REAL TOTAL
·9 April 2025
Alaba, Camavinga, Kaderplanung: Erkenntnisse zum 0:3 gegen Arsenal

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·9 April 2025
Alaba und Camavinga lassen Kritik an ihnen zu – Fotos: IMAGO
Trainer Carlo Ancelotti entschied sich im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Arsenal für David Alaba in der Startelf. Ein Fehler, wie sich hinterher konstatieren lässt. Alaba startete im Emirates Stadium auf der Linksverteidigerposition, die er in der Vergangenheit vor allem beim FC Bayern München häufiger bekleidet hatte.
Der Österreicher hatte gegen Arsenals Bukayo Saka auf der Außenbahn erhebliche Tempo-Probleme. Die Gunners verwickelten Alaba immer wieder in Laufduelle – die er leider fast alle verlor. Mit seinem Foulspiel an Saka vor Declan Rice’ erstem Freistoßhammer nahm das Unheil an diesem denkwürdigen Abend seinen Lauf.
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Alaba ist anzumerken, dass er nach seinem Kreuzbandriss noch nicht wieder der Alte ist. Ob er das überhaupt wieder wird? Der gebürtige Wiener war über ein Jahr raus – das macht sich bemerkbar, allen voran auf Top-Niveau in der Champions League. Ancelotti ist dabei der Vorwurf der Nibelungentreue zu machen. Der Italiener kennt Alaba schon seit der gemeinsamen Bayern-Zeit und hält auch jetzt weiterhin zum Österreicher, obwohl dessen Leistungen es eigentlich nicht zuließen.
In Spielen wie diesen wünscht sich wohl der ein oder andere Blanco einen Toni Kroos zurück. Jemanden, der das Spiel in hektischen Phasen beruhigt. Jemanden, der im Zentrum Struktur herstellt und für Stabilität sorgt. Da Kroos seit dieser Saison nicht mehr für Real Madrid spielt, müssen diesen Job nun andere übernehmen. Gegen Arsenal wurde die Aufgabe Eduardo Camavinga zuteil. Der Franzose ließ sämtliche Attribute als Sechser allerdings größtenteils vermissen.
Konnte er in Hälfte eins noch mit einigen stark geführten Zweikämpfen überzeugen, wurde er mit seinem Frust-Platzverweis kurz vor Abpfiff zum Sinnbild für den furchtbaren Auftritt seiner Mannschaft. Camavinga traf fast immer die falsche Entscheidung, ließ die auf diesem Top-Niveau nötige Passqualität vermissen und positionierte sich in Ballbesitz in vielen Fällen nicht optimal. Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass der Fehlerteufel in ihm zum Vorschein kam. Er bestätigte damit den Eindruck, dass er weiterhin zwischen Genie und Wahnsinn schwankt.
Auf der Suche nach dem fehlenden Puzzleteil in Real Madrids Mittelfeld, stößt man unmittelbar auf einen, der leider gegenwärtig verletzungsbedingt ausfällt: Dani Ceballos. Der 28-Jährige laborierte bis zuletzt an einer Muskelverletzung, befand sich vor dem Viertelfinal-Hinspiel gegen seinen Ex-Klub Arsenal zwar wieder im Aufbautraining, für einen Einsatz an alter Wirkungsstätte reichte es jedoch noch nicht.
Bitter, denn der Mittelfeldmann aus Andalusien zählte bis zu seinem Ausfall zu den Gewinnern dieser Saison. Ceballos war es, der in gewisser Weise die Rolle von Kroos übernahm. Wichtige Tiefenbälle, gepaart mit der Fähigkeit, den Spielrhythmus zu bestimmen und zu kontrollieren – das alles zeichnet Ceballos aus. Und deswegen spielte er sich zu Beginn des Jahres auch in der Startelf Real Madrids fest. Jemanden wie ihn hätten die Blancos im Emirates Stadium gut gebrauchen können. So könnte es nun sein, dass Ceballos-Verletzung der heimliche Saisonkiller wird.
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Im vergangenen Sommer ging für Präsident Florentino Pérez ein lang ersehnter Traum in Erfüllung: die Ankunft von Kylian Mbappé. Und ja, gemessen an der Statistik, hat der Franzose in dieser Saison schon einiges beigetragen: 32 Tore in 47 Pflichtspielen. Und trotzdem stellt sich die Frage: War der Mbappé-Transfer zwingend notwendig?
Der Stürmer kam zwar ablösefrei von Paris Saint-Germain, das Handgeld lag aber dem Vernehmen nach bei 100 bis 150 Millionen Euro. Ein Batzen Geld, der Real Madrid an anderen Stellen abgeht. Dementsprechend mussten die Verantwortlichen auf anderen Positionen, bei den Verstärkungen notwendiger gewesen wären, mit Zurückhaltung agieren – ein Umstand, der Kritik an den Kaderplanern zulässt.
Wohlgemerkt haben die Blancos auch ohne Mbappé in der Vorsaison die Champions League gewonnen und wurden spanischer Meister. Beim 0:3 gegen Arsenal ist derweil der Eindruck entstanden, dass der ein oder andere starke Mann auf anderer Position mehr bezweckt hätte. Nun liegt es an Real Madrid, im Rückspiel das Gegenteil zu beweisen …
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