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·21 October 2025

Bayer geht gegen PSG unter: Andrich-Rot leitet Desaster ein

Article image:Bayer geht gegen PSG unter: Andrich-Rot leitet Desaster ein

Am 3. Spieltag war der Titelverteidiger in der BayArena zu Gast: Bayer Leverkusen empfing Paris Saint-Germain. In einem verrückten Spiel, das dem Zuschauer Platzverweise, Elfmeter und tolle Tore bot, erteilte PSG der Werkself eine Lehrstunde und gewann am Ende sehr deutlich mit 7:2.

Beide Teams waren bereits am Wochenende in spektakuläre Spiele involviert. Leverkusen gewann mit 4:3 bei Mainz 05, während PSG im Spitzenspiel gegen RC Strasbourg nicht über ein 3:3 hinauskam. Auf Seiten der Pariser kehrten Ballon D’Or-Sieger Ousmane Dembélé und Kapitän Marquinhos nach Verletzungen in den Kader zurück, saßen aber zunächst auf der Bank. Ansonsten setzte Luis Enrique auf seine vermeintlich stärkste Elf. Kasper Hjulmand wechselte einmal, Claudio Echeverri begann für Jonas Hofmann.


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Spektakuläre erste Halbzeit: zweimal Rot, zweimal Elfmeter und fünf Tore

Von Beginn an nahm der Gast aus Paris das Spielgeschehen in die eigene Hand und ließ den Ball geduldig durch die eigenen Reihen laufen, Leverkusen versuchte aber sich nicht zu tief in die eigene Hälfte zurück drängen zu lassen. Aber schon nach sieben Minuten ging Paris mit dem ersten Abschluss direkt in Führung! Nuno Mendes führte eine Ecke kurz aus und flankte dann gefährlich von rechts. Dort verlor Loic Badé Willian Pacho aus den Augen, dieser konnte unbedrängt zum 0:1 einköpfen. In der 12. Minute sorgte Bayer-Keeper Mark Flekken für einen Schreckmoment und verlor den Ball gegen Bradley Barcola, doch PSG kam im Anschluss nicht entscheidend zum Abschluss. An der Statik des Spiels veränderte sich zunächst auch durch die Pariser Führung nichts. Weiterhin agierte die Werkself abwartend.

Nach knapp 20 Minuten gab es den nächsten Versuch PSGs. Kvaratskhelia versuchte aus gut 20 Metern halbrechter Position, setzte den Ball aber einen knappen Meter neben das Tor. Kurz darauf näherte sich auch Leverkusen erstmals an. Nach einer kurz ausgeführten Ecke wurde Echeverri am linken Fünfereck aber gerade noch geblockt. Dann zeigte Schiedsrichter Jesus Gil Manzano auf den Punkt. Nach einem Einwurf dribbelte sich Echeverri mit etwas Glück durch mehrere Gegenspieler durch, im Fallen bekam Illya Zabarnyi den Ball an die Hand und Manzano entschied auf Elfmeter für Bayer. Alejandro Grimaldo trat an, setzte seinen Versuch aber flach an den rechten Pfosten und verpasste das 1:1. Nichtsdestotrotz war Leverkusen jetzt besser im Spiel.

Plötzlich scheiterte aber auch PSG am Pfosten. Barcola chippte den Ball von halblinks sehr schön über die Abwehrkette Leverkusens und fand Senny Mayulu. Das Pariser Eigengewächs scheiterte aber ebenfalls am Aluminium. Als nächstes war wieder Leverkusen an der Reihe. Ernest Poku traf aus halblinker Position im Sechzehner aber nur das Außennetz. Nach 33 Minuten dann der nächste Tiefschlag für Hjulmands Team: Kapitän Robert Andrich traf nach einem langen Ball mit dem Ellenbogen Désiré Doué klar im Gesicht. Nach kurzem Videocheck korrigierte Manzano seine ursprüngliche Entscheidung und zeigte glatt Rot statt zuvor gelb, sodass Bayer zu zehnt weiterspielen musste.

Doch nur wenige Augenblicke später herrschte wieder personelle Gleichzahl. Christian Kofane war nach einem langen Ball und einem Missverständnis zwischen Zabarnyi und Pacho frei vor Lucas Chevalier. Zabarnyi brachte den Angreifer mit einem kurzen Ziehen zu Fall, Manzano zeigte folgerichtig erneut auf den Punkt und stellte Zabarnyi vom Platz. Den Elfmeter verwandelte Aleix Garcia in die rechte Ecke, Chevalier kam nicht ganz an den gut geschossenen Elfmeter. Doch nur drei Minuten später ging PSG erneut in Führung. Einen Ballverlust von Poku im Mittelfeld nutze der Triple-Sieger eiskalt aus. Nach einem schnellen Angriff legte Kvaratskhelia den Ball zurück auf Doué, der mit dem ersten Kontakt sicher ins rechte Eck zum 1:2 einschoss.

Doch es war noch immer nicht Pause. In der 44. Minute forderte Leverkusen nach einem Zweikampf im Mittelfeld Freistoß, Hakimi spielte jedoch gegen Echeverri auch den Ball. Der erste Abschluss von Kvaratskhelia wurde noch geblockt, doch Grimaldo klärte den Ball genau in die Füße des Georgiers. Im zweiten Anlauf setzte dieser den Ball wunderschön erst an den linken, dann den rechten Innenpfosten bevor das Spielgerät über die Linie ging. Weiter ging es Schlag auf Schlag: noch einmal kam PSG zum Kontern. Mit vier gegen vier lief die Pariser Offensive auf Bayers Abwehr zu. Über Hakimi kam der Ball zu Doué, der von rechts einen Haken schlug und dann von der Strafraumkante präzise ins rechte Eck zum 1:4 traf.

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Foto: Getty Images

PSG bleibt auch in Durchgang zwei gnadenlos, Bayer geht unter

Zu Beginn des zweiten Durchgangs wechselten beide Trainer jeweils einmal. Lucas Hernandez ersetzte Doppeltorschütze Doué und bei Bayer kam Ibrahim Maza für Echeverri. Wieder dauerte es jedoch nicht lange, bis PSG erneut zuschlug. Vitinha setzte sich im Mittelfeld sehr einfach durch und spielte einen schönen Steckpass auf den durchgestarteten Nuno Mendes. Dieser blieb frei vor Flekken ruhig und schoß zum 1:5 ein. Kurz darauf hatte Kofane Pech, er bekam seinen Kopf in einen Querpass von Hakimi, der Ball ging aber knapp am PSG-Tor vorbei. Nach 54 Minuten traf dann Bayer zum zweiten Mal – und wie! Nach einer Ballstafette zog Aleix Garcia ansatzlos aus 25 Metern ab und versenkte den Ball traumhaft im rechten Winkel.

Im Anschluss beruhigte sich das Spiel erstmals seit langem ein wenig. Luis Enrique nahm dies zum Anlass, um Dembélé zum Comeback nach wochenlanger Verletzungspause zu verhelfen. Nur drei Minuten nach seiner Einwechslung trug sich der Weltfußballer dann auch schon auf dem Spielberichtsbogen ein. Nuno Mendes schickte Barcola auf der linken Seite auf die Reise, dieser  gewann das Laufduell gegen Arthur und fand mit seinem Querpass Dembélé, der den Ball, am unglücklich aussehenden Flekken, vorbei zum 2:6 im Tor unterbrachte.

In der Folge plätscherte das Spiel etwas dem Ende entgegen. Der eingewechselte Quentin Ndjantou versuchte es nochmal, Flekken hielt den Ball aber im Nachfassen. Ansonsten war Leverkusen um Schadensbegrenzung bemüht, während PSG den Ball recht entspannt durch die eigenen Reihen laufen ließ. Kurz vor Schluss klingelte es dann aber doch noch einmal. Nach einem abgewehrten Angriff zog Vitinha aus 20 Metern ab und jagte das Leder zum 2:7 ins linke Eck. Auf der Gegenseite versuchte es Jeremiah Mensah nochmal, sein Abschluss war jedoch kein Problem für Chevalier. Dann erlöste Schiedsrichter Manzano Leverkusen und beendete das Spiel.

Mit dem mehr als deutlichen Erfolg bleibt PSG weiterhin ohne Punktverlust und grüßt nach drei Spieltagen von der Tabellenspitze der Champions League. Bayer hingegen wartet weiter auf den ersten Sieg und verbleibt bei zwei Punkten.

Spielschema im Überblick

Bayer Leverkusen – Paris Saint-Germain 2:7 (1:4)

Paris Saint-Germain: Chevalier –  Hakimi, Zabarnyi, Pacho, Nuno Mendes – Zaïre-Emery (76. Ndjantou), Vitinha, Mayulu (63. Lee) – Kvaratskhelia (63. Dembélé), Doué (46. L. Hernandez), Barcola (72. Mbaye)

Bayer Leverkusen: Flekken – Andrich, Badé, Tapsoba – Arthur, E. Fernandez (81. Mensah), Aleix Garcia, Grimaldo – Echeverri (46. Maza), Poku (64. Ben Seghir) – Kofane (52. Belocian)

Schiedsrichter: Jesus Gil Manzano

Tore: 0:1 Pacho (7. Minute), 1:1 Aleix Garcia (38. FE), 1:2 Doué (41.), 1:3 Kvaratskhelia (44.), 1:4 Doué (45.+3), 1:5 Nuno Mendes (50.), 2:5 Aleix Garcia (54.), 2:6 Dembélé (66.), 2:7 Vitinha (90.)

Besondere Vorkommnisse: Grimaldo schießt Handelfmeter an den Pfosten (26.), rote Karte für Andrich (32., Tätlichkeit), rote Karte für Zabarnyi (37., Notbremse)

Jakob Haffke

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