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·3. Dezember 2025
Xabi Alonso äußert sich nach wachsender Kritik: Droht Arda Güler die Bank?

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·3. Dezember 2025

Bei Real Madrid ist die Stimmung vor dem heutigen Duell mit Athletic Bilbao (19:00 Uhr MEZ) angespannt. Trainer Xabi Alonso, der die Nachfolge von Carlo Ancelotti angetreten hat, steht nach einer Schwächephase massiv im Fokus. Die „Köngilichen“ haben ihre letzten drei Ligaspiele nicht gewinnen können und mussten die Tabellenführung an den Erzrivalen FC Barcelona abgeben. Besonders schmerzhaft wirkten die jüngsten Ergebnisse gegen die großen Rivalen: Zwar hatte Real Madrid Barcelona im eigenen Stadion noch mit 2:1 besiegt, doch auswärts setzte es ein heftiges 2:5 im Derby gegen den Stadtkonkurrenten Atletico Madrid. Hinzu kamen Punktverluste gegen vermeintlich schwächere Gegner, sodass in Spanien zunehmend die Frage gestellt wird, ob Alonso die Mannschaft noch voll im Griff hat.
In dieser Gemengelage rücken nicht nur die Resultate, sondern auch personelle und taktische Entscheidungen des Trainers in den Mittelpunkt. Gerade im Mittelfeld werden die Stimmen lauter, die die Rollenverteilung und das Zusammenspiel der kreativen Köpfe infrage stellen. Dabei steht ein Name besonders im Brennpunkt: Arda Güler. Der 20-jährige türkische Nationalspieler gilt als eines der größten Versprechen im Kader, muss sich aber nach mehreren durchwachsenen Auftritten deutlicher Kritik stellen.
In der spanischen Öffentlichkeit ist eine spürbare Debatte um Güler entbrannt. Journalisten und Fans werfen dem Youngster vor, seine Qualitäten im Zentrum nicht konstant auf den Platz zu bringen. Gerade in den letzten Spielen gegen Teams aus der unteren Tabellenhälfte habe der Offensivmann nach Meinung vieler Beobachter nicht genügend Einfluss genommen. Die Erwartungshaltung an den technisch starken Mittelfeldspieler sei enorm, zumal Real Madrid ihn als Zukunftsprojekt mit großer Strahlkraft verpflichtet hat.
Vor diesem Hintergrund wurde spekuliert, ob die Lösung darin liegen könnte, Arda Güler zunächst auf die Bank zu setzen und das Zentrum defensiver oder direkter zu besetzen. Zudem stand die Frage im Raum, ob der 20-Jährige überhaupt ideal zu Jude Bellingham passe, der mittlerweile als Dreh- und Angelpunkt der Offensive gilt. Teile der spanischen Presse zeichneten das Bild eines unausgewogenen Mittelfelds, in dem sich die beiden kreativen Freigeister gegenseitig Räume nähmen und die Stabilität im Verbund litte.
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Auf der Pressekonferenz vor dem Athletic-Spiel nutzte Xabi Alonso die Gelegenheit, um die Diskussion um Güler und Bellingham geradezurücken. Der 44-jährige Coach reagierte deutlich auf die These, beide seien nicht kompatibel. Alonso stellte klar, dass er mit der Entwicklung seines Youngsters grundsätzlich zufrieden sei und nicht daran denke, das Duo aufzusprengen. Wörtlich erklärte er, man hätte diese Frage nach dem Barcelona-Spiel und der Partie gegen den FC Valencia wohl gar nicht gestellt, wenn es damals schon ernsthafte Zweifel an der Kombination gegeben hätte.
In seiner Analyse betonte Alonso, dass die aktuelle Ergebniskrise weniger an einzelnen Spielern festzumachen sei, sondern das gesamte Kollektiv betreffe. „Als Team haben wir nach diesen beiden Spielen etwas an Qualität verloren, wir haben Energie verloren und wir waren alle beeindruckt, alle Spieler waren beeindruckt.“ Damit nahm er Arda Güler ausdrücklich aus der Schusslinie und rückte den mentalen und physischen Zustand der gesamten Mannschaft in den Vordergrund. Aus seiner Sicht haben Güler und Bellingham gezeigt, dass sie gemeinsam funktionieren können – und genau darauf will er auch in Zukunft bauen.
Für die Fans von Real Madrid war eine zentrale Botschaft der Pressekonferenz besonders wichtig: Xabi Alonso plant nicht, Arda Güler demonstrativ auf die Bank zu setzen, um ein Zeichen zu setzen. Im Gegenteil, der Trainer unterstrich, dass er weiterhin auf die Qualitäten des 20-Jährigen setzt und ihm auch in schwierigen Phasen das Vertrauen schenken will. „Sie können zusammen spielen, sie haben gut zusammen gespielt und sie werden wieder zusammen spielen“, hielt Alonso fest und machte deutlich, dass er das Duo im offensiven Mittelfeld als Teil der Lösung und nicht als Problem versteht.
Gleichzeitig räumte Alonso ein, dass das Team nach den intensiven Topspielen mental und körperlich Tribut gezahlt habe. Der Leistungsabfall sei spürbar gewesen, habe jedoch alle Spieler betroffen – vom erfahrenen Führungsspieler bis zum Youngster. Anstatt nun einzelne herauszugreifen und zum Sündenbock zu machen, will der Coach an kollektiven Antworten arbeiten. Für Güler bedeutet das: Er bleibt im Kern der sportlichen Planung und erhält die Chance, gerade in einer heiklen Phase zu beweisen, dass er dem Druck bei einem Klub wie Real Madrid gewachsen ist.
Mit seiner Reaktion auf die Kritik setzte Xabi Alonso kurz vor dem Duell mit Athletic Bilbao ein wichtiges Zeichen in Richtung Kabine und Öffentlichkeit. Anstatt sich hinter den schwächeren Ergebnissen zu verstecken oder einzelne Spieler zu opfern, stellte er den Zusammenhalt der Mannschaft in den Mittelpunkt. Die Botschaft ist klar: Weder Arda Güler noch Jude Bellingham sind das Problem – vielmehr muss Real Madrid als Ganzes zu seiner Energie, Intensität und Effizienz der Saisonphase zurückfinden, in der Siege gegen Gegner wie Barcelona noch selbstverständlich wirkten.
Ob der Kurs des Trainers aufgeht, wird sich bereits in den kommenden Wochen zeigen. Klar ist jedoch: Die Personalie Arda Güler bleibt ein Gradmesser dafür, wie mutig und zukunftsorientiert Real Madrid unter Xabi Alonso aufstellt ist. Für den Moment ist die Antwort des Trainers eindeutig – der Youngster wird nicht zum Opfer der Krise gemacht, sondern soll an der Seite von Jude Bellingham helfen, die Wende einzuleiten.









































