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·19. September 2025

Wörle-Rückkehr ausgeschlossen: So läuft die Trainersuche in Ulm

Artikelbild:Wörle-Rückkehr ausgeschlossen: So läuft die Trainersuche in Ulm

Seit Donnerstag ist Robert Lechleiter beim SSV Ulm 1846 Geschichte, die Suche nach einem neuen Trainer läuft bereits auf Hochtouren. Dabei verfolgen die Spatzen ein klares Profil. Eine Rückkehr von Aufstiegscoach Thomas Wörle schloss Geschäftsführer Markus Thiele derweil aus.

"Keine Kurzschluss- oder Panikreaktion"

Sie seien zum "Handeln gezwungen gewesen", die Verantwortlichen der Spatzen nach der bisher enttäuschenden Saison, betonte Geschäftsführer Markus Thiele am Freitag im Rahmen einer Pressekonferenz. Als Gründe für die Trennung nannte er zum einen die schwachen Ergebnisse (nur zwei Siege und schon vier Niederlagen) sowie eine ausbleibende Entwicklung der Mannschaft. Etwas kryptisch verwies der 43-Jährige zudem darauf, dass Außenstehende nicht das Wissen hätten, um solche Entscheidungen treffen zu können. Ob intern möglicherweise etwas vorgefallen ist, blieb allerdings offen.


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Vehement widersprach Thiele dagegen Berichten, wonach er mit Lechleiter befreundet gewesen wäre. Schließlich würde es sich dann um Vetternwirtschaft handeln. Auch Gerüchte, der Aufsichtsrat sei in die Trainer-Freistellung nicht mit eingebunden gewesen, dementierte er: "Da wird mir unterstellt, dass ich Alleingänge machen würde." Tatsächlich waren die Verantwortlichen aber offenbar gemeinschaftlich zu der Erkenntnis gekommen, dass Lechleiter nicht mehr der richtige Trainer war, um die Kehrtwende einzuleiten und den nächsten Schritt der Entwicklung zu machen. Dafür habe schlicht die Überzeugung gefehlt. Von einer Kurzschluss- oder Panikreaktion wollte Thiele aber nicht sprechen. Es sei einzig um die Frage gegangen, wie eine sorgenfreie Saison gespielt werden könne, um auch nächstes Jahr weiter in der 3. Liga dabei zu sein.

Nun läuft die Suche nach einem neuen Coach. "Wir werden jetzt den Markt sondieren, unsere Listen durchgehen und schauen, dass wir gute Gespräche führen werden", so Thiele. Der Lechleiter-Nachfolger soll einen "fußballerischen Ansatz" mit mutigem und offensivem Fußball verfolgen. Viele Fans wünschen sich die Rückkehr von Aufstiegscoach Thomas Wörle, zumal dieser nach wie vor unter Vertrag steht. Dass der 43-Jährige auf absehbare Zeit nochmal für die Spatzen tätig sein wird, schloss Thiele allerdings aus.

Glasbrenner will offensiver spielen lassen

Bis der neue Coach gefunden ist, wird U19-Coach Moritz Glasbrenner die Mannschaft anleiten. Dieser würde das gesuchte Trainerprofil insofern erfüllen, als er eine "etwas offensivere" und mutigere Spielweise mit viel Ballbesitz ankündigte. Als Dauerlösung kommt der gebürtige Ulmer aufgrund der fehlenden Pro-Lizenz aber nicht infrage. Zumindest beim Heimspiel gegen den SSV Jahn Regensburg wird der 35-Jährige am Sonntag nun aber auf der Bank sitzen. Nach der ersten Kontaktaufnahme in der Nacht auf Donnerstag habe er direkt mit der Vorbereitung für die Partie begonnen. Die ersten Stunden als Interimscoach seien dabei "sehr intensiv" gewesen, so Glasbrenner. "Man muss aber sagen, dass sowohl die Mannschaft als auch die Verantwortlichen uns den Einstieg sehr leicht gemacht haben."

Der 35-Jährige will die Aufgabe nun "mit viel Demut und Dankbarkeit" angehen. "Wir haben einen klaren Auftrag." Von der Mannschaft zeigt sich der Interimscoach überzeugt, verfüge diese doch über "tolle Führungspersönlichkeiten" und sei intakt. "Die Jungs sind offen, ein eingeschworener Haufen und brennen für die Sache." Ob er U19-Spieler für den Kader am Sonntag berufen wird, ließ Glasbrenner noch offen, beim Training am Donnerstag waren aber einige Talente dabei. Nicht mit dabei war dagegen – neben den Langzeitverletzten – auch Marcel Wenig, der sich am Knie verletzt hat. Ob der 21-Jährige womöglich länger ausfallen wird, ist noch offen.

Kommt ein Martinovic-Ersatz?

Dass Dominik Martinovic den Spatzen nach einem Kreuzbandriss einige Monate fehlen wird, ist indes sicher. Thiele zufolge sondiere man derzeit den Markt der vereinslosen Spieler nach einem möglichen Ersatz. Wenn jemand kommt, dann aber nur ein Spieler, der – ähnlich wie Leon Dajaku – sofort weiterhilft. "Weil wenn er sechs bis acht Wochen braucht, um spielfähig zu sein, dann ist schon wieder fast Wintertransferphase", so Thiele, der die Spatzen trotz der Verletzungssituation nicht unter Druck sieht, zwangsläufig handeln zu müssen.

"Wir werden natürlich schauen, ob etwas Sinnvolles dabei wäre. Wenn nicht, vertrauen wir auch der jetzigen Kaderstruktur." Zumal er sich vom Potenzial der Mannschaft "zu 100 Prozent" überzeugt zeigt. "Wir haben eine Mannschaft zusammengestellt, die auch Fußball spielen will." Jetzt muss nur noch der passende Trainer gefunden werden, nachdem es mit Lechleiter nicht geklappt hat.

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