Axel Hefer: Es wächst eine Mannschaft zusammen – auf dem Feld und daneben | OneFootball

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FC Schalke 04

·15 November 2025

Axel Hefer: Es wächst eine Mannschaft zusammen – auf dem Feld und daneben

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Auf der Mitgliederversammlung am Samstag (15.11.) sprach der Aufsichtsratsvorsitzende Axel Hefer unter anderem über die Lehren aus der vergangenen Saison und erläuterte, warum der S04 inzwischen wieder auf dem richtigen Kurs unterwegs ist. schalke04.de hat die Aussagen notiert.

Axel Hefer über …


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… die Spielzeit 2024/2025 und den Sanierungsweg: Nach einer turbulenten Saison sehen wir eine Entwicklung, die uns positiv stimmt. Das vergangene Jahr zeigt, was man erreichen kann, wenn man zusammensteht. Es zeigt uns, dass wir auch harte Zeiten durchstehen können, solange wir unsere Ziele nicht aus den Augen verlieren. Es dient aber auch als Warnung, dass wir nicht erfolgreich sein können, wenn wir nicht geschlossen als Team auftreten – auf dem Platz und daneben. Die aktuelle Tabelle ist erst mal nur eine Momentaufnahme, und etwas Glück war dabei: Aber auch Glück muss man sich erarbeiten.

Wir alle gemeinsam haben uns 2021, nach dem fast vollständigen sportlichen, finanziellen und emotionalen Kollaps unseres Vereins, auf den Weg zur Sanierung gemacht. Ein Weg, auf dem wir unseren Verein aus eigener Kraft sanieren und unsere Unabhängigkeit bewahren wollen; ein Weg, der auf die Entwicklung von Talenten setzt, nicht auf gekauften Erfolg; ein Weg, der den Verein wieder fest in unserer Region verankert hat; aber auch ein Weg, der Geduld und viel harte Arbeit erfordert. Deswegen danke ich allen, die in diesen vier harten Jahren unseren Weg mitgegangen sind. Ich weiß, dass es alles andere als einfach war – vor allem im vergangenen Jahr. Ich bedanke mich bei allen Mitgliedern, bei den Kolleginnen und Kollegen aus dem Aufsichtsrat und den anderen Gremien, beim Vorstand und vor allem bei unseren Mitarbeitenden, die sich für uns jeden Tag in den Wind stellen.

… neue Gesichter und strategische Entscheidungen: Natürlich danke ich auch Frank Baumann und Miron Muslic, dafür, dass sie an unseren Weg glauben und in sehr schwierigen Zeiten zu uns gekommen sind. Seit der jüngsten Mitgliederversammlung, auf der wir viel über die Fehler der Vergangenheit sprachen, ist viel passiert. Mit der Berufung von Frank haben wir den bestehenden Vorstand auf drei Personen erweitert und die Verantwortlichkeiten klar verteilt: Christina ist zuständig für den Finanzbereich, Matthias verantwortet Strategie, Vermarktung und Fans, Frank den Sport. Wir haben erstmals eine klare Spielphilosophie definiert und richten alle sportlichen Entscheidungen systematisch daran aus. Wir sehen wieder eine Mannschaft auf dem Platz. Eine Mannschaft, die um jeden Punkt kämpft – mit Erfolg!

… die Erhöhung der Einnahmen: Für Matthias und sein Team lag der Fokus im Sommer einerseits darauf, bestehende Verträge zu verlängern und andererseits neue Partner für Schalke zu gewinnen.

Zielvorgabe war die Stabilisierung der Einnahmen als Fundament für künftiges Wachstum. Als neue große Partner kamen Merkur und Lotto24 an Bord. Darüber hinaus konnten wir eine Reihe von lokalen Partnerschaften verlängern und neu abschließen, darunter die Hegmanns Gruppe, Gym80 und die Sparkasse Gelsenkirchen. Durch die vorzeitige Verlängerung mit adidas steigern wir zudem nicht nur die Einnahmen, sondern sind als bestehender Partner quasi „aufgestiegen”.

Insgesamt haben wir es so geschafft, die Einnahmen zu stabilisieren. Das ist im Hinblick auf die schlechten Saisonergebnisse der vergangenen zwei Jahre alles andere als selbstverständlich. Eine Million Besucher kamen in der abgelaufenen Saison hier zu uns in die VELTINS-Arena – damit lagen wir europaweit auf Platz zehn. Dafür tausend Dank an alle – auch das ist keine Selbstverständlichkeit. Zusätzlich zu diesem Topwert liegen wir auch bei den Einschaltquoten ganz vorne, allerdings leider ohne Berücksichtigung bei der Zuteilung der Fernsehgelder. Deswegen müssen wir auch in diesem Bereich weiterhin mit sinkenden Einnahmen kämpfen. Wir liegen etwa neun Millionen niedriger als in der ersten Zweitligasaison.

… die Reduzierung der Finanzverbindlichkeiten auf das nachhaltige Niveau von rund 100 Millionen Euro: Wir konnten trotz insgesamt sinkender Einnahmen unsere finanzielle Situation weiter verbessern und haben in der zurückliegenden Saison einen Gewinn von mehr als fünf Millionen Euro erzielt. Und auch in dieser Saison gehen wir von einem positiven Ergebnis aus. Wir haben es geschafft, neben den Gesamtverbindlichkeiten die Finanzverbindlichkeiten deutlich zu senken, und sind von 147 Millionen Euro im Dezember 2020 auf jetzt 110 Millionen runtergekommen. Unser Ziel von 100 Millionen Euro wird so immer greifbarer.

… Unternehmens-Anleihe und Fördergenossenschaft: Die neue Unternehmensanleihe ist extrem gut angelaufen und wird es uns erlauben, unsere Finanzverbindlichkeiten neu zu strukturieren. Und auch die neue Auf Schalke eG spielt eine wichtige Rolle. Hier muss ich ganz ehrlich sagen: Das viele Gemeckere geht mir richtig auf die Nerven. Fakt ist – auch aus Sicht des Aufsichtsrats –, dass die Fördergenossenschaft uns bereits in diesem Transferfenster mehr Flexibilität gegeben hat. Und das wird sie auch im nächsten Jahr tun. Ganz herzlichen Dank an Sven Kirstein, sein Team und alle, die dabei unterstützt haben!

… Saisonstart, Talentförderung und Kaderwertsteigerung: Nach zwölf Spieltagen stehen wir auf Platz zwei, das ist ein denkbar erfolgreicher Start in die Saison. Die erarbeitete Spielphilosophie wird hervorragend umgesetzt und trägt bereits erste Früchte. Erfolg erkauft sich Ruhe, und es ist schön zu sehen, dass in ruhigem Umfeld eine Mannschaft zusammenwächst – auf dem Feld und daneben. Lasst uns genau so weitermachen!

Wir haben auch in der vergangenen Saison Fortschritte gemacht, haben den eigenen Spielern mit Kaderwertpotenzial deutlich mehr Einsatzzeit gegeben. Nach dem Abstieg haben wir eine ganze Zeit gebraucht, um wieder verstärkt auf eigene Talente zu setzen und ohne Leihspieler auszukommen. Das ist eine Grundvoraussetzung, um Kaderwert zu schaffen. Dabei haben wir es geschafft, auch in der vergangenen Saison, trotz des katastrophalen Fußballs, unseren Kaderwert deutlich zu steigern. Grund dafür ist vor allem die gute Entwicklung von Spielern aus unserer Knappenschmiede, etwa Taylan Bulut und Max Grüger. Auch für die aktuelle Saison gehen wir davon aus, dass wir durch die positive sportliche Entwicklung und Förderung unserer Spieler eine Steigerung des Kaderwerts erzielen können.

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