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·8. Oktober 2024

Zähe Stadtpolitik in der Stadionfrage

Artikelbild:Zähe Stadtpolitik in der Stadionfrage

Oberbürgermeister Dieter Reiter und seine Sportbürgermeisterin Verena Dietl versprechen oft viel, wenn es ums Grünwalder Stadion geht. Und scheitern dabei meist an ihren Referaten. Ein Kommentar.

Wer macht eigentlich die Politik in München? Wer gibt den Takt an in der Stadt? Natürlich die gewählten Vertreter. Allen voran Oberbürgermeister Dieter Reiter und natürlich, wenn es zum Beispiel um die Stadionfrage geht, seine Sportbürgermeisterin Verena Dietl. Die Löwen sind durchaus ein relevanter Personenkreis im Hinblick auf die Wahlen. Im letzten Wahlkampf stellte man klar, man sei “für den Ausbau des Grünwalder Stadions” und es sei den Jusos als auch der SPD-Stadtratsfraktion wichtig, “dass das Stadion dauerhaft Heimat des TSV 1860 München bleibt und zweitligatauglich wird”. Dabei sei “der geplante Ausbau und die Machbarkeitsstudie” eine “Initiative der SPD”. Die Umsetzung sei dabei “in der neuen Wahlperiode ein Ziel der Juso-Stadträt*innen”. Verena Dietl und die Münchner Jusos ständen für ein blaues Giesing. Die Löwen seien deshalb aufgefordert “Dieter Reiter als Oberbürgermeister” zu wählen und Jusos und SPD in den Stadtrat.


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Was ist bislang passiert? Nicht wirklich viel. Verena Dietl brachte die Möglichkeit einer Erbpacht ins Spiel. Die Löwen nahmen diese Thematik rasch auf, suchten nach Investoren und stellten der Stadt München ein Modell vor. Doch das war schnell vom Tisch. Warum? Dietl hatte die Rechnung ohne ihre Referate gemacht. “Gemeinsam mit der Stadtspitze um Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD), Bürgermeister Dominik Krause (Grüne) und Bürgermeisterin Verena Dietl (SPD) leiten sie die Geschicke der Landeshauptstadt München”, heißt es auf der Homepage der Stadt München. Wenn es um die Stadionfrage geht, sind sie allerdings vor allem ein Bremsklotz. Eine Erbpacht? Kommt für das eine oder andere Referat gar nicht in Frage. Schon ist eine Aussage einer gewählten Politikerin nichts mehr wert. Die monatelangen Bemühungen der Löwen, inklusive der Suche nach Investoren, vergeblich.

Mit den Referaten zu kommunizieren ist ohnehin schwer. “Es geht hoid net”, dürfte die unterschwellige Antwort meistens sein. Von Stadtangestellten, die sehr sicher im Sessel sitzen und nicht gewählt werden müssen. “Es geht hoid net” – so hatte Wildmoser damals schon die Rückkehr auf Giesings Höhen geblockt. Verpackt wird dieser Satz allerdings bei den Referaten in komplexen Formulierungen, bei denen man gerne auch länger auf Antworten / Einschätzungen / Zahlen anderer Referate oder anderer Behörden wartet. Wirklich innovative Entscheidungen scheitern oft am unfassbar zähen Verwaltungsapparat der Stadt.

Die Löwen tun sich schwer. Und Präsident Robert Reisinger hat durchaus Recht. Ohne eine “visionäre starke politische Kraft” kommt man bei der Stadionthematik nicht weiter. Nicht einmal die notwendige Grundsanierung wird angepackt. 2010 bis 2013 hatte man das Stadion saniert – ausgelegt auf 10 Jahre. Dann ist eine erneute Sanierung fällig. Der Zeitpunkt ist bereits abgelaufen. Die Schuld schiebt man gerne auf die Löwen. Und lenkt damit ganz gut davon ab, dass die gewählten Politiker der Stadt München oft an ihren Referaten scheitern.

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