WM-Besonderheit: Eigene VAR-Regeln für das Turnier? | OneFootball

Bei der WM in den USA, Mexiko und Kanada könnte der Videoschiedsrichter weitere Befugnisse erhalten. Auch Eckbälle sollen überprüft werden.

Wie der Telegraph berichtet, wünscht sich die FIFA, bei dem Mega-Event zusätzliche Instrumente zur Verfügung zu haben, um auch kleinere, aber möglicherweise spielentscheidende Fehler zu vermeiden. Dazu zählt unter anderem die Überprüfung fälschlich gegebener Eckbälle.

In der Premier League hatte das Thema erst kürzlich für Ärger gesorgt. Nottinghams Trainer Sean Dyche hatte sich beschwert, dass der VAR nicht bei Ecken eingreifen darf, nachdem sein Team zwei Wochen in Folge Gegentore nach Eckbällen kassierte, die es nicht hätte geben dürfen.

WM als Versuchskaninchen? IFAB diskutiert Regeländerungen

Zeitnahe Änderungen für den Vereinsfußball sind derzeit aber nicht in Aussicht. Für die WM in Nordamerika könnte das International Football Association Board jedoch eine Sondergenehmigung aussprechen, um die Befugnisse der Videoassistenten entsprechend auszuweiten. Das Thema wird bei den Regelhütern des Fußballs schon seit Sommer diskutiert, bisher mit gemischten Reaktionen.

Auch die Möglichkeit bei gelb-roten Karten einzugreifen, beschäftigt das IFAB. Dass der VAR dem Schiedsrichter bei der WM aufs Ohr sagen darf, wenn ein Spieler fälschlicherweise nicht die zweite gelbe Karte gesehen hat, gilt aber als unwahrscheinlich, da es sich dabei um eine subjektive Entscheidung handelt.

Bei Eckbällen handelt es sich jedoch – wie auch bei Abseitspositionen – um faktische und eindeutig belegbare Entscheidungen. Zu einer Hürde könnte jedoch der Grundsatz werden, dass eine Entscheidung nach Wiederanpfiff bisher nicht mehr geändert werden darf. Diese Regel würde außer Kraft gesetzt, falls der VAR Tore nach falschen Eckbällen zurücknehmen darf.

Foto: Getty Images

Eine weitere Idee, die in den letzten Monaten immer wieder diskutiert wurde, betrifft die Torhüter. Das IFAB hat geprüft, ob der Ball in Zukunft für „tot“ erklärt wird, sobald der Keeper einen Elfmeter pariert. Wie im Elfmeterschießen wäre ein Nachschuss dann nicht mehr möglich. In den letzten Wochen ist das Thema allerdings abgekühlt und dürfte daher keinen Einfluss auf die WM im Sommer haben.