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·19. Mai 2025

Zwei Jahre Transfersaga! FC Bayern Frauen verpflichten Stine Ballisager

Artikelbild:Zwei Jahre Transfersaga! FC Bayern Frauen verpflichten Stine Ballisager

Die FC Bayern Frauen verpflichten Stine Ballisager von der AC Florenz und setzen ihren Defensivumbau damit fort.

Mit Stine Ballisager werkeln die FC Bayern Frauen weiter an ihrer Abwehr. Die 31-jährige Innenverteidigerin wechselt zur kommenden Saison von der AC Florenz nach München und hat dort einen Vertrag bis Sommer 2027 unterschrieben. Das gaben die Münchnerinnen am Montag bekannt.


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Der Transfer war dabei wohl kein Schnellschuss. „Wir standen bereits in den vergangenen zwei Jahren mit Stine in Kontakt“, wird Francisco De Sá Fardilha vom Club zitiert: „Sie ist kämpferisch, schnell, stark in Luftduellen und zudem technisch versiert.“ Außerdem verfüge sie „über reichlich Erfahrung auf höchstem Niveau, hat mehr als 60 Länderspiele und verfügt über reichlich Führungsqualitäten“.

Auch die dänische Nationalspielerin bestätigte, dass sie den FC Bayern zumindest „schon seit Langem“ verfolge. Nachdem Tainara, Michelle Ulbrich und Linda Sembrant verabschiedet wurden, war zu erwarten, dass die sportliche Leitung rund um Bianca Rech und De Sá Fardilha zeitnah nachlegen wird.

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FC Bayern Frauen: Großbaustelle Abwehr

Mit Magdalena Eriksson und Glódis Perla Viggósdóttir standen also nur noch zwei echte Innenverteidigerinnen im Kader – hinzu kommt Tuva Hansen als Notlösung. Die Norwegerin spielt eigentlich auf der defensiven Außenbahn, löste ihre Aufgaben innen aber meist mindestens ordentlich.

Ballisager ist auf den ersten Blick eine sehr gute Ergänzung für den Kader – und das nicht nur, weil sie ebenfalls aus einem skandinavischen Land stammt. Gerade in der Defensive setzte der FCB in den vergangenen Jahren vor allem auf Erfahrung und weniger auf talentierte, junge Spielerinnen. Eriksson, Sembrant oder Ulbrich sind allesamt Spielerinnen, die bei ihrem Wechsel mindestens 27 Jahre alt waren.

Auf der anderen Seite klappten die Transfers von Tainara oder Bragstad nicht wie gewünscht – wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen und insbesondere bei der Brasilianerin aus bis heute unbekannten Gründen, die aber wohl kaum sportlich sein dürften.

Das Durchschnittsalter der drei gelernten Innenverteidigerinnen, die für die kommende Saison feststehen, beträgt also 30,3 Jahre. Bedeutet auch, dass die Baustelle in der Defensive relativ bald wieder angegangen werden muss.

Wie gut ist Stine Ballisager?

Ballisager spielte lange in Dänemark, feierte dann mit Vålarenga Oslo einige Erfolge wie die norwegische Meisterschaft (2020) und den Pokal (2020, 2021). 2023 wechselte sie in die USA zu Kansas City Current, ehe sie 2024 zur AC Florenz ging. Seit 2009 ist sie bereits Nationalspielerin in Dänemark, wo sie zuletzt zum Stamm des Teams gehörte.

Das war aber nicht immer so. 2017 kam sie beispielsweise nicht zum Einsatz, als Dänemark Vize-Europameister wurde. Ballisager ist mit 1,71 m Körpergröße eher im Durchschnitt für Innenverteidigerinnen anzusiedeln – und damit marginal kleiner als Viggósdóttir und Eriksson (beide 1,73 m).

Sie ist dennoch eine sehr robuste und aggressive Verteidigerin, die über ein hervorragendes und cleveres Zweikampfverhalten verfügt. „Mein Spielstil ist in erster Linie defensiv geprägt“, sagte sie den Vereinsmedien: „Ich sehe mich als echte Verteidigerin. Gleichzeitig habe ich eine Leidenschaft für Ballbesitzfußball, was hervorragend zum Stil des FC Bayern passt.“

Ballisager ist eine ordentliche Kopfballspielerin, ragt aber nicht so heraus wie Eriksson oder Viggósdóttir. Dafür ist sie wendiger als die beiden und kann vor allem in der Restverteidigung einen klaren Unterschied ausmachen, wenn es darum geht, in der Rückwärtsbewegung schnellen Spielerinnen das Tempo zu nehmen und auf deren Bewegungen zu reagieren.

Im Spiel mit dem Ball sollten von der Dänin keine besonderen Dinge erwartet werden. Sie löst ihre Aufgaben meist souverän, ragt im Passspiel aber nicht heraus. Ihr technisches Niveau ist gut und sie kann auch unter Pressingdruck verlässliche Entscheidungen treffen, was sie aber auf dem Level des FC Bayern erst noch beweisen muss.

Stine Ballisager: Welche Rolle wird sie beim FC Bayern spielen?

Große Entwicklungssprünge sind mit 31 Jahren nicht mehr zu erwarten. Der FCB verpflichtet eine Spielerin, die viel Erfahrung und auch ein gutes Fähigkeitenprofil mitbringt. Ob sie in der Lage ist, Eriksson oder gar Viggósdóttir zu verdrängen, ist fraglich. Allerdings dürfte das auch nicht das Ziel dieser Verpflichtung gewesen sein.

Ballisager ist wohl eher der Ersatz für Ullbrich, die in der Rückrunde kaum zum Zug kam. Als regelmäßige Rotationsspielerin kann sie für den Kader eine sinnvolle Ergänzung sein. Um eine noch deutlichere Bewertung des Transfers formulieren zu können, wäre es notwendig, die gezahlte Ablöse zu kennen. Dazu gibt es allerdings keine Informationen. Ihr Marktwert wird von Soccerdonna auf 70.000 Euro geschätzt, der Vertrag in Florenz wäre 2026 ausgelaufen.

Eine geringe Ablöse für eine erfahrene Nationalspielerin, die dem Kader wohl verlässlich mehr Breite geben kann, erscheint sinnvoll zu sein – auch wenn die Frage bleibt, ob Ulbrich nicht auch eine passende und günstigere Option hätte sein können. Denn es besteht durchaus das Risiko, dass Ballisager nur die vierte Position in der Innenverteidigung bekleiden wird.

Verschiedene Medien berichteten jüngst, dass die Bayern an Vanessa Gilles interessiert sein sollen. Die 29-jährige Kanadierin ist nochmal kompletter als Ballisager, wäre eine klare Kandidatin für den Platz neben Viggósdóttir.

Doch bevor es dazu keine offiziellen Meldungen gibt, ist das spekulativ. Zumal auch noch offen ist, mit welcher Formation oder welchen Formationen der neue Trainer José Barcala arbeiten wird. Klar ist, dass die Bayern in der Abwehr eine ihrer größten Baustellen ausgemacht haben – und daran arbeiten, diese zumindest mittelfristig zu schließen.

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