SV Werder Bremen
·8. Juli 2025
Zwischen Fan-Choreografien und Aufarbeitung der NS-Vergangenheit

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·8. Juli 2025
Jüdisches Museum Rendsburg zeigt Fußballausstellung mit Werder-Teil.
Eine neue Ausstellung im Jüdischen Museum in Rendsburg wirft unter dem Titel „Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion“ einen Blick auf die Bedeutung jüdischer Geschichte und Identität im Umfeld des Fußballs. Ein Teil der Ausstellung, die am Sonntag eröffnet wurde, beschäftigt sich mit der Geschichte von Hersh Goldberg-Polin.
Welche Spuren haben jüdische Spieler, Funktionäre oder Fans im Fußball hinterlassen? Wie gehen Vereine mit ihrer Rolle in der Zeit des Nationalsozialismus um? Und wie arbeiten sie diesen Teil ihrer Vereinshistorie auf? Die Ausstellung „Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion“, die am Sonntag, 06.07.2025, im Jüdischen Museum in Rendsburg eröffnet wurde, setzt sich mit diesen Fragen auseinander. Darüber hinaus zeigt sie, wie sich Fußballvereine und ihre Fanszenen für Vielfalt und Offenheit einsetzen und gegen Rassismus und Diskriminierung positionieren.
Die Ausstellung in Rendsburg basiert auf einer Ausstellung aus Österreich, die das Jüdische Museum Wien zuvor gezeigt hat. Für das neue Ausstellungsprojekt im hohen Norden haben Jonas Kuhn, Leiter des Jüdischen Museums in Rendsburg, und Mirjam Gläser, die für Bildung und Vermittlung verantwortlich ist, ihren Blick auf vier norddeutsche Proficlubs gerichtet: Neben dem SV Werder kooperieren der FC St. Pauli, der Hamburger SV und Holstein Kiel mit dem schleswig-holsteinischen Landesmuseum. „Das Sichtbarmachen jüdischer Identität im Sport – sowohl in der Vergangenheit als auch in der Gegenwart – ist ein großes Anliegen. Aus diesem Grund freuen wir uns sehr über die Möglichkeit, ein Teil der Ausstellung sein zu können“, so Vereinspräsident Dr. Hubertus Hess-Grunewald zu den Gründen für die Zusammenarbeit.
Die Gegenwart ist im Rahmen der Ausstellung geprägt durch die Geschichte von Hersh Goldberg-Polin. Neben seiner Leidenschaft für Fußball und den SV Werder engagierte sich der junge Israeli früh in Projekten, die den interkulturellen Austausch in seiner Region förderten. Am 07. Oktober 2023 war er Gast auf dem Nova-Festival. Während des brutalen Angriffs der islamistischen Terrorgruppe Hamas floh er mit ca. 30 anderen in einen Bunker, aus dem er später von Terroristen entführt wurde. Im August 2024 wurde er nach fast einem Jahr Geiselhaft tot im Gaza-Streifen geborgen. Eine „Let Hersh free!“-Fahne, die über Wochen vor dem Weserstadion hing, zählt zu den emotionalen Highlights der Ausstellung, die bis zum Februar nächsten Jahres im Jüdischen Museum in Rendsburg besucht werden kann.
Ausstellung: Superjuden. Jüdische Identität im Fußballstadion
Dauer: 8. Juli 2025 bis 1. Februar 2026
Ort: Jüdisches Museum in Rendsburg
Öffnungszeiten: Dienstag - Sonntag 11 bis 16 Uhr
Informationen: https://jmrd.de/de/superjuden