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·7 October 2025

Bayern zu dominant? Kroos warnt vor dem „Routine-Modus“

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Der FC Bayern eilt von Sieg zu Sieg, dominiert die Bundesliga nach Belieben – und lässt die Konkurrenz weit hinter sich. Während Fans und Experten über den besten Saisonstart seit Jahren sprechen, blickt Ex-Bayern-Profi Toni Kroos mit einer Spur Skepsis auf die aktuelle Lage des Rekordmeisters.

Im Podcast Einfach mal Luppen, den er gemeinsam mit seinem Bruder Felix moderiert, lobte der 35-Jährige zwar die beeindruckende Form des Teams, warnte jedoch zugleich vor einer gefährlichen Entwicklung.


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„Ich habe es als Spieler immer gehasst, wenn man gesagt hat: Dieses Jahr werdet ihr einfach Meister“, erklärte Kroos. „Trotzdem glaube ich, dass Bayern dieses Jahr im März, spätestens im April Meister wird.“ Der Weltmeister von 2014 ist überzeugt: Die Münchner sind in dieser Saison schlicht zu stark für die nationale Konkurrenz. „Es ist dieses Jahr einfach offensichtlich. Sie sind zu weit weg vom Rest.“

Kroos sieht Bundesliga ohne echten Bayern-Rivalen

Für Kroos ist die Liga derzeit kein echter Prüfstein für den Titelverteidiger. „Sie werden auch mal ein Spiel verlieren, aber in der Konstanz ist kein Gegner da – nicht auf dem Platz und auch keiner, der sie lange in der Tabelle fordert“, so der ehemalige Mittelfeldregisseur, der von 2007 bis 2014 selbst das Bayern-Trikot trug.

Der Ex-Profi, der 2024 seine Karriere bei Real Madrid beendet hat, sieht die überragende Frühform des Rekordmeisters mit gemischten Gefühlen. Seine Einschätzung: Die Bayern marschieren zwar unaufhaltsam in Richtung Meisterschaft, könnten aber genau deshalb international in eine gefährliche Komfortzone geraten.

„Fehlende Härtetests sind ein Risiko für Europa“

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Foto: IMAGO

Insbesondere mit Blick auf die Champions League erkennt Kroos ein potenzielles Problem: den fehlenden Rhythmus starker Gegner im Liga-Alltag. „Gerade in der Bundesliga werden sie diesen Test nicht haben können“, sagte er. „Deshalb müssen sie die Topspiele in der Champions-League-Gruppenphase brutal gut nutzen, weil das erst nachher im Viertelfinale wiederkommt. An den Wochenenden werden sie das dieses Jahr nicht haben.“

Die Befürchtung des früheren Regisseurs: Wenn Bayern zu oft im nationalen „Routine-Modus“ agiert, könnte das Team im Frühjahr auf internationalem Top-Niveau überrascht werden. „Wenn die entscheidenden Gegner im Viertelfinale oder Halbfinale warten, wird man sehen, wie es da aussieht“, so Kroos weiter.

Seine Analyse erinnert an alte Diskussionen über die fehlende Spannung in der Bundesliga – ein Thema, das die Münchner in den vergangenen Jahren häufig begleitet hat.

Trotz seiner Warnung traut Kroos dem Team von Vincent Kompany durchaus Großes zu. Der Rekordmeister sei gefestigter als in den vergangenen Jahren, habe sich unter dem neuen Trainer sowohl taktisch als auch mental weiterentwickelt. „Als Team sind sie gefestigter“, erklärte Kroos, „aber wenn man die Qualität der Einzelspieler sieht, sehe ich zum Beispiel den FC Barcelona oder auch andere Mannschaften weiter vorne.“

Für den Weltmeister ist klar: „Für Bayern wird es nur als Team gehen, wenn sie weit kommen wollen.“ Das Zusammenspiel, die Struktur und das Kollektiv seien entscheidend – nicht die individuelle Klasse allein.

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