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·30 July 2025
2. Bundesliga: Fünf Top-Kandidaten für die Torjägerkanone

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·30 July 2025
Die neue Saison der 2. Bundesliga steht in den Startlöchern – und mit ihr die große Frage: Wer trifft am häufigsten? Mehrere Angreifer bringen das Potenzial mit, die Torjägerliste anzuführen. Wir zeigen euch fünf Kandidaten.
Zum Auftakt empfängt Hertha BSC am Freitagabend den FC Schalke 04 – ein echtes Signalspiel zweier Schwergewichte. Während der Fokus vieler Fans vor dem Start auf den Aufstiegskandidaten oder dem Kampf um den Klassenerhalt liegt, rückt eine andere Frage traditionell ebenfalls in den Vordergrund: Wer holt sich die Torjägerkanone?
Doch wie jedes Jahr ist die Antwort alles andere als einfach. Die 2. Bundesliga präsentiert sich erneut extrem ausgeglichen – individuelle Klasse trifft auf physische Dichte. Selbst der letztjährige Torschützenkönig Davie Selke (22 Treffer) wurde vor Saisonstart kritisch beäugt, ob er beim HSV überhaupt zündet. Prognosen sind daher oft ein Drahtseilakt. Gerade auch, weil die Fluktuation hoch ist. Wir wagen dennoch einen Ausblick!
Ein Name, den man in dieser Saison im Blick behalten sollte: Benedict Pichler. Der 28-Jährige wechselte im Sommer von Holstein Kiel zu Hannover 96 und bringt damit frischen Wind in die Offensive der Niedersachsen. Seine Bilanz in Kiel – 20 Tore in 83 Einsätzen – liest sich zwar solide, jedoch nicht spektakulär. Doch genau das könnte sich jetzt ändern.
Mit Christian Titz übernimmt ein Trainer das Ruder, der bekannt für seine mutigen, offensiv geprägten Spielanlagen ist. Und genau darin könnte Pichlers große Chance liegen. Der körperlich robuste Angreifer arbeitet viel fürs Spiel, bringt Laufbereitschaft mit – und dürfte im neuen System häufiger in Abschlusssituationen kommen.
Die Prognose: Wenn er verletzungsfrei bleibt und sich schnell integriert, sind 15 bis 20 Treffer realistisch – so viele wie noch nie in seiner Profikarriere. Ob das reicht, um in der Torjägerliste ganz oben mitzuspielen, wird sich zeigen. Das Potenzial dazu bringt er jedenfalls mit.
Schon in seiner Debütsaison in Deutschland ließ Martijn Kaars aufhorchen: Mit 19 Treffern sicherte sich der niederländische Angreifer hinter Davie Selke den zweiten Platz in der Torschützenliste – ein echtes Ausrufezeichen. Kaars überzeugte nicht nur als eiskalter Vollstrecker, sondern auch durch kluges Positionsspiel und Konstanz im Abschluss. Kein Wunder also, dass er auch in der kommenden Spielzeit zu den Top-Favoriten auf die Torjägerkrone zählt.
Doch noch ist unklar, wo der 25-Jährige in der neuen Saison überhaupt auflaufen wird. Borussia Mönchengladbach zeigte ernsthaftes Interesse, entschied sich aber für Shuto Machino aus Kiel. Damit bleibt die Zukunft von Kaars offen – der 1. FC Magdeburg hofft auf einen Verbleib seines Torjägers. Ein weiteres Indiz hierfür: Kaars wird hinter Reimann zum Vize-Kapitän ernannt, wie BILD berichtete.
Unsere Prognose: Bleibt Kaars an Bord, ist ihm eine ähnlich starke Quote erneut zuzutrauen. Die 20-Tore-Marke ist absolut realistisch. Ein möglicher Wechsel wäre das einzige Szenario, das seinen Lauf stoppen könnte.
Kaum ein Stürmer polarisiert in der 2. Bundesliga so sehr wie Mahir Emreli. Der Nationalspieler Aserbaidschans brachte in seiner ersten Saison beim 1. FC Nürnberg nicht nur fußballerische Klasse mit, sondern auch jede Menge Emotion – manchmal zu viel davon. Doch eines ist klar: Sein Potenzial ist unbestritten.
Technisch stark, mit einem satten Abschluss ausgestattet, zeigte der 27-Jährige trotz mancher Nebengeräusche, dass er in dieser Liga den Unterschied machen kann. Zehn Tore stehen nach seiner Debütsaison in Deutschland zu Buche – ein ordentlicher Wert, zumal sich Emreli erst an das Tempo und die Physis gewöhnen musste. Ein Wechsel in die Bundesliga stand zwischenzeitlich im Raum, unter anderem zeigte St. Pauli Interesse. Am Ende entschied er sich jedoch für Kaiserslautern – ein Klub, der ihm die zentrale Rolle im Angriff zusichert.
Unsere Prognose: Emreli ist jetzt angekommen – physisch wie mental. Bleibt er fokussiert, kann er seine Ausbeute aus der Vorsaison deutlich steigern. 15 Treffer und mehr sind absolut realistisch.
(Photo by Andreas Schlichter/Getty Images)
Phil Harres ist vielleicht der spannendste Außenseiter im Rennen um die Torjägerkanone. Der 22-Jährige kam im vergangenen Sommer für rund 200.000 Euro aus der Regionalliga zu Holstein Kiel – ein Wechsel, der zunächst wenig Aufmerksamkeit erzeugte. Doch der großgewachsene Angreifer zahlte das Vertrauen zurück: Acht Tore in knapp 1500 Spielminuten sind ein mehr als solider Wert, vor allem für einen Debütanten im Profifußball.
Mit dem Abgang von Shuto Machino öffnet sich nun eine Tür: Harres könnte in dieser Saison zur zentralen Spitze im Kieler Angriff aufsteigen. Seine Physis, das gute Timing im Strafraum und seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor sprechen dafür.
Unsere Prognose: Harres wird sich über kurz oder lang in die Startelf spielen – und dortbleiben. Wenn Kiel offensiv liefert, sind 15 Tore und mehr absolut möglich. Harres hat das Zeug, sich in dieser Saison in den Vordergrund zu spielen
Wenn es um den Favoritenkreis für die Torjägerkanone geht, führt kaum ein Weg an Fabian Reese vorbei. Der 25-Jährige hat seine Ambitionen klar formuliert: Hertha BSC soll zurück in die Bundesliga – und Reese will mit Toren vorangehen.
Im 3-5-2-System übernimmt der Offensivallrounder eine noch zentralere Rolle im Angriff der Berliner. Seine Dynamik, Wucht und Abschlussstärke machen ihn zur Schlüsselpersonalie im Offensivspiel des Hauptstadtklubs. Und das, obwohl seine vergangene Saison von Verletzungen geprägt war: Erst am 22. Spieltag gelang ihm der erste Treffer – bis Saisonende waren es dennoch elf Tore. Die alte Dame und Resse hatten eine enttäuschende Saison hinter sich, im Endspurt unter Neu-Trainer Stefan Leitl gab es einige überzeugende Vorstellungen – auch Dank der Rückkehr von Reese.
Unsere Prognose: Reese zählt nicht nur zu den individuell stärksten Spielern der Liga, sondern bringt auch die nötige Mentalität mit. Bleibt er fit und spielt Hertha im oberen Tabellendrittel mit, ist er ein absoluter Topkandidat für die Torjägerkrone. Die Voraussetzungen dafür könnten kaum besser sein.
(Foto: IMAGO)
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