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·10 May 2025

Abstieg besiegelt: Bochum und Kiel zurück in der 2. Liga

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Der VfL Bochum und Holstein Kiel stehen als Absteiger aus der Bundesliga fest. Während der VfL mit 1:4 gegen den FSV Mainz 05 unterlag, musste Kiel eine 1:2-Pleite gegen den SC Freiburg hinnehmen.  Für die Bochumer ist es bereits der siebte Abstieg in die 2. Liga der Vereinsgeschichte, während Kiel direkt wieder runter muss.

VfL Bochum: Nur zwei Punkte aus 13 Spielen

An der Castroper Straße herrscht Gewissheit. Durch das 1:4 im Heimspiel gegen Mainz muss sich der VfL Bochum nach vier Jahren aus der Bundesliga verabschieden. Der Rückstand zum Relegationsplatz beträgt sieben Punkte, was in der letzten Partie der Saison nicht mehr aufzuholen ist. Ein Jahr nach dem sensationellen Comeback in der Bundesliga-Relegation ist somit Schluss: Der VfL Bochum steigt zum siebten Mal in der Vereinsgeschichte aus dem Oberhaus ab.


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Der Revierklub blickt dabei auf eine miserable Saison zurück. Drei Niederlagen am Stück gab es bereits zum Auftakt, dann mal einen Punktgewinn gegen Holstein Kiel. Auf weiter Flur sollte das aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein sein. Cheftrainer Peter Zeidler musste bereits nach sieben Spieltagen gehen, danach kassierte Bochum noch hohe Pleiten gegen Bayern (0:5) und Frankfurt (2:7). Dieter Hecking kam als erfahrener Coach und startete mit einem Remis gegen Bayer Leverkusen - aber in 13 (!) Partien holte der VfL nur zwei Punkte, was bereits den düsteren Ausgang der Saison erahnen ließ.

Feuerzeug-Skandal vor Schiedsgericht

Allerdings hielt Bochum die Hoffnung bis zum jetzigen Zeitpunkt hoch, weil unter Heckings Regie immerhin 20 Punkte aus 22 Partien folgten. Für große Aufmerksamkeit sorgte rückblickend der nominell erste Sieg am 14. Spieltag, denn den 2:0-Erfolg gegen den 1.FC Union Berlin bekam Bochum am Grünen Tisch zugesprochen. VfL-Keeper Patrick Drewes war in den Schlussminuten beim Stand von 1:1 von einem Feuerzeug am Kopf getroffen worden, woraufhin der Schlussmann nicht weiterspielen konnte. Der Fall ging bis vor das Ständige Schiedsgericht, das Bochum die Punkte zuschrieb. Ein Urteil, das kontrovers diskutiert wurde.

Jetzt geht es beim VfL nur noch um die Zweitliga-Planung. Cheftrainer Hecking verkündete bereits, dass sein Vertrag auch für die 2. Bundesliga gültig sei und er den Ruhrpott-Klub weiter begleiten werde. Spieler wie Abwehrchef Bernardo (Eintracht Frankfurt) oder Shootingstar Tim Oermann (Bayer Leverkusen) werden hingegen schon mit anderen Vereinen in Verbindung gebracht. Welche Akteure den Gang in die 2. Bundesliga effektiv mitgehen werden, ist daher noch offen. Auch die Zielsetzung der Bochumer, etwa der direkte Wiederaufstieg, wird nicht automatisch gesetzt sein. Nach dem letzten Abstieg verweilte der VfL insgesamt elf Jahre im Unterhaus.

Holstein Kiel: Offensive gefällt, Defensive scheitert

Im vergangenen Sommer ging Holstein Kiel als 58. Bundesligist in die deutsche Fußball-Geschichte ein. Allerdings müssen die Störche schon nach einem Jahr zurück ins Unterhaus, der Rückstand von vier Punkten zum Abstiegs-Relegationsplatz ist am letzten Spieltag nicht mehr aufzuholen. Der 1. FC Heidenheim zog mit einem 3:0-Sieg im Parallelspiel bei Union Berlin uneinholbar davon. Die Trauer an der Förde war entsprechend groß - besonders deshalb, weil Kiel zuletzt mit spektakulären Siegen gegen Gladbach (4:3) und Augsburg (3:1) alle Chancen auf den Relegationsplatz wahrte.

An der Offensive der Kieler liegt der Abstieg eher nicht. Mit Shuto Machino (elf Tore), Phil Harres (acht Tore), Alexander Bernhardsson (sieben Tore) und Steven Skrzybski (sechs Tore) trugen sich mehrere Spieler mehrfach in die Torschützenliste ein. Insgesamt 49 Tore gelangen den Störchen in 33 Spielen - das ist der drittbeste Wert aller Mannschaften in der unteren Tabellenhälfte. Allerdings blieb die Abwehr die große Achillesferse der Kieler: 77 Gegentore sind ein negativer Spitzenwert in der gesamten Liga. Die höchste Niederlage erlitt Kiel gegen Bayern München (1:6) - dreimal gab es vier Gegentore, neunmal waren es drei Gegentreffer. Allein in diesen 13 Spielen also 45 Gegentore, was definitiv zu viel für eine Rettung war. Zumal Kiel unter diesen Voraussetzungen nur einmal einen Sieg holte.

Cheftrainer Rapp als Anker für die Zukunft

Bemerkenswert blieben an der Förde zudem die personellen Entscheidungen. Obwohl Kiel seit dem 2. Spieltag nicht mehr auf einem Nicht-Abstiegsplatz stand, hielt der Verein über die gesamte Dauer der Saison an Erfolgstrainer Marcel Rapp fest. Und sogar noch mehr: Im April, also noch vor der aufkeimenden Hoffnung im Saison-Endspurt, verlängerten die Störche vorzeitig mit dem 46-Jährigen, sodass die KSV Holstein nun mit dem ruhigen Gewissen in die neue Zweitliga-Spielzeit gehen kann, dass Rapp das Ruder weiter fest im Griff haben wird. In Zeiten fast schon aberwitziger Trainer-Entlassungswellen ein deutliches Signal des Vereins, dass man von der grundsätzlichen Arbeit des Coaches überzeugt ist.

Stattdessen trennten sich die Kieler aber kurz darauf von Sport-Geschäftsführer Carsten Wehlmann, der während seines zweiten Engagements an der Förde glücklos blieb. Mit Olaf Rebbe wurde ein Nachfolger geholt, der in Zukunft "entwicklungsfähige Spieler" zu den Störchen locken soll. Fest steht bereits: Kapitän Lewis Holtby (Ziel unbekannt) und Stellvertreter Timo Becker (FC Schalke 04) werden den Klub am Saisonende verlassen. Erfolgreiche Spieler wie Machino oder Harres werden ebenfalls von Klubs umworben, die in der kommenden Spielzeit finanzkräftigere Argumente als Kiel haben werden. An der Förde wird wohl ein Umbruch folgen, bei dem Cheftrainer Rapp der Anker sein wird.

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