DFB-Frauen
·19 October 2025
15. Sieg im 15. Spiel: Makellose Bayern-Bilanz gegen Köln

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·19 October 2025
Der FC Bayern München bleibt in der Google Pixel Frauen-Bundesliga souverän an der Tabellenspitze. Der Titelverteidiger fuhr am 7. Spieltag trotz eines 0:1-Rückstands einen 5:1 (1:1)-Heimsieg gegen den 1. FC Köln ein, ist damit weiterhin das einzige noch ungeschlagene Team und kommt auf 19 von 21 möglichen Punkten. Im 15. Bundesligaduell mit den Kölnerinnen war es auch der 15. Erfolg des FC Bayern.
Vor 2500 Zuschauer*innen am ausverkauften FC Bayern Campus ließ Sandra Maria Jessen (5.) zunächst die Gäste aus dem Rheinland auf eine Überraschung hoffen. Erst tief in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit egalisierte Momoko Tanikawa (45.+7) das Ergebnis. Nach der Pause drehte Magdalena Eriksson (53.), die wegen einer Kopfverletzung mit "Turban" weiterspielte und dennoch per Kopf traf, endgültig die Partie. Die weiteren Treffer gingen auf das Konto von Georgia Stanway (60.), Stine Ballisager (71.) und der eingewechselten Pernille Harder (84., Foulelfmeter). Der 1. FC Köln ging nach drei Begegnungen ohne Niederlage (sieben Punkte) erstmals wieder leer aus.
Bittere Nachricht für den FC Bayern, aber auch für Bundestrainer Christian Wück: Nationalspielerin Lena Oberdorf, die zum Aufgebot für die Halbfinalspiele der UEFA Nations League gegen Frankreich (24. und 28. Oktober) gehört, musste bereits nach 23 Minuten wegen einer Verletzung am rechten Knie ausgewechselt werden.
"Es war ein richtig hartes Spiel", erklärte Bayern-Trainer José Barcala. "Wir wussten, dass dieser Gegner stark, intensiv und sehr aggressiv auftreten würde. Nach dem Gegentor und der Verletzung von Lena Oberdorf wäre es einfach gewesen, den Kopf zu verlieren. Aber ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Wir sind ruhig geblieben, haben Lösungen gefunden und uns in der zweiten Halbzeit stark zurückgemeldet."
Torschützin Stine Ballisager meinte: "Es war ein wirklich guter Sieg. In der ersten Halbzeit haben wir uns etwas schwergetan, aber nach der Pause waren wir richtig stark. Es hat mich gefreut, der Mannschaft mit meinem Tor etwas zurückgeben zu können. Wir wussten, dass wir mehr können als das, was wir vor der Pause gezeigt haben. In der zweiten Halbzeit haben wir uns viel besser gefunden - und das hat man auf dem Platz auch gesehen."
Bayern-Cheftrainer José Barcala brachte im Vergleich zum Champions-League-Spiel gegen Juventus Turin (2:1) fünf frische Spielerinnen. Magdalena Eriksson, Katharina Naschenweng sowie die drei deutschen Nationalspielerinnen Lena Oberdorf, Alara Sehitler und Lea Schüller kamen für Glodis Viggosdottir, Franziska Kett, Momoko Tanikawa, Pernille Harder (alle Bank) und Arianna Caruso, die gegen ihren Ex-Klub Juve eine Schulterverletzung erlitten hatte und für etwa drei bis vier Wochen ausfällt, neu ins Team.
Neben Arianna Caruso standen auch Barbara Dunst (Reha nach Kreuzbandriss), Sarah Zadrazil (Kreuzbandriss), Vanessa Gilles (Muskelverletzung), Carolin Simon (Muskelfaserriss) und Nationaltorhüterin Ena Mahmutovic (Sprunggelenkverletzung) nicht zur Verfügung. Dagegen meldete sich Angreiferin Jovana Damnjanović nach ihrem Muskelfaserriss zurück, gehörte erstmals wieder zum Aufgebot und wurde auch eingewechselt.
Beim 1. FC Köln beließ es Trainerin Britta Carlson gegenüber dem ebenfalls erst drei Tage zurückliegenden Derby gegen Bayer 04 Leverkusen (2:2) bei drei Umstellungen. Celina Degen, Carlotta Imping und Anna-Lena Stolze starteten für Martyna Wiankowska sowie die beiden früheren Bayern-Spielerinnen Laura Donhauser und Weronika Zawistowska. Mit Kapitänin Marina Hegering, Anna Gerhardt und Laura Feiersinger standen aber auch noch drei weitere Spielerinnen, die früher das FCB-Trikot getragen hatten, in der Kölner Anfangsformation. Weil Torhüterin Lisa Schmitz nach wie vor verletzungsbedingt ausfällt, stand erneut die erst 20 Jahre alte Schweizer Junioren-Nationalspielerin Irina Fuchs erneut beim FC zwischen den Pfosten.
Gleich in der Anfangsphase rissen zwei spektakuläre Distanzschüsse die Zuschauer*innen von ihren Sitzen. Zunächst traf Bayern Münchens Nationalspielerin Linda Dallmann aus etwa 30 Metern die Latte. Nahezu postwendend versuchte es Kölns Anna-Lena Stolze ebenfalls mit einem Heber und zwang Bayern-Torhüterin Maria-Luisa Grohs damit zu einer Glanzparade. Sie lenkte den Ball über die Latte. Der folgende Eckball brachte allerdings die überraschende Führung für den 1. FC Köln. Anna Gerhardt brachte die Kugel auf den kurzen Pfosten, wo FC-Torjägerin Sandra Maria Jessen einlief und per Kopf zum 0:1 (5.) vollendete. Es war das erste Heimgegentor der Münchnerinnen in dieser Saison.
Der FC Bayern wollte sofort zurückschlagen, tat sich aber vor der Pause zunächst schwer, klare Torchancen herauszuspielen. Zwei Abschlüsse von Alara Sehitler, jeweils vorbereitet von Linda Dallmann, gingen über das Tor, einmal klärte Ex-Nationalspielerin Marina Hegering kurz vor der Torlinie gegen ihre frühere Teamkollegin Lea Schüller.
Weil die Partie unter anderem wegen der Knieverletzung von Lena Oberdorf und der Platzwunde am Kopf von Magdalena Eriksson für längere Zeit unterbrochen werden musste, wurden neun Minuten drangehängt. Tief in der Nachspielzeit gelang dann Momoko Tanikawa, die für Lena Oberdorf eingewechselt worden war, der 1:1-Ausgleich (45.+7). Die Japanerin traf damit im dritten Spiel in Serie.
Zu Beginn des zweiten Spielabschnitts machte der Deutsche Meister schnell klar, dass die Punkte in München bleiben werden. Zwar verpasste Lea Schüller bei der ersten Offensivaktion nach einer Hereingabe von Klara Bühl den Ball nur knapp. Wenig später aber gelang der Führungstreffer. Klara Bühl brachte einen Eckball vor das Tor, Magdalena Eriksson wuchtete die Kugel mit ihrem Kopfverband zum 2:1 (53.) ins Netz.
Mit der Führung im Rücken ließ der FC Bayern dann nichts mehr anbrennen, sondern schraubte das Ergebnis nach und nach in die Höhe. Erst war Georgia Stanway nach mustergültiger Vorarbeit von Lea Schüller zum 3:1 (60.) erfolgreich, dann legte die englische Europameisterin für Stine Ballisager das 4:1 (71.) auf. Für die dänische Nationalspielerin war es das erste Tor in der Google Pixel Frauen-Bundesliga.
In der Schlussphase durfte sich dann auch noch Ballisagers Landsfrau Pernille Harder über ihre Torpremiere in dieser Saison freuen. Nachdem sie im Zweikampf mit Marina Hegering im Strafraum zu Fall gekommen war, verwandelte Pernille Harder den folgenden Foulelfmeter zum 5:1-Endstand (84.). Weiterer Wermutstropfen für den FC Bayern: Die Schlussminuten mussten die Münchnerinnen in Unterzahl bestreiten, nachdem die eingewechselte Abwehrspielerin Tuva Hansen wegen einer Sprunggelenkverletzunge den Platz ebenfalls vorzeitig verlassen musste.