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·23 March 2025
3:0! Die türkischen Aufstiegshelden von Budapest in der Einzelkritik!

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·23 March 2025
Am frühen Sonntagabend konnte die Türkei durch ein am Ende etwas zu hohes 3:0 im Rückspiel der Nations-League-Playoffs in Budapest gegen Ungarn den ersehnten Aufstieg in die Liga A des Wettbewerbs klarmachen. Wie sich die türkischen Spieler hierbei einzeln schlugen, erfahrt ihr in unserer Einzelkritik.
Uğurcan Çakır:
Trotz des Umstands, dass die Ungarn aufgrund der Hinspiel-Niederlage nur unter Zugzwang standen, kamen sie nur selten gefährlich zum Abschluss. Dennoch hatte Uğurcan Çakır eine wichtige Rettungstat im Köcher, als er in der ersten Halbzeit beim Zwischenstand von 0:0 einmal glänzend parierte und somit verhinderte, dass das Spiel durch eine frühe Führung der Ungarn eine andere Dynamik einnahm. Trotz der wichtigen Tat wurde schnell offensichtlich, dass es dem Trabzonspor-Schlussmann gelegentlich an der nötigen Ruhe fehlte und er oftmals den Ball ohne größeren Plan einfach nach vorne bolzte, was einem geordneten Aufbauspiel der türkischen Mannschaft nicht zuträglich war. (Note: 2,5)
Mert Müldür:
Als Ersatz für den verletzten Kaan Ayhan in der Startelf, machte der Fenerbahçe-Rechtsverteidiger seine Sache auch an diesem Abend wieder sehr ordentlich und verwickelte seine Gegenspieler in viele Zweikämpfe, womit er einen entscheidenden Anteil daran hatte, dass die Ungarn offensiv nur wenig Struktur auf den Platz bekamen. Im direkten Gegenspiel gegen Superstar Dominik Szoboszlai sah der 25-Jährige in der einen oder anderen Situation allerdings ganz schön alt aus. (Note: 2,5)
Samet Akaydın:
Auch wenn der Rizespor-Innenverteidiger im direkten Duell gegen den sehr aktiven Barnabás Varga in der einen oder anderen Situation das Nachsehen hatte und zuweilen etwas zu spät in die Zweikämpfe kam, war er in den entscheidenden Momenten da und verhinderte durch wichtige Rettungstaten Schlimmeres. (Note: 2,5)
Abdülkerim Bardakcı:
Während Nebenmann Samet Akaydın ausschließlich fürs Verteidigen eingeteilt war, sah das Aufgabenprofil Abdülkerim Bardakcıs doch etwas vielfältiger aus. So sollte der 30-Jährige obendrein durch lange Bälle noch eigene Angriffe einleiten und bei Standardsituationen durch seine Physis im gegnerischen Strafraum für zusätzliche Gefahr sorgen. Vor allem Letzteres ging wunderbar auf, als sich der Galatasaray-Profi in der 90. Spielminute im Rücken der gegnerischen Abwehr wegschlich und nach einer Eckenvariante die Flanke von Barış Alper Yılmaz zum 3:0 verwertete. Von seinem Treffer abgesehen, machte Bardakcı seine Sache auch defensiv sehr gut und Strahlte Ruhe aus. Nur bei seinen Märschen mit dem Ball am Fuß nach vorne, wurden schnell dessen Limitierungen aufgezeigt und er vertändelte den Ball mehrfach unnötig. (Note: 2)
Eren Elmalı:
Die meiste Zeit war der Linksverteidiger kaum zu, wenn es aber zu Zweikämpfen kam, kam er häufig zu spät. Das machte der 24-Jährige aber wieder gut, als er beim Zwischenstand von 0:0 in der ersten Halbzeit einmal mit einer traumhaften Grätsche eine Großchance der Ungarn und damit eine potenzielle Führung der Gastgeber verhinderte. (Note: 3)
Hakan Çalhanoğlu:
Der Kapitän der türkischen Mannschaft machte das, was vor allem von ihm erwartet wurde: er führte seine Mannschaft an! Der Sechser von Inter Mailand ging keinem Zweikampf aus dem Weg, beruhigte mit dem Ball am Fuß das Spiel, leitete durch umsichtige Pässe eigene Angriffe ein und übernahm in der 37. Spielminute Verantwortung, als er den Strafstoß sicher verwandelte und seine Truppe mit 1:0 in Führung brachte. Hiervon abgesehen machte Çalhanoğlu allerdings ein recht unspektakuläres Spiel, was für einen defensiven Mittelfeldspieler keine schlechte Sache ist. (Note: 2)
İsmail Yüksek:
Als defensivere Option zum gesperrten Orkun Kökçü konzentrierte sich der Fenerbahçe-Sechser vor allem aufs Verteidigen und versuchte vor allem Dominik Szoboszlai früh zu stören. Das klappte allerdings nicht immer, weshalb er bereits früh den Gelben Karton sah. Trotz seiner defensiven Grundausrichtung war es İsmail Yüksek, der nach einem Tiefenlauf illegal im gegnerischen Strafraum gefoult wurde und so den Elfmeter zum 1:0 herausholte. Da der 26-Jährige aber riskierte, mit Gelb-Rot vom Platz zu fliegen, wurde er zur Halbzeit durch Salih Özcan ersetzt. (Note: 2,5)
Oğuz Aydın:
Nicht ganz so auffällig wie im Hinspiel, wo er mit zwei Vorlagen erheblich zum 3:1-Erfolg der Türkei beitrug, konnte sich Oğuz Aydın allerdings auch an diesem Abend auf der Scorerliste eintragen, als er in der 39. Spielminute durch einen klugen Rückraumpass auf Arda Güler das zwischenzeitliche 2:0 der Türken und damit die Vorentscheidung in dieser Auseinandersetzung vorbereitete. Hiervon abgesehen, war der Flügelstürmer aber kaum zu sehen und wurde nach 70 Minuten durch Deniz Gül ersetzt. (Note: 2,5)
Arda Güler:
Nachdem der türkische Superstar von Real Madrid das Hinspiel aufgrund einer Gelb-Sperre verpasst hatte, stand er im Rückspiel in der Startaufstellung und zahlte dieses Vertrauen durch Leistung zurück. Dort, wo er sich am wohlsten fühlt, auf der Zehnerposition, konnte der 20-Jährige das Offensivspiel seiner Mannschaft lenken und mit geschickten Pässen den Gegner unter Druck setzen. In der ersten Halbzeit ging praktisch jede Offensivaktion der Gäste von ihm aus. Seine Leistung krönte Güler, als er in der 39. Spielminute das 2:0 erzielte und damit im Endeffekt alles klar machte. Von seinen Offensivaktionen abgesehen, arbeitete der Spielmacher auch resolut gegen den Ball und konnte viele Zweikämpfe für sich entscheiden und somit den Gegner am Spielaufbau hindern. In der 64. Spielminute wurde der etwas müde wirkende Arda Güler dann für İrfan Can Kahveci ausgewechselt. (Note: 1,5)
Kenan Yıldız:
An der Seite von Arda Güler kamen die Stärken des Juventus-Spielers deutlich mehr zum Tragen als noch im Hinspiel, wo er etwas verloren wirkte. Yıldız hatte nun die Räume aus der Tiefe heraus zu starten und den Gegner so unter Druck zu setzen. Überdies konnte er durch Dribblings und kluge Steckpässe für zusätzliche Gefahr sorgen. Am Ende brachten seine Aktionen aber nichts Zählbares mit sich und um zusätzliche defensive Sicherheit auf den Platz zu bringen, wurde der 19-Jährige in der 82. Spielminute dann durch Innenverteidiger Yusuf Akçiçek ersetzt. (Note: 2,5)
Kerem Aktürkoğlu:
Im Hinspiel noch der Mann des Spiels, war im Rückspiel vom Benfica-Angreifer kaum etwas zu sehen. In den Zweikämpfen vollkommen überfordert, schaffte es Kerem Aktürkoğlu auch nicht, durch überlegte Abschlüsse oder kluge Pässe für Gefahr zu sorgen. Vor dem 2:0 hätte er die Chance durch einen zu steilen Pass fast verpuffen lassen, doch konnte Oğuz Aydın die Kugel vor der Linie noch retten und dann die Vorlage auf Arda Güler spielen. Da Aktürkoğlu an diesem Abend einfach nicht für die besonderen Momente sorgen konnte, musste er in der 64. Spielminute auch für Barış Alper Yılmaz weichen. (Note: 4)
Salih Özcan (ab Spielminute 46):
Als positionsgetreuer Ersatz zur zweiten Hälfte für den Platzverweis-gefährdeten İsmail Yüksek gekommen, machte der Dortmunder seine Sache ordentlich und machte wenig Fehler, Bäume riss er allerdings auch nicht aus. (Note: 3)
Barış Alper Yılmaz (ab Spielminute 64):
Im Hinspiel noch eine Enttäuschung gewesen, der wenig gelingen wollte, konnte sich der Galatasaray-Angreifer an diesem Abend ein wenig rehabilitieren, indem seine Sache vor allem gegen den Ball gut machte und in der 90. Spielminute das 3:0 durch Abdülkerim Bardakcı durch eine perfekte Flanke vorbereitete. Ansonsten konnte der 24-Jährige selbst allerdings nur für wenig Gefahr sorgen. (Note: 2,5)
İrfan Can Kahveci (ab Spielminute 64):
Hatte er im Hinspiel nur eine Minute nach seiner Einwechslung noch getroffen, blieb dem 29-Jährigen im Rückspiel ein solcher Erfolg jedoch verwehrt. Nachdem Arda Güler nämlich den Platz verlassen hatte, fehlte der Türkei spürbar der Ideengeber in der Offensive und İrfan Can Kahveci konnte den talentierten Real-Profi nicht adäquat ersetzen. Dennoch zeigte er sich bemüht und versuchte einiges, auch wenn nicht alles klappen wollte. (Note: 3,5)
Deniz Gül (ab Spielminute 71):
Sein Länderspieldebüt im Hinspiel war nicht unbedingt durch eine herausragende Leistung des jungen Porto-Kickers geprägt, seine zweiter Länderspieleinsatz schloss sich daran leider nahtlos daran an, denn nach seiner Einwechslung war der Stürmer praktisch unsichtbar und konnte nicht für besondere Momente oder Gefahr sorgen. (Note: 4)
Yusuf Akçiçek (ab Spielminute 82):
Für den 19-Jährigen war es das Debüt in der A-Nationalmannschaft der Türkei. Da er jedoch spät ins Spiel kam und die Begegnung im Prinzip bereits entschieden war, konnte er dem Spiel seinen Stempel aber nicht mehr aufdrücken. Wegen seiner kurzen Einsatzzeit entfällt auch eine Benotung.
Foto: David Balogh / Getty Images
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