend zu sehen, wie lange die Bayern bei diesem Geduldsspiel noch mitmachen. Klar ist: Der FCB möchte im offensiven Mittelfeld personell nachlegen. Das Transferfenster ist zwar noch knapp vier Wochen geöffnet. Der Transfer von Luis Diaz und der aktuelle Poker um Woltemade zeigen jedoch, wie komplex und langwierig sich solch ein Prozess ziehen kann.
Laut der Sport BILD soll es auch VfB-intern Diskussionen geben, ob man sich eine Deadline in der Causa Woltemade setzen möchte. Grund: Die Schwaben müssten sich nach einem Verkauf selbst um einen entsprechenden Ersatz bemühen.