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·16 September 2025

Auftakt in die Königsklasse: Wie Juventus für den BVB zu knacken ist

Article image:Auftakt in die Königsklasse: Wie Juventus für den BVB zu knacken ist

Borussia Dortmund absolviert sein erstes Spiel in der UEFA Champions League am Dienstagabend (21 Uhr, Live bei Prime Video) auswärts bei Juventus. Die Dortmunder haben einen soliden Start in die Saison hingelegt, konnten im Pokal weiterkommen und aus den ersten drei Spielen in der Bundesliga sieben Punkte holen.

Damit kann man beim BVB durchaus gut leben, auch wenn die Spiele selbst noch nicht für die ganz große Verzückung sorgten. Dafür war es fußballerisch zuweilen einfach noch zu schleppend. Trotzdem ist die Euphorie groß, denn in den letzten Jahren zeigte Dortmund oftmals ein gutes Gesicht in der Königsklasse.


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An Vorfreude mangelt es jedenfalls nicht. „Die Champions League ist etwas Besonderes. Es geht darum, gut zu starten. Das ist ein wichtiges Spiel und wir wollen zeigen, dass wir hier bestehen können“, sagte Trainer Niko Kovac auf der Pressekonferenz. Doch was erwartet den BVB und wie kann man Juventus knacken?

Juventus mit Anpassungen im Sommer

Eine wichtige Entscheidung rund um die Bianconeri fiel schon zum Ende der vergangenen Saison. Zwar wurden einige Trainer bei Juventus gehandelt, weil Igor Tudor in der Vorsaison nach seiner Amtsübernahme nicht zu 100 % überzeugte, am Ende entschieden sich die Verantwortlichen aber doch für einen Verbleib des 47-Jährigen. Gemeinsam mit ihm konnte man sich dann auch an die Kaderplanung machen. Spieler wie Francisco Conceicao oder Pierre Kalulu wurden fest verpflichtet, was auch einen größeren Teil der Ausgaben ausmachte. Es gab aber auch die externen Transfers, zum Beispiel kam Rechtsverteidiger Joao Mario aus Porto oder Jonathan David, ein hochklassiger Stürmer, ablösefrei aus Lille.

Der Transfersommer war allerdings kein leichter, denn man versuchte verzweifelt, Dusan Vlahovic zu verkaufen, um Budget freischaufeln zu können. Das gelang am Ende nicht und Juventus konnte so nicht alles umsetzen, was man sich vorgenommen hatte. So scheiterte zum Beispiel ein Deal für Jadon Sancho. Dennoch hat die Tudor-Elf den Kader verbessern können. Die Homogenität ist vorhanden, auf manchen Positionen ist die Vecchia Signora aber vor allem in der Breite nicht perfekt besetzt. Das muss dann wiederum durch eine kluge taktische Ausrichtung kaschiert werden.

Eine gute, aber keine unschlagbare Mannschaft

Der Respekt vor Juventus ist vorhanden und dürfte nicht gerade gering ausfallen. Aber der BVB hat auch eigene Qualitäten, wie Kovac auf de Pressekonferenz feststellte. „Wir haben eine sehr gute Mannschaft. Mit unseren Außenstürmern haben wir ordentliche Geschwindigkeit. Wir sind sehr variabel. Für morgen habe ich schon was im Kopf“, so der Coach. Was das genau ist, verriet er nicht. Doch der Blick auf den Gegner und vor allem die bisher absolvierten Spiele offenbart nicht nur Gefahren, sondern auch Ansatzpunkte.

Juventus ist generell eine sehr lebendige Mannschaft. Ein Team, das aus dem Nichts eine ungeheure Wucht erzeugen kann. Wer sich davon überzeugen will, dem sei das irre 4:3 am Wochenende gegen Inter ans Herz gelegt. Oder zumindest eine Zusammenfassung des Spiels. Der Kader verfügt über die Möglichkeit, mehrere Systeme und Ausrichtungen zu Spielen. Gegen Inter war es eine Dreierkette mit den Wingbacks Kalulu/McKennie, was einerseits bestätigt, dass es in der Breite Bedarf gibt, andererseits – weil es weitgehend funktionierte – aber auch offenbarte, dass die Ausrichtung, die Tudor wählte, passte.

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(Foto: Getty Images)

In Acht nehmen muss sich der BVB vor allem vor der Wucht und Dynamik, die Spieler wie Kenan Yildiz, aber auch Khephren Thuram, mitbringen. Und einige interessante junge Spieler hat Juventus ebenfalls im Kader. Doch es gibt auch Probleme, bei denen Dortmund ansetzen kann. Gegen Inter stimmte bei Juventus die Konterabsicherung nicht immer. Gerade mit einem Karim Adeyemi in guter Form könnte der BVB hier seine Möglichkeiten bekommen. Auffällig in der gesamten Saison: Die Lücken zwischen den Mannschaftsteilen sind zuweilen zu groß. Gerade im Rückraum lässt das italienische Team Lücken. Ein Schlaraffenland für Jobe Bellingham & co.? Möglich! Hier muss auf jeden Fall mit der nötigen Übersicht agiert werden.

Juventus hat zwar alle drei Spiele gewonnen, aber gegen Genoa (1:0) und Parma (2:0) auch viele Phasen gehabt, in denen der Mannschaft im eigenen Ballbesitz nicht allzu viel einfiel. Gerade dann, wenn der Gegner tief stand und clever verschob. Für den BVB ist es also wichtig, mit der Fünferkette eine gute Kompaktheit auf den Platz zu bekommen, um Juventus vor Aufgaben zu stellen. Offensiv war Juventus dann am Besten, als der Gegner, nämlich Inter, mitspielte. Kurzum: Die Dortmunder brauchen eine Mischung aus Disziplin, guter Kompaktheit, einem situativ aggressiven Pressing und schnellem Umschalten, um gegen Juventus zu bestehen. Und vielleicht noch ein wenig Spielglück.

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