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·5 February 2025

2. Bundesliga | Neureiche Nürnberger und Aufstiegskandidaten ade: Die Gewinner und Verlierer der Transferphase

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28,5 Millionen Euro gaben die Klubs der 2. Bundesliga in den vergangenen Wochen für neue Spieler aus, die Einnahmen dagegen fallen mit 44,5 Millionen Euro um ein Vielfaches höher aus. Aber welche Vereine haben im Winter auch wirklich ein gutes Geschäft gemacht? Und wer steht zu Beginn des Februars schlechter da als in der Hinrunde?  90PLUS wagt eine Analyse.

2. Bundesliga: Ein Transfer-Winter mit enormen Auswirkungen?

Jede Transferperiode in der 2. Bundesliga ist ein spannendes Kapitel für Vereine, Spieler und Fans gleichermaßen. Gerade in diesem Winter wurden teils hochspannende Transfers getätigt und überraschende Wechsel vollzogen, die das Kräfteverhältnis im deutschen Unterhaus mit Blick auf den weiteren Saisonverlauf entscheidend beeinflussen könnten. Ob durch vielversprechende Talente, erfahrene Spieler oder den Zuwachs von potenziellen Leistungsträgern – der Winter sorgt jedes Jahr aufs Neue für frischen Wind. Wir werfen daher einen Blick auf die Gewinner und Verlierer der abgelaufenen Transferperiode.


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Das sind die Gewinner

1.FC Köln: Wenn es der sportlichen Führung eines Klubs gelungen ist, den eigenen Kader sowohl in der Breite als auch in der Spitze merklich zu verbessern und dennoch ein Transferplus zu generieren, fällt die Einordnung nicht sonderlich schwer. So geschehen beim 1. FC Köln, der aktuell an der Tabellenspitze der 2. Liga thront und nach der zwei Perioden andauernden Sperre endlich wieder neue Spieler verpflichten durfte.

Die Domstädter verkauften ihr Torwart-Talent Jonas Urbig für sieben Millionen Euro an den FC Bayern und sicherten sich im Gegenzug die Dienste von Jöel Schmid, Jusuf Gazibegovic und Imad Rondic. Während Schmid und Gazibegovic vor allem die Defensive stabilisieren sollen, wurde mit dem Bosnier Rondic der ersehnte klassische Neuner gefunden. Der Effzeh konnte also einige Baustellen schließen und verbuchte darüber hinaus einen Gewinn von einer Millionen Euro.

Fortuna Düsseldorf: Mit sieben Punkten aus drei Spielen ist die Fortuna hervorragend in das neue Jahr gekommen. Die Mannschaft von Daniel Thioune befindet sich in absoluter Sichtweite der Aufstiegsplätze und tätigte in den vergangenen Tagen darüber hinaus zwei smarte Transfers.

Defensiv-Allrounder Moritz Heyer wurde ablösefrei vom HSV geholt und wird der jungen Mannschaft vor allem mit Erfahrung und seiner Polyvalenz weiterhelfen. Der 29-Jährige kennt Trainer Daniel Thioune aus gemeinsamen Osnabrücker sowie Hamburger Zeiten. Zudem lieh Düsseldorf Moritz Broni-Kwarteng bis Saisonende vom VfL Bochum aus. Einzig relevanter Abgang ist Felix Klaus, dessen Output von drei Scorerpunkten der Aufstiegsaspirant allerdings kompensieren können dürfte.

Hannover 96: Auch Hannover 96 redet im Kampf um die Aufstiegsplätze ein gewichtiges Wörtchen mit. Die Niedersachsen fädelten im Winter gleich drei spannende Deals ein, welche die Qualität des Kaders spürbar erhöhen. Mit Andre Breitenreiter wurde zudem ein schlachtenerprobter Trainer verpflichtet.

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(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

Sportdirektor Marus Mann lotste Innenverteidiger Boris Tomiak vom FC Kaiserslautern an die Leine und brachte des Weiteren die Leihen von Kenneth Schmidt und Rabbi Matondo unter Dach und Fach. Insbesondere der walisische Rechtsaußen feierte gegen den HSV einen Traum-Einstand und deutete nach Einwechslung sein ganzes Können inklusive eines sehenswerten Treffers an. Mit 96 wird in dieser Saison zu rechnen sein!

FC Nürnberg: Aus rein monetärer Sicht muss der FC Nürnberg zwingend als der ganz klare Gewinner des diesjährigen Transfer-Winters bezeichnet werden. Die Franken zogen die vertraglich vereinbarte Kaufoption in Höhe von 18 Millionen Euro für Mega-Talent Stefanos Tzimas und verkauften diesen umgehend für satte 25 Millionen Euro an Brighton & Hove Albion. Der Grieche bleibt dem Club in der Rückrunde jedoch weiterhin erhalten und wechselt erst im Sommer nach England.

Anders gestaltet sich die Situation dagegen bei Finn Jeltsch. Der deutsche U17-Welt- und Europameister wurde mit sofortiger Wirkung für 9,5 Millionen Euro inklusive möglicher Bonuszahlungen zum VfB Stuttgart transferiert. Auch wenn der 18-Jährige ein enormes Potenzial besitzt und dem FCN zweifelsfrei fehlen wird – ein saftiger Bilanzüberschuss von insgesamt 16,5 Millionen Euro macht den Tabellenzehnten zum klaren Gewinner dieses Winters.

Das sind die Verlierer

Karlsruher SC: Noch vor wenigen Wochen stand der KSC auf Rang zwei und durfte sich ernsthafte Chancen auf den Aufstieg in die Bundesliga machen. Zugegeben: Bei einem Fünf-Punkte-Rückstand auf den Relegationsplatz besteht diese Hoffnung auch weiterhin, doch die in diesem Kalenderjahr noch noch sieglosen Badener haben im Winter merklich an Qualität eingebüßt.

Die derzeitige Ergebniskrise ist unmittelbar mit dem Abgang von Top-Torjäger Budu Zizivazde verbunden, der dem Vernehmen nach für rund 1,5 Millionen Euro zum FC Heidenheim wechselte. Für einen 30-Jährigen ist das ohne Frage eine stattliche Summe, doch der Verlust der georgischen Lebensversicherung konnte nicht annähernd aufgefangen werden. Leihgabe Mikkel Kaufmann hinkt dem Niveau von Zizivazde merklich hinterher.

Hertha BSC: Als Tabellenzwölfter ist die Hertha im Niemandsland der 2. Bundesliga gefangen. Die Berliner mussten sich zuletzt gar beim Schlusslicht aus Regensburg geschlagen geben und sind den Abstiegs- aktuell näher als den Aufstiegsrängen. Warum der Hauptstadt-Klub derart untätig auf dem Transfermarkt blieb, ist daher ein Rätsel.

Zwar veräußerte die Alte Dame den zuletzt an Cardiff City ausgeliehenen Mittelstürmer Wilfried Kanga für immerhin 1,7 Millionen Euro an Dinamo Zagreb, allerdings leidet der Kader noch immer unter diversen Baustellen. Auch eine Trennung von Trainer Cristian Fiél wird zu einem immer realistischeren Szenario. Den Zeitpunkt, um einem möglichen Nachfolger die gesamte Vorbereitung zur Verfügung zu stellen, hat die Hertha schon einmal verpasst.

Bakery Jatta: Aus Sicht des Hamburger Flügelflitzers starte das Jahr 2025 alles andere als optimal. Der 26-Jährige zog sich im Mannschaftstraining eine schwere Sprunggelenksverletzung zu und wird in dieser Spielzeit aller Voraussicht nach nicht mehr auf den Rasen zurückkehren können.

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(Photo by Selim Sudheimer/Getty Images)

Mit Adedire Mebude und Alexander Røssing-Lelesiit verpflichtete der HSV außerdem zwei hochveranlagte junge Spieler, die beide auf der Position des Gambiers zu Hause sind. Da auch Jean-Luc Dompe und Emir Sahiti in bestechender Verfassung sind, ist Jatta in der Flügelhierachie der Rothosen innerhalb weniger Tage um gleich mehrere Plätze zurückgefallen.

Lukas Kwasniok: Auch der SC Paderborn zählt zu jenen Teams, die im Laufe dieser Saison bereits über mehrere Spieltage hinweg an der Tabellenspitze standen. Davon ist aktuell jedoch nur noch wenig zu sehen – nach zwei Niederlagen aus drei Rückrunden-Partien rutschten die Ostwestfalen auf Rang sieben ab und wirken aktuell nicht mehr wie ein ernsthafter Aufstiegsanwärter.

Und das obwohl die Klubführung die von Lukas Kwasniok in seiner kurz vor Weihnachten abgehaltenen Wutrede geforderten „Kracher“ geliefert hat. In Person Manuel Riemann wurde das von Kwasniok bemängelte Torhüterproblem behoben, mit Marvin Mehlem und Casper Terho wurden weitere Qualitätsspieler an Land gezogen. Der lange beim HSV diskutierte Trainer kann diese Qualität jedoch nicht in ausreichend Punkte ummünzen und wird daher längst nicht mehr so heiß gehandelt wie noch vor einigen Wochen.

(Photo by Stuart Franklin/Getty Images)

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