
liga2-online.de
·30 July 2025
Analyse & Prognose: Die 2. Liga vor dem Saisonstart #3

In partnership with
Yahoo sportsliga2-online.de
·30 July 2025
Mit dem Duell zwischen dem FC Schalke 04 und Hertha BSC wird am kommenden Freitag die neue Zweitliga-Saison 2025/26 eröffnet. Bevor der Ball rollt, wirft liga2-online.de einen Blick auf die bisherige Vorbereitung aller Mannschaften und wagt eine Prognose, wo die Klubs am Saisonende landen werden. Im letzten Teil schauen wir auf Düsseldorf, Magdeburg, Paderborn und Elversberg sowie die Bundesliga-Absteiger Bochum und Kiel.
Personal: Leistungsträger und Urgesteine haben die Rheinländer im Sommer verlassen. Langjährige Wegbegleiter wie Andre Hoffmann, Marcel Sobottka oder Nicolas Gavory werden auf den Spielberichtsbögen in Zukunft nicht mehr auftauchen, weil sich die Fortuna zur Verjüngungskur entschieden hat. Gerade der Abgang von Isak Johannesson spülte hingegen eine Millionensumme in die Kassen. So agiert Düsseldorfs vergleichsweise spät, aber erfolgreich auf dem Transfermarkt - und schaffte einen guten Mix aus erfahrenen Spielern wie Christopher Lenz oder Cedric Itten, aber auch jungen Talenten wie Julian Hettwer, Christian Rasmussen oder Sotiris Alexandropoulos.
Vorbereitung: Die ersten Tests gegen St. Tönis (9:0) und Monheim (6:0) verliefen naturgemäß deutlich. Gegen Blau-Weiß Linz (1:3) und Basaksehir (0:1) wurden anschließend die Grenzen aufgezeigt, sodass Cheftrainer Daniel Thioune die richtigen Stellschrauben erkannte. Es folgten noch Erfolge gegen Velbert (3:0) und Aachen (4:0), weshalb die Fortuna guten Gewissens in die Saison starten wird.
Auftaktprogramm: Auf der Bielefelder Alm erwartet Düsseldorf zum Start ein Hexenkessel, danach bereits ein vermeintliches Favoritenduell gegen Hannover 96. In Paderborn, gegen Karlsruhe und in Münster muss sich die Thioune-Elf anschließend beweisen. Der Start in eine Saison war für die Rheinländer unter dem Coach noch nie ein Problem.
Prognose: Die Fortuna wird erwartungsgemäß wieder zum Kandidatenkreis für den Aufstieg zählen, zumal die Blutauffrischung im Kader mit reichlich Qualität einherging. Offen ist noch, wie gut die Zahnräder durch die späten Aktivitäten auf dem Transfermarkt ineinandergreifen. Zumal noch nicht alles erledigt zu sein scheint. Normalerweise spielt Düsseldorf wieder oben mit, aber möglicherweise nicht ganz oben. Platz 2-6.
Personal: Die Ära von Christian Titz ist vorbei. Der größte personelle Wechsel fand beim FCM definitiv auf der Trainerposition statt, nachdem der 54-Jährige den Verein nach zähen Verhandlungen überraschend verließ. Nachfolger Markus Fiedler, der erstmals ein Profiteam übernimmt, muss dabei wenig Aderlass hinnehmen. Mit Baris Atik wurde verlängert, dazu stehen umworbene Akteure wie Martijn Kaars oder Jean Hugonet weiter unter Vertrag. Inwieweit Namen wie Mohammed El Hankouri, Jason Ceka oder Livan Burcu fehlen werden, hängt damit zusammen, wie erfolgreich Nick Meier, Laurin Ulrich oder Noah Pesch einschlagen.
Vorbereitung: Die Testspiele hinterlassen erst einmal Fragezeichen, wie gut die Magdeburger vom Titz-Fußball zur Fiedler-Spielweise wechseln können. Die Auftritte beim Burger BC (11:0) und dem SV Dessau (10:0) deuteten nicht daraufhin, dass anschließend gegen Rot-Weiss Essen (2:5), den Chemnitzer FC (1:1) und den VfL Wolfsburg (3:4) nur mäßige Ergebnisse eingefahren wurden. Es waren nur Tests, wird mancher Fan hoffen.
Auftaktprogramm: Sein Debüt als Zweitliga-Coach wird Fiedler zuhause gegen Eintracht Braunschweig geben, in der Folgewoche geht es zum Ost-Duell nach Dresden. Die weiteren Gegner sind dann Hannover, Fürth und Bielefeld. Grundsätzlich könnte der Start der Magdeburger äußerst erfolgreich verlaufen. Kribbelig wird es allerdings, wenn das nicht der Fall ist.
Prognose: Solang die Fiddle spielt, ist beim FCM noch nichts schief gegangen. Doch der Abgang von Christian Titz hat nach erfolgreichen Jahren seine Zweifel hinterlassen, ob die Arbeit so nahtlos fortgesetzt werden kann. Klar ist, dass Fiedler in große Fußstapfen treten muss, weshalb die Toleranz der Fans gefragt sein wird, wenn nicht alles auf Anhieb klappt. Obwohl der Kader im Wesentlichen zusammengeblieben ist, erwecken die Magdeburger den Eindruck einer Wundertüte. Platz 6-10.
Personal: Auch an der Pader durfte Lukas Kwasniok als Cheftrainer weiterziehen, weshalb Ralf Kettemann erstmals im Profifußball an der Seitenlinie stehen wird. Langwieriger und undurchsichtiger war der Abgang von Sportchef Benjamin Weber, auf den Sebastian Lange folgte. Die Wechsel im Hintergrund taten der Kaderplanung der Ostwestfalen aber keinen Abbruch - und mit den Transfers von Aaron Zehnter (VfL Wolfsburg) und Ilyas Ansah (Union Berlin) wurden Millionensummen eingenommen. Frische Talente wie Dennis Seimen, Bennit Bröger oder Lucas Copado sollen die Qualität im Gegenzug anheben. Nur einer von sieben Neuzugängen fällt nicht unter den U21-Status.
Vorbereitung: Die Kickers Emden (2:2) forderten dem SCP07 genauso ein Remis ab wie der KRC Genk (1:1) oder Hannover 96 (1:1). Erst im zweiten Test mit den Niedersachsen fuhr Paderborn einen knappen 3:2-Sieg ein. Die Generalprobe ging mit 2:3 gegen Leeds United verloren. Die Ostwestfalen knüpfen mit der Vorbereitung an ihre letzte Saison an, dass effizient und effektiv die Ergebnisse eingefahren werden.
Auftaktprogramm: Der erste Vorhang fällt im Heimspiel gegen Holstein Kiel, woraufhin die Ostwestfalen am zweiten Wochenende nach Münster reisen. Düsseldorf, Nürnberg und Bochum runden ein herausfordernes Startprogramm ab. Direkt zu Beginn wird sich zeigen, wie gut Kettemann seine Mannschaft bereits eingestellt hat und woran der neue Cheftrainer womöglich noch wachsen muss.
Prognose: Von allen Unruhen und Wechseln in der Sportlichen Leitung scheint sich der SCP07 nicht beeindrucken zu lassen. Die bekannte Mischung aus Bodenständigkeit und Ambitionen wird die Ostwestfalen auch in dieser Saison wieder im Dunstkreis der Aufstiegskandidaten schweben lassen. Schlagen die Neuen inklusive des Cheftrainers ein, dann steht den Paderbornern wieder eine unbeschwerte Saison mit Tuchfühlung bevor. Platz 3-6.
Personal: In den letzten Jahren erlebten die Saarländer beispiellose Höhenflüge. Die Konsequenz? Neben Cheftrainer Horst Steffen sind auch Semih Sahin, Robin Fellhauer und Maurice Neubauer weg - also Stammkräfte, die über mehrere Spielzeiten hinweg eine verlässliche Achse bildeten. Leih-Topspieler wie Asllani, Damar oder Baum konnten ohnehin nicht gehalten werden. Aber Sportchef Ole Book blieb seiner Linie treu und verpflichtete neue Talente sowie erfahrene Spieler wie Amara Condé, Jan Gyamerah oder Luca Pfeiffer. Neu-Coach Vincent Wagner soll dafür sorgen, dass der Mix an der Kaiserlinde wieder stimmt.
Vorbereitung: Anders als andere Vereine verzichtete Elversberg auf Schützenfeste gegen Amateurteams, sodass ein 3:3-Unentschieden gegen Eintracht Trier als Startschuss galt. Gegen Offenbach (1:0) folgte noch ein Sieg, bevor die Elversberger dann gegen Hoffenheim (2:5), Sittard (2:3) und Homburg (0:3) unterlagen. Besonders die verpatzte Generalprobe hinterließ Fragen.
Auftaktprogramm: Zuhause gegen Nürnberg und auswärts gegen Bochum wird die SVE ins neue Jahr starten. Nach Auftritten gegen Kaiserslautern, Hertha und Dresden werden die Saarländer dann sehen, wo sie nach der erfolgreichen Ära von Steffen stehen. Gerade zu Saisonbeginn konnte Elversberg immer überraschen und das Fundament für eine sorglose Spielzeit legen.
Prognose: Viele Außenstehende vermuten, dass Elversberg nach dem Ausverkauf ziemlich brachliegen könnte. Fest steht aber auch, dass die Verantwortlichen in den letzten Jahren immer Antworten auf Abgänge finden konnten. Offen ist, ob Wagner das Puzzle dann auch so zusammensetzen kann, wie es Steffen zuvor getan hatte. Geduld könnte gefordert sein. Platz 10-14.
Personal: Ein erfahrener Cheftrainer wie Dieter Hecking wird sich an der Castroper Straße von Nichts beirren lassen - auch nich vom Bundesliga-Abstieg. Oder dem Abgang von Tim Oermann, der mit seinem Wechsel zu Bayer Leverkusen eine Millionensumme in Bochums Kassen spülte. Viele alte Zöpfe wurden mit den Abschieden von Drewes und Ordets oder den Karriereenden von Losilla und Gamboa abgeschnitten, auf der anderen Seite wurden erfahrene Spieler wie Vogt und Strompf mit talentierten Jungs wie Wätjen, Morgalla und Onyeka kombiniert. Interesse weckte auch der Transfer von Ibrahim Sissoko.
Vorbereitung: Die Bochumer spulten sieben Testspiele in den letzten Wochen ab, holten unter anderem Siege gegen Wuppertal (5:0), Mannheim (3:2) und Bern (5:4). Internationale Vergleiche gegen Pilsen (1:1) oder Charkiw (0:0) gingen nicht verloren. Die einzige Niederlage musste der VfL tatsächlich bei der Generalprobe einstecken, aber da hieß der Gegner auch Bayer 04 Leverkusen (0:2).
Auftaktprogramm: Bochum startet am Darmstädter Böllenfalltor und muss danach zuhause gegen Elversberg ran. Auf Schalke und gegen Münster warten Nachbarschaftsduelle der besonderen Art, woraufhin es dann in Paderborn weitergehen wird. Es dürfte ein anspruchsvolles Startprogramm sein, das Hecking mit seiner Erfahrung nicht unterschätzen wird aber auch meistern kann.
Prognose: Als Bundesliga-Absteiger wird Bochum naturgemäß zum Favoritenkreis gezählt, zumal sich der Ruhrpott-Klub zuletzt vier Jahre in Folge in der Beletage mit eingeschränkten Mitteln behauptet hatte - abgesehen natürlich vom Ausgang der letzten Saison. Hecking wird wissen, wie er die Mannschaft anzupacken hat. Und mit der Qualität im Kader kann der direkte Wiederaufstieg durchaus das Ziel sein. Platz 1-5.
Personal: Kurz vor Saisonstart wurde Shuto Machino für eine Rekordablöse von acht Millionen Euro an Borussia Mönchengladbach verkauft. Daneben blieb auch Nicolai Remberg (Hamburger SV) in der Bundesliga. Mit Lewis Holtby ging der Kapitän von Bord und einige ehemalige Mitspieler wie Benedikt Pichler (Hannover 96), Timo Becker (FC Schalke 04) oder Marvin Schulz (Preußen Münster) werden die Störche bald wiedersehen. Allerdings verstärkte sich die KSV Holstein auch ausgiebig, sodass für das dänische Duo Jonas Therkelsen und Kasper Davidsen ordentlich Ablöse in die Hand genommen wurde - aber auch für Talente aus den unteren Ligen wie Marcus Müller, Hamza Muqaj oder Mladen Cvjetinovic.
Vorbereitung: Erfolgstrainer Marcel Rapp hatte sich schon früh im Jahr zu den Störchen bekannt und meldete sich mit Erfolgen gegen Flensburg (2:1), Braunschweig (4:1) und Osnabrück (1:0) nach dem Abstieg zurück. Eine Besonderheit für die Kieler war sicherlich, dass das Trainingslager in den Vereinigten Staaten bezogen wurde - inklusive eines Tests gegen Minnesota United (0:0).
Auftaktprogramm: In Paderborn erwartet die Störche zum Auftakt ein vermeintliches Topspiel, woraufhin an der Förde die Arminia aus Bielefeld mitmischen möchte. Gegen Fürth, Hannover und Schalke erwartet die KSV weitere Duelle auf Augenhöhe, sodass ein guter Start in die Saison schon viel an der Förde bewirken kann. Es wird aber auch Energie brauchen, um zu bestehen.
Prognose: Kiel musste nur wenige echte Leistungsträger nach dem Abstieg ziehen lassen, obwohl sich der Endspurt der letzten Saison sehen ließ. Mit den punktuellen Verstärkungen halten die Störche das Teamgefüge zusammen und erhöhen damit die Wahrscheinlichkeit, dass die neuen jungen Wilden sich unaufgeregt einfügen. Wie man erfolgreich sein kann, weiß Cheftrainer Rapp im Unterhaus bereits, weshalb mit den Kielern zu rechnen ist. Platz 1-4.
Weiterlesen:
Live
Live
Live
Live
Live