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·7. Juni 2024
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·7. Juni 2024
Merle Frohms ist die deutsche Nummer eins und hilft ihrer Mannschaft dabei, den Kasten so sauber wie möglich zu halten. Aber wenn Deutschland eines kann, dann ist es, Weltklasse-Torhüterinnen hervorzubringen - ein Beispiel dafür ist Ann-Katrin Berger. Andere Länder hätten wohl gerne ein solches Luxusproblem, aber wie wird der Bundestrainer mit dem Kampf um die Nummer eins im Tor umgehen und wen sieht er vorne?
Die Olympischen Spiele stehen vor der Tür und nach dem enttäuschenden Abschneiden bei der Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr will die deutsche Mannschaft wieder zeigen, was in ihr steckt, doch die Plätze sind begrenzt. Nur 18 Spielerinnen kann Hrubesch mit nach Paris nehmen - alle träumen von Olympia und wollen dabei sein, doch der Bundestrainer muss harte Entscheidungen treffen, um den bestmöglichen Kader zusammenzustellen. Auch die Torhüterfrage scheint für Hrubesch noch offen zu sein - für viele eine Überraschung, denn Merle Frohms gilt als deutsche Stammtorhüterin.
Festlegen möchte sich Hrubesch bisher noch nicht: "Geschenke gibt es bei mir nicht“, sagte der Interims-Bundestrainer in der vergangenen Woche. "Morgen ist der eine verletzt, dann ist der andere der Erste. Warum sollte ich mich also festlegen?“ Das kann man als das Gegenteil eines Vertrauensbeweises für die erfahrene Frohms werten. Er wisse, dass er mit Frohms, Ann-Katrin Berger und Stina Johannes "drei super Torhüterinnen“ habe.
Nach Informationen der F.A.Z. soll Hrubesch für die Olympischen Spiele in Paris Ann-Katrin Berger gegenüber Merle Frohms klar favorisieren. Berger überzeugt durch ihre ruhige und zuverlässige Art und ist seit ihrem Wechsel zu NJ/NY Gotham FC die klare Nummer eins im amerikanischen Verein. Bald also auch im deutschen Tor? Mitte Juli stehen zwei weitere Länderspiele an, die die deutsche Nationalmannschaft als Vorbereitung auf die Olympischen Spiele nutzen will und muss. Hrubesch könnte Berger in beiden Partien zum Einsatz kommen lassen, damit sie sich weiter mit der Mannschaft einspielen kann.
Bisher ist Merle Frohms die klare Nummer eins im deutschen Tor - doch das könnte sich schon bald ändern. / Severin Aichbauer/GettyImages
Für Frohms wäre ein Wechsel im deutschen Tor ein herber Rückschlag. Die VfL-Torhüterin zeigte sich wenig erfreut über die Diskussionen. Bundestrainer Hrubesch habe ihr gegenüber die Ausgangslage genau so geschildert, "was er in den Medien auch gesagt hat“, sagte sie. Sie müsse jede Entscheidung des Trainers akzeptieren, aber nicht jede "nachvollziehen können“, sondern damit "umgehen können“. Sie müsse ihre Leistung auf dem Platz bringen, sagte sie noch, "und das habe ich getan sowohl im Verein als auch hier. Mehr kann ich nicht machen.“
Wie sich Hrubesch seine Startelf für Olympia vorstellt, wird sich in den nächsten Spielen zeigen, denn viel Zeit bleibt nicht mehr, bis die Abläufe stimmen müssen, um bei Olympia ein besseres Turnier zu spielen als im vergangenen Jahr.