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·16. Juni 2025
Ziehen die Eintracht-Frauen in ein größeres Stadion?

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·16. Juni 2025
Zwar schlossen die Frauen von Eintracht Frankfurt die Saison auf dem dritten Tabellenplatz ab, in einer speziellen Rangliste dürfen die Adlerträgerinnen aber dennoch von ganz oben grüßen: Kein anderer Verein brachte in der Spielzeit 2024/25 im Schnitt mehr Zuschauerinnen und Zuschauer in das Stadion als die SGE: 5.733 Fans fanden nämlich durchschnittlich ihren Weg in die Frankfurter Heimspielstätten. Das liegt einerseits daran, dass das Duell der SGE-Frauen gegen die Meisterinnen aus München im großen Waldstadion ausgetragen wurde, wo stolze 30.500 Zuschauerinnen und Zuschauer das Topspiel verfolgten.
Auf der anderen Seite füllen die Adlerträgerinnen nahezu jedes zweite Wochenende ihre Tribünen und Stehplätze im kleineren Stadion am Brentanobad. Das Schmuckkästchen im Frankfurter Stadtteil Rödelheim ist schon seit etlichen Jahren die Heimspielstätte der SGE-Frauen und bietet Platz für 5.750 Personen. Doch damit sich die Frauenfußball-Abteilung selbst finanziert, sind vor allem die Einnahmen aus den Ticketverkäufen immens wichtig. Genau wie beispielsweise der FC Bayern steht auch Eintracht Frankfurt vor dem Problem, den Spagat zwischen einem angemessenen, aber nicht zu großen Stadion für die Frauenmannschaft zu meistern. Denn die großen Arenen der Vereine sind nicht wirklich eine Option, da das für die Klubs immer noch ein Draufzahlgeschäft ist.
Nach Informationen der Bild erwägt die Frankfurter Führungsriege einen Stadionwechsel, um mehr Fans zu den Heimspielen der Frauen zu bekommen und dadurch mehr Einnahmen zu erwirtschaften. Die Bild-Zeitung nennt auch bereits ein Beispiel für eine neue Spielstätte: das Stadion am Bornheimer Hang vom FSV Frankfurt - auch PSD Bank Arena genannt. Dort seien zwar Tribünen, VIP-Bereiche und Vermarktung professioneller, die Miete aber dementsprechend auch teurer. Das Stadion hat eine Kapazität von 12.542. Damit das Geschäft rentabel ist, müssten also fast doppelt so viele Fans durchschnittlich zu den Spielen der Eintracht-Frauen kommen, als das bisher der Fall war.
Der Bornheimer Hang bietet Platz für knapp über 12.000 Fans / Marvin Ibo Guengoer - GES Sportfoto/GettyImages
Die Frauenabteilung der Eintracht hat einen großen Umbruch zu bewerkstelligen. Es geht darum, das wirtschaftliche Interesse mit den sportlichen Ambitionen in Einklang zu bringen. Aktuell steht die SGE vor allem durch zahlreiche Abgänge von namhaften Spielerinnen wie Kleinherne, Dunst oder Pawollek in der Kritik. Viele Beobachter sehen für die kommende Saison eine geschwächte Frankfurter Mannschaft und fragen sich, inwieweit die SGE an der vergangenen Spielzeit anknüpfen kann. Die Eintracht-Bosse würden angeblich nach vier dritten Plätzen in Folge einen Einbruch in ihrer Berechnungen einkalkulieren.
"An unseren Zielen hat sich nichts geändert, wir wollen in die Champions League und dort auch die Gruppenphase überstehen", betonte Sport-Vorstand Markus Krösche vor kurzem in einem Bild-Interview. Wie realistisch diese Ziele sind, wird sich nach der Europameisterschaft zeigen, wenn es für die Eintracht-Frauen zur UWCL-Qualifikation geht.
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